Mehrere Fragen und ein dickes Danke...

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Mehrere Fragen und ein dickes Danke...

Hallo Biggi, heute habe ich mal mehrere Fragen auf einmal: Unser Kinderartzt hat mich bei letzten Besuch doch etwas verunsichert. Auf seine Frage wie oft Jannik (3.Mon) Stuhlgang habe, meinte ich ca. alle 10 Tage. Ich weiß, daß das bei einem Stillkind kein Problem ist, meine Tochter hatte nur alle 14 Tage...aber seine Antwort war "Tja, wenn sie so eine Astronautenkost haben..." aber total verächtlich! Er ist dann gleich aus dem Raum gegangen, so konnte ich nicht nach haken! Was soll das heißen? Ist meine MuMi weniger nahrhaft oder nicht ausreichend genug, weil sie von Jannik komplett verwertet wird? Da bleibt echt nix über, Stuhlgang sieht aus wie Senf ohne jede Flocke oder so. Daher die nächste Frage: Heißt das dann, daß Stillkinder, die jeden Tag Stuhlgang haben und Flocken darin sind, etwas überhaben, nicht alles verbrauchen und (mein Rückschluß daraus) die MuMi ihrer Mütter ergibiger ist??? Ich hoffe ich kann mich einigermaßen verständlich ausdrücken und du weißt worauf ich hinaus will... Komisch, bei Leonie habe ich mir da nie Gedanken gemacht und die hatte auch selten Stuhlgang, aber dieser verächtliche Satz schwirrt mit im Kopf rum... Zum anderen hätte ich gerne gewußt, ob Du eine elektr. Milchpumpe empfehlen kannst? Ich habe zwar die Aventpumpe und bin eigentlich auch zufrieden, aber ich würde gerne einen größeren Vorrat anlegen, einfach um sicher zu sein, daß was in der Kühltruhe ist, wenn was mit mir sein sollte! Und mit der Avent pumpe ich ewig, da Jannik ca. 220gr wegputzt (6 Stillmahlzeiten)! Und das mit gerade mal 3 Monaten! Da hat selbst die Stillberaterin beim letzten Treffen geguckt! (da können wir wiegen, wenn wir Lust haben) So, und zum Schluß ein ganz, ganz dickes Dankeschön! Ich habe vor ca. 6 Wochen in Deiner Telefonberatung angerufen, weil Jannik über Wochen die rechte Brust verweigert hat und auch links manchmal zickte! Du hast mich ganz super aufgebaut und mit Mut gemacht! Dank Deiner Hilfe und Unterstützung stillen wir jetzt wieder auf BEIDEN Seiten einfandfrei und ohne Probleme und das nach 9 Wochen Kampf! Ich bin super froh darüber und drück' Dich virtuell mal ganz fest! *knuddl* gggglG, Nadja

Mitglied inaktiv - 06.11.2004, 00:15



Antwort auf: Mehrere Fragen und ein dickes Danke...

Liebe Nadja, wenn ich ganz ehrlich bin, würde ich an deiner Stelle den Arzt wechseln. Wie kann ein Mensch so achtlos mit deinen Gefühlen umgehen und dich so sehr verletzen und verunsichern???? Er hat außerdem KEINE Ahnung und müsste wissen, dass Du deinem Kind die BESTE Nahrung gibst, die es nur bekommen kann! Muttermilch ist die natürliche erste Nahrung für Babys und Babys sollten sechs Monate lang ausschliesslich gestillt werden. Muttermilch enthält alles, was ein Baby für ein gesundes Wachstum braucht und bietet zusätzlich durch ihre antiinfektiösen Eigenschaften Schutz vor Durchfall und anderen Infektionen. Aufgrund der Ergebnisse von Expertengesprächen über ausschliessliche Muttermilchernährung empfiehlt die WHO volles Stillen für die ersten sechs Monate und anschliessendes Weiterstillen mit zusätzlicher, angemessener Beikost bis zum Alter von zwei Jahren oder darüber hinaus. Es ist gar nicht negativ zu verstehen, dass die Muttermilch nahezu vollständig verwertet wird, sondern positiv: die Muttermilch enthält keine „Füllstoffe" sondern nur für das Kind wertvolle Bestandteile und eben wenig „Abfall". Du musst dir keine Sorgen um die Qualität deiner Milch machen. Es gibt keine zu dünne oder zu wenig nahrhafte Muttermilch. Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern. Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. Doch so weit kommt es bei uns normalerweise nicht, denn selbst eine nicht so optimale Ernährung ist in der Regel doch ausreichend und ich gehen nun einmal nicht davon aus, dass Du kurz vor dem Hungertod stehst. Ich hoffe, Du kannst diesen Schmarrn wieder aus deinem Kopf bekommen, es ist schlichtweg Unsinn. Nun zur Pumpe. Die besten Erfahrungen habe ich mit vollautomatischen, elektrischen Pumpen mit Doppelpumpset gemacht. Diese Pumpen sind von den Firmen Medela und Ameda erhältlich und können auch in Apotheken und Sanitätshäusern ausgeliehen werden. Schön, dass Jannik wieder gut trinkt und ich dich beruhigen konnte. Wenn Du immernoch verunsichert bist, kannst Du heute oder morgen gerne wieder anrufen, ich freu mich :-). Ganz llliebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 06.11.2004