Frage: Ich hab da mal ne Frage...

Hallo! Es spukt was in meinem Kopf herum was mir einfach keine Ruhe lässt und brauche einen Rat.Ich habe 2 Söhne von knapp 3Jahren (Leon) und 1 Jahr (Sander).Leon habe ich 5 Wochen gestillt,habe eine Brustentzündung (was ich aber nicht so schlimm fand)und einen Wochenflussstau (was mega schlimm war).Meine Hebamme sagte das ich Methergin Tropfen nehmen soll davon würde die Milch etwas weniger werden,aber das pendelt sich wieder ein.Hab ich gemacht,allerdings fast die ganze Flasche weil immer und immer wieder etwas kam und ich nicht nochmal diese Schmerzen haben wollte.Die Milch ging ganz allmählich zurück und Leon schrie weil er Hunger hatte und weil nicht mehr das rauskam was er gewohnt war.Ich musste wohl oder übel abstillen.Abpumpen ging am Anfang aber dann kam einfach nichts mehr.Mit meiner Hebamme habe ich mich darüber nicht mehr unterhalten sondern mit einer Laktationsberaterin.Sie stand mir bei und fand es unmöglich das die Hebamme mir Methergin verschrieb da die Milch nie wieder zurückkommt.Was ich aber von der Hebamme unmöglich fand war,das sie Monate später fragte ob ich noch stille und ich verneinte und sie sagte Ich hab doch sofort gewusst das sie nicht genug Milch hatten.Dabei sagte sie am Anfang das ich genug Milch habe ja sie lobte mich sogar.Ich hab irgendwie ein Trauma wenn ich nur an die Zeit zurückdenke.Aber ich hab genug Milch gehabt!Keiner darf behaupten ich hab zu wenig Milch!Oder?Ich bin immer noch total verletzt.Sitze sogar hier und weine.Und nach der 2.Geburt wollte ich alles anders machen.Die Geburt selbst