Frage: Milchbildung reduzieren

Liebe Frau Welter, Ich habe mit Hyperlaktation zu kämpfen. Ich bin in Beratung bei einer IBCLC-Beraterin, die mir jedoch bei diesem Thema nur bedingt weiterhelfen konnte. (Bei anderen Themen hat sie sehr weiterhelfen können, an sich bin ich mit ihr sehr zufrieden). Ich trinke derzeit ca. einen Liter Salbeitee am Tag. Wenn ich auch nur in die Nähe des Blockstillens komme, habe ich Milchstau. Gestern Nacht hat mein Kind kaum trinken wollen - trotz Ausstreichen hatte ich Milchstau und mein Gewebe schmerzt momentan sehr und ist auch leicht gerötet. Ich kühle nach dem Stillen und nutze Kohlwickel (Quarkwickel bringen bei mir leider nicht viel). Ich weiß nicht, was ich noch machen soll. Mein Kind (8 Monate) möchte nicht so viel trinken, als ich im Angebot habe und das Ausstreichen hilft auch kaum. Ich würde gerne weiter stillen, doch schon bei dem Gedanken, dass mein Kind in vier Monaten für sieben Stunden in die Krippe geht, bekomme ich die blanke Panik vor meinen übervollen, zu Milchstau und Brustentzündung tendierenden Brüsten. Dabei würde ich gerne, wie von der WHO empfohlen zwei Jahre lang stillen. Insbesondere in Hinblick mit den neuen Keimen, die in der Krippe auf uns zukommen. Wie kann ich meine Milchbildung noch reduzieren, ohne Milchstau und Brustentzündung zu bekommen? Liebe Grüße Elena

Mitglied inaktiv - 30.11.2022, 17:25



Antwort auf: Milchbildung reduzieren

Liebe Elena, du trinkst täglich einen LITER Salbeitee und kämpfst mit zu viel Milch seit 8 Monaten? Wurde denn mal ein Blutbild gemacht und wurden die Hormone angesehen? Was sagt denn die Beraterin vor Ort? Ich bin tatsächlich erst einmal ratlos, wenn du möchtest, können wir die Tage auch mal telefonieren und ich schalte dann unseren med. Beirat ein.... Ganz liebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 30.11.2022



