hallo biggi,
lese immer die fragen und antworten und habe auch mal ne frage.
mein sohn wird am 11.05.09 sieben monate alt und stille ihn langsam ab.
morgens bekommt er die brust, wenn er wach wird so gegen 7 h
so gegen 10 h nochmal die brust
zwischendurch tee
13 h-13.30h sein mittag (selbstgekocht)
zwischendurch tee
17.30 h-18.00 h getreide-obst-brei (selbstgekocht- glutenfrei)
zwischendurch tee
20.00 h- 21.00 h die brust
(sind die mahlzeiten so in ordnung?)
kann ich ihm auch als zwischenmahlzeit mal nen zwieback geben? (hat noch keine zähne) so zum lutschen?
in der nacht, wenn er wach wird so gegen 2.00 h- 4.00 h die brust
möchte jetzt gerne die abendmahlzeit einführen und habe von milupa den griessbrei gekauft, da er mir empfohlen wurde.
wie fang ich jetzt damit an? bzw. wegen der brust, damit kein milchstau entsteht?
geb ich ihm etwas vom brei und dann noch die brust? und steiger die dosis vom brei und minimiere die dosis von der brust? weiss nicht so genau, wie ich das machen soll?
ich danke dir.
liebe grüsse
denisa
Mitglied inaktiv - 05.05.2009, 11:03
Antwort auf:
milch-getreide-brei einführen
Liebe denisa,
dein Sohn ist gerade erst sieben Monate alt und damit noch am Beginn der "Beikostkarriere" und in dieser Zeit sollte der Begriff "BEI-Kost" wörtlich verstanden werden. Beikost ist etwas, was die Muttermilch ergänzt und nicht ersetzt.
Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf.
Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei.
Ich würde jetzt noch keinen weiteren Brei anbieten, sondern eher noch eine Flaschennahrung geben, wenn Du nicht mehr stillen möchtest.
Wenn Du dein Kind bis zum Alter von neun Monaten vollständig abgestillt haben willst solltest Du also zunächst zur Flasche hin abstillen, da das Kind noch zu jung für alleinige Beikost ist.
Dabei gehst Du am besten so vor, dass Du dein Kind zunächst anlegst, aber es sich nicht vollständig satt trinken lässt, sondern anschließend noch die Flasche anbietest. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das musst Du ausprobieren.
Allmählich steigerst Du die Menge der Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche kannst Du dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung beginnen. Mit welcher Mahlzeit Du beginnst, bleibt dir überlassen. Nach Möglichkeit solltest Du nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Stillzeiten direkt nacheinander ersetzen.
Falls die Brust dann zu spannen beginnt, pumpst Du gerade so viel Milch ab oder streichst von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Du dich wieder wohl fühlst. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich kannst Du die Brust kühlen.
Besprich mit deiner Kinderärztin/arzt welche künstliche Säuglingsnahrung Du verwenden solltest. Pre-Nahrung kann wie Muttermilch nach Bedarf gegeben werden und ist als Ersatz für die Muttermilch für das gesamte erste Lebensjahr (bis das Kind an normale Kuhmilch gewöhnt werden kann) geeignet.
Du kannst verschiedene Sorten Ersatzmilch anbieten, vielleicht schmeckt deinem Baby die probierte Sorte nicht.
Für das komplette Abstillen solltest Du in etwa sechs bis acht Wochen einrechnen, dieser Zeitraum ist realistisch, wenn Du Probleme mit der Brust vermeiden willst und gibt auch dem Kind Zeit, sich an die Umstellung zu gewöhnen.
Ich hoffe, dir weitergeholfen zu haben.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 05.05.2009
Antwort auf:
milch-getreide-brei einführen
Vielen dank für die schnelle antwort!
Also gebe ich ihm mittags und nachmittags weiterhin beikost und am abend, wo ich eigentlich stillen würde die flasche bzw. mache das so, wie du es beschrieben hast und ersetze dann langsam die restlichen stillmahlzeiten mit der flasche?!
Habe ich doch so richtig verstanden. Habe nämlich überhaupt keine erfahrung mit der flasche. Fange mit der Pre -Nahrung an und gebe ihm dann später die folgenahrung oder ersetze dann diese später mit weiteren beikost? monat für monat.
Ganz schön kompliziert. wie du siehst habe ich doch noch ein paar fragen.
ich danke dir rechtherzlich.
liebe grüsse
denisa
Mitglied inaktiv - 05.05.2009, 13:10
Antwort auf:
milch-getreide-brei einführen
Liebe denisa,
genau, Du ersetzt die Stillmahlzeit durch eine Flaschenmahlzeit und später gibst Du dann Brei dazu.
