Hallo! ! :-)
Ich habe ein großes Problem...
Mein Sohn (5 Monate) wird voll und nach Bedarf gestillt. Es ist mir sehr wichtig, dass er alles bekommt was er braucht und ihn glücklich macht. Auch nachts braucht er das Nuckeln an der Brust als Einschlafhilfe. Schnuller nimmt er nicht. Er wird alle 1-2 Stunden unruhig und bekommt die Brust damit er nicht richtig aufwacht und wieder in den Schlaf findet. Er schläft neben mir, also ist das kein so großes Problem.
Problematisch wird es, wenn er einfach voll ist und eigentlich nicht mehr nuckeln will, aber ohne nicht einschlafen kann... er tut sich unheimlich schwer mit dem Einschlafen, deshalb funktioniert einfaches Einschlafstillen auch nicht (erst Tragen bis er schläft, nach 10 Min. ablegen und dann stillen...), er nuckelt und nuckelt und nuckelt und wenn er es nicht schafft einzuschlafen regt er sich auf, ist oft richtig verzweifelt... Unsere Nächte sehen so aus, dass er neben mir liegt, irgendwann muss ich mich mit ihm hinsetzen, mehrmals wenden, wenn das nicht mehr funktioniert aufstehen und 10 Min. tragen und wenn alles nichts hilft und er wirklich aufwacht ist eine 1,5-2 stündige Wachphase Programm... Und das Schlimmste ist, dass er neuerdings beim Nuckeln, vor allem nachts im Halbschlaf, so viel Luft schluckt!! Er verliert ständig das Vakuum oder schiebt sich die Finger in den Mund (wenn ich die Hand festhalte regt er sich auf ). Das führt dann dazu, dass er teilweise alle halbe Stunde/Stunde weint und wie am Spieß kreischt und ich einen schweren Kampf gegen das Aufwachen kämpfen muss... meist mit tragen. Erst wenn Pups oder Bäuerchen raus sind geht's wieder, aber dann nuckelt er sich ja wieder in den Schlaf und das Spiel beginnt von vorn...
Ich habe das Gefühl, dass ich ihm mit dem Dauerstillen in der Nacht keinen Gefallen tue... es wäre vielleicht leichter und schmerzfreier für ihn, wenn wir ihm doch helfen würden das selbstständige Einschlafen zu lernen. Ich habe nur keine Idee wie, ich will ihn nicht schreien lassen! Und einfach mal in den Schlaf streicheln und singen oder sowas funktioniert überhaupt nicht! Er regt sich nur irgendwann auf und schreit sich in Rage!
Bin verzweifelt! Meine Nächte sind zerrissen und kurz, aber damit könnte ich leben. Aber wenn mein Kleiner in besonders schlimmen Nächten nur 6-8 Std. Schlaf bekommt und ich um jede Stunde gegen das Bauchweh kämpfen muss, finde ich das furchtbar!! Er würde sonst 10-11 Std. schlafen...
Was soll ich machen? ? Bin für jeden Tipp dankbar!
Vielen Dank und viele Grüße
Carola
von
cajo83
am 21.12.2017, 13:14
Antwort auf:
Wie kann ich schonend nächtliches Nuckeln abgewöhnen? Baby schluckt zu viel Luft
Liebe Carola,
Blähungen sind bei Babys relativ häufig. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls "Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen.
Blähungen sind bei kleinen Babys relativ häufig. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls "Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen.
Nun kann ich aber weder Sie noch Ihr Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und Ihnen auch nichts zeigen. Am besten wenden Sie sich deshalb einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und lassen sich beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Falls Sie Milchbildungstee trinken, lassen Sie diesen Tee probehalber weg. Fencheltee oder auch solche Mischungen, wie sie als Milchbildungstee verkauft werden, werden immer wieder als DAS Mittel gegen Bauchprobleme angegeben, aber sehr viele Kinder reagieren gerade auf diese Tees, vor allem, wenn die Mutter größere Mengen davon trinkt, mit massiven Blähungen.
Der Schnuller ist nicht die einzige Möglichkeit, ein aufgebrachtes oder sonstwie unruhiges Kind zu beruhigen, es gibt auch Alternativen.
• Das Kind kann getragen werden. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hat man mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun.
• Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen.
• Man kann ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt.
• Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen.
Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an. Schnuller sind auch nicht „kiefergerecht“, wie es immer wieder behauptet wird.
Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben.
Leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung sogenannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser „Norm" anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass dies Eltern sich als Versager fühlen sollten.
Ein Baby schläft ohne Brust ein, sobald es reif genug dazu ist. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass Du noch die nächsten Jahre damit verbringen musst, dein Baby in den Schlaf zu stillen, wahrscheinlich wird es sogar schneller vorbei sein, als Du es dir jetzt vorstellen kannst.
Es hat seinen Grund, warum stillende Mütter die besten Einschlafhilfen SIND. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere, und es "verwächst" sich wirklich von alleine!! Ich denke nicht, dass Dein Baby in diesem Alter alleine einschlafen kann.
Probiere doch einfach mal die Tipps aus, ich hoffe, es ist einer dabei, der hilft!
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 21.12.2017