Antwort auf: Milchbildung reduzieren

Liebe Biggi, Danke für die schnelle Antwort! Ja, ich trinke einen Liter Salbeitee am Tag. Dazu nutze ich 50 gr Salbei und lasse ihn komplett drin, sodass der Tee am Ende dunkelbraun ist und entsprechend stark schmeckt. Gefühlt bringt das aber leider überhaupt nichts. Ich habe es auch mal mit zusätzlicher Pfefferminze probiert - hilft auch nicht. Gleiches gilt für Hibiskus und Petersilie. Meine IBCLC-Beraterin hat mir nach jeder Beratung eine Notiz geschickt. Die kann ich gerne weiterleiten. Die grobe Zusammenfassung der letzten Beratung ist: - Blockstillen, wobei nur eine Seite zum trinken angeboten wird. Die zweite wird ausgestrichen bis ich etwas Luft habe. Danach kühlen. - Kohlumschläge bei Rötungen - Phytolacca D4 nehmen (habe ich noch nicht besorgt) - Petersilie, Salbei, Kamille und Pfefferminze essen/trinken (wobei ich Kamille hasse und die ausgelassen habe) - Vitamin C nehmen (nehme ich ein, sowie auch MumBiotics täglich und ich ernähre mich antientzündlich anhand der Empfehlungen der NDR-Ernährungsdocs). Ein Blutbild wurde vor ein paar Monaten gemacht. Da waren nur die Leberwerte durch die Antibiose etwas erhöht und der HB etwas zu niedrig, aber sonst war alles ok. (Ich war ein paar Wochen nach der Entbindung zwei Mal in der Klinik mit Mastitis, zunächst links, dann rechts und ich habe drei Mal am Tag 1500mg Cefuroxim intravenös erhalten, zuerst 7 Tage, beim zweiten Mal 10 Tage und dann noch Tabletten für zuhause.) Beim Endokrinologen war ich noch nicht, aber anhand der Reaktion in Bezug auf den Salbeitee, sollte ich das definitiv angehen. Derzeit "wecke" ich mein Kind nachts alle drei Stunden zum Stillen (nur so, dass es im Halbschlaf trinkt) und lasse jede Brust etwas leeren (so dass der vordere Bereich weich wird und es nur noch hinten knotig ist). Aber wenn es sehr müde ist, oder geimpft wurde, geht das kaum. Dann muss ich alle eineinhalb bis zwei Stunden aufstehen und ein bisschen ausstreichen und selbst damit habe ich dann Milchstau (so wie heute, wobei er inzwischen weg getrunken ist und mein leichtes Fieber gerade auch zurück geht, allerdings schmerzt meine Brust noch). Nachmittags kann ich, wenn die Brust tagsüber richtig geleert wurde, auf einen Abstand von 3,5 Stunden gehen. Ich stelle mir dann immer einen Wecker und wenn er klingelt versuche ich zu stillen und wenn mein Kind nicht möchte, streiche ich aus und versuche es eine halbe Stunde später nochmal. Doch natürlich hat ein 8 Monate altes Kind, was sich an der Beikost und dem Spielen erfreut, kein großes Interesse daran tagsüber alle drei Stunden gestillt zu werden. Mit Einführung der Beikost hat sich mein Problem natürlich verschlimmert, wobei ich meinem Kind deshalb nicht die Beikost vorenthalten will. Das fände ich nicht richtig. Kinder müssen auch die Möglichkeit bekommen richtig zu essen und neue Texturen und Geschmäcker kennenzulernen, das Essen zu erkunden und die Funktion des Mundes, der Zunge usw. auszutesten und kennenzulernen. Ich habe auch mit meiner Gynäkologin darüber gesprochen. Sie meinte ganz süß mit einem Zwinker ich wäre früher eine gute Amme gewesen und hat noch hinzugefügt, dass ich mich melden soll, wenn ich abstillen möchte, weil wir das dann medikamentös (Dostinex) angehen würden. Doch im Hinblick auf die zum Stillen vorhandenen Studien in Bezug auf den Mehrwert für das kindliche Immunsystem wäre es mir wirklich wichtig bis März nächsten Jahres eine tragbare Lösung zu finden, sodass ich auch darüber hinaus weiter stillen kann. Was vllt. noch eine wichtige Info sein könnte: nach jeder Mastitis ist die Milch zunächst auf ein erträgliches Maß an der betroffenen Brust reduziert. Leider steigert aber in dem Zuge die gesunde Brust die Milchmenge, sodass mein Kind auch hier nicht nachkommt. Beim Papier "ABM Clinical Protocol # 32 : Management of Hyperlactation Helen M. Johnson et al. Breastfeeding Medicine, Volume 15, Number 3, 2020." habe ich gelesen, dass Jasminblütenumschläge so wirksam sein können, wie eine Abstilltablette. Haben Sie dahingehend schon Erfahrungen gesammelt? Und wie genau sollen die Umschläge dann aussehen? Macht man daraus Tee und wickelt sich das um die Brust, oder benetzt man nur die Blüten und wickelt sich die Blüten um die Brust? Wir können gerne auch telefonieren, doch ist mir nicht wohl dabei, meine Handynummer in ein öffentliches Forum zu posten. Gibt es die Möglichkeit Ihnen per Privatnachricht meine Handynummer zukommen zu lassen? Liebe Grüße Elena

Mitglied inaktiv - 30.11.2022, 21:17



Antwort auf: Milchbildung reduzieren

Liebe Elena, schreibe mir deine Nummer doch an biggi@die-welters.de, dann melde ich mich morgen! Gute Nacht Biggi

von Biggi Welter am 30.11.2022



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