Du kannst die ganz Zeit Pre-Milch verwenden, die Erklärung ist ganz einfach: Muttermilch ist der Goldstandard und von allen künstlichen Säuglingsnahrungen ist diesem Goldstandard die Pre-Nahrung noch am ähnlichsten. Alle weiteren Nahrungen entfernen sich immer weiter von Goldstandard, was keinerlei Vorteile für die Gesundheit des Kindes bringt. Deshalb ist es nicht sinnvoll und vom ernährungsphysiologischen Standpunkt her auch nicht notwendig, andere Nahrung als Muttermilchersatz zu geben, als eine Pre-Nahrung.
Wenn Du dir die Zusammensetzung der künstlichen Säuglingsnahrungen anschaust, dann kannst Du sehen, dass Pre-Nahrung eindeutig zu bevorzugen ist. Spätestens bei der sogenannten Folgemilch 2 ist es dann sogar so, dass diese kaum noch an die Muttermilch angepasst ist, oft sehr süß ist und von der Zusammensetzung her so, dass sie nicht mehr als ausschließliche Nahrung für das Kind ausreicht. Sie darf deshalb auch nur in Zusammenhang mit Beikost gegeben werden.
Es gibt Länder, in denen Folgenahrungen gar nicht erhältlich sind.
Eltern erhoffen sich, was die Werbung ja auch deutlich suggeriert, dass ihre Kinder mit einer Folgenahrung seltener gefüttert werden müssen und länger schlafen. Das ist der Hauptgrund, warum diese Nahrungen verkauft werden.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
Pre, 1 oder 2 - was bedeuten die Kürzel der Säuglingsnahrung
von Denise Both, IBCLC
Die EU-Norm unterscheidet zwischen drei verschiedenen Nahrungsarten:
· Säuglingsanfangsnahrung
· Folgenahrung
· Antigen-Reduzierte Nahrung
Säuglingsanfangsnahrungen sind künstliche Säuglingsnahrungen, die den Nährstoffbedarf eines Babys in den ersten vier bis sechs Monaten als Alleinnahrung decken und zusammen mit geeigneter Beikost das gesamte erste Lebensjahr gegeben werden können. Sie tragen die Silbe "Pre" oder die Zahl "1" im Namen.
Unter einer Pre-Nahrung wird eine adaptierte Säuglingsnahrung verstanden, die der Muttermilch weitestgehend angeglichen ist, was ihre Zusammensetzung an Mineralstoffen, Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß betrifft. Pre-Nahrungen können, wie Muttermilch, nach Bedarf (ad libitum) gegeben werden.
"1" steht für teiladaptierte Nahrung. Diese Säuglingsnahrung ist zum Teil der Muttermilch angeglichen, enthält mehr Eiweiß und außer Milchzucker noch weitere Zucker sowie Stärke. 1er-Nahrung ist nicht so dünnflüssig wie Pre-Nahrung und hält länger vor. Teiladaptierte Nahrung sollte nicht nach Bedarf gegeben werden.
Folgenahrung wird durch eine "2" gekennzeichnet. Sie ist nicht mehr als alleinige Nahrung für den Säugling gedacht, sondern sollte frühestens ab dem fünften Monat zusammen mit Beikost gegeben werden. Ihre Zusammensetzung unterscheidet sich grundlegend von der der Muttermilch.
Für allergiegefährdete Babys, zu denen zur Zeit etwa ein Drittel aller Neugeborenen zählen, gibt es antigen-reduzierte Nahrungen, die durch die Abkürzung "HA" erkennbar sind. "HA" steht für hypoallergen und es bedeutet, dass in diesen Nahrungen das Kuhmilcheiweiß in kleinere Bestandteile aufgespalten wurde. Durch die Zerlegung des Eiweißes kann das Allergierisiko verringert werden.
Außer den oben aufgezählten Nahrungen gibt es noch Spezialnahrungen (zum Beispiel laktosefreie Säuglingsnahrung oder Nahrungen mit sehr geringem Phenylalaningehalt), die besonderen Situationen vorbehalten sind. So kommt es zwar sehr selten vor, aber es gibt tatsächlich Fälle, in denen ein Baby keine Muttermilch erhalten darf (bei Galaktosämie, einer sehr seltenen Stoffwechselstörung) oder nicht ausschließlich gestillt werden darf (z.B. bei Phenylketonurie (PKU), ebenfalls eine Stoffwechselstörung).
von
Biggi Welter
am 05.05.2009