Frage: Kleinkind Nuckeln abgewöhnen

Liebe Frau Welter, meine Tochter wird Ende November 3 Jahre alt. Ich habe sie schon immer in den Schlaf gestillt und sie auch nuckeln lassen, wenn sie das Bedürfnis danach hatte. Momentan mache ich mir etwas Sorgen, da ihr Nuckelbedürfnis extrem wird. Wenn sie müde ist, sich verletzt oder frustriert ist möchte sie nuckeln tagsüber. Nachts hängt sie meist ab 4 Uhr früh an der Brust und möchte nicht mehr davon weg. Für mich wird es immer schwieriger, es wird mir zu viel und ich möchte das am liebsten einfach auslaufen lassen. Ein kalter Entzug, wie vom Kinderarzt geraten, scheint mir zu brutal. Meine Tochter ist allgemein sehr anhänglich, braucht viel körperliche Zuwendung. Sobald ich ihr zb erkläre, dass ich eine Pause brauche oder es jetzt nicht geht weil es mir Schmerzen bereitet, folgt ein Tobsuchtsanfall.... Wissen Sie Rat? Herzlichen Dank

von miriam-Zwillingsmama am 07.09.2022, 22:14



Antwort auf: Kleinkind Nuckeln abgewöhnen

Liebe miriam-Zwillingsmama, höre mal ganz genau ich dich hinein, was empfindest DU? Ist es für DICH eher schon ein Machtkampf? Fühlst DU DICH wohl? Wenn du dich nicht mehr wohl fühlst, dann ist es dein gutes Recht etwas zu ändern. Stillen ist eine ZWEIERbeziehung und du musst dich nicht zwingen. Und es ist dein gutes Recht, dass du nicht mehr magst. "Solange es Mutter und Kind gefällt" heißt es, darf weiter gestillt werden. Im Umkehrschluss bedeutet es, wenn es einem von beiden, auch der Mutter, NICHT mehr gefällt, sollte Schluss sein. Ganz egal, ob das Kind das nun lustig findet oder nicht. Ich habe das Gefühl, dass du dich deinem Kind unterlegen fühlst und nachgibst, weil es die Regeln vorgibt. Genau das ist jedoch falsch. DU bist diejenige, die bestimmt wo's lang geht, Dein Kind ist dazu noch viel zu klein. Und: deine Tochter BRAUCHT es, dass DU die Zügel in die Hand nimmst. Also ist es deine Aufgabe zu definieren, wie ihr jetzt die Stillzeit beenden werdet. Deine Kleine wird sich vehement wehren, sie wird toben, wüten und traurig sein, aber sie kann lernen, dass du die Regeln aufstellst und jetzt nicht mehr stillen wirst. Wichtig ist, dass dir klar ist, dass einige stressige Nächte und Tage bevorstehen, aber die müssen sein, denn bisher hat dein Kind gelernt, dass es nur lange genug fordern muss, bis sein Wunsch doch erfüllt wird. Begleite dein Kind, sei liebevoll und entziehe ihm die Brut, aber nicht deine Liebe und bleibe konsequent. Wenn dein Kind merkt, dass du genau das meinst, was du sagst, dann wird es die neue Situation auch akzeptieren. Es wird keinen Schaden erleiden, keine Bange. Wichtig ist allerdings, dass du ruhig bleibst. Und denk daran: DU bist euer Chef, DU bist diejenige, die die Richtung vorgeben muss. Das gilt nicht nur fürs Schlafen, doch diese Übung wird dir für andere Bereiche eures gemeinsamen Lebens gute Dienste erweisen. Lieben Gruß, und glaub mir: du schaffst das, wenn du es wirklich willst!! Biggi

von Biggi Welter am 07.09.2022



Antwort auf: Kleinkind Nuckeln abgewöhnen

Liebe Biggi, herzlichen Dank! Sie haben einen Punkt getroffen, mit "dem Kind unterlegen fühlen". Ich habe immer das Gefühl, Bedürfnise erfüllen zu müssen oder natürlich zu wollen. Das liegt aber an meinen Erfahrungen in der Kindheit und ich kann das nur schwer ändern. Ich bin so erzogen, dass man sich fügt, Bedürfnisse erfüllt und die eigenen immer zurückgestellt. Das fällt mir nun auf die Füße - Wut und Konflikte häufen sich. Kann mich noch nicht so zum Abstillen durchringen, sodass ich voll dahinter stehe. Immer kommen Zweifel, das ist noch mein Problem. Danke Miriam

von miriam-Zwillingsmama am 17.09.2022, 19:40



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