Frage: Ist das eine Brustenzündung?

Liebes Team, ich habe folgendes Problem: Meine Kleine ist inzwischen schon 7,5 Monat und ich stille sie nur noch "nebenbei". Seit einigen Tagen habe ich Bronchitis und habe u.a. einen Hustenstiller bekommen. Es ist Paracodin N- Tropfen. Nun darf ich unter Einnahme dieses Medikaments nicht stillen. Dies wäre nicht weiter schlimm, denn ich stille ja nicht mehr viel. Doch seit heute Nacht schmerzt meine Brust und zieht so sehr, dass ich den Arm kaum bewegen kann. Sie wird immer voller und es haben sich überall Knötchen gebildet. Ich habe versucht die Milch auszustreichen, da meine Tochter die zur Zeit eh nicht trinken darf. Doch leider kamen nur ein paar Tropfen heraus... Was soll ich nun tun? Meine zweite Frage ist: Ich habe um 4 Uhr morgens das letzte Mal Codein genommen. Ich möchte es nicht mehr einnehmen, damit ich weiterhin stillen kann. Wann dürfte ich wieder stillen? Wann ist das Codein nicht mehr im Körper vorhanden? Auf eure Antwort freue ich mich sehr und danke euch im Voraus. :-) LG, Lina

von lina2478 am 28.03.2019, 09:56



Antwort auf: Ist das eine Brustenzündung?

Liebe Lina, das IST ein Milchstau! Um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung. Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden. Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen. Um eine gestaute Stelle zu entleeren, sollte jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Es sollte alle eineinhalb bis zwei Stunden angelegt werden und dabei das Baby so gehalten werden, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein. Keine Pumpe der Welt saugt so gut wie ein Baby und ich persönlich würde lieber das Kind „turnen“ lassen ;-). Häufiges Stillen (oder abpumpen) rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird. Und nochmals: Ganz wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe. Zum Kodein zitiere ich folgendes, schau mal unter: https://www.embryotox.de/arzneimittel/details/codein/ LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 29.03.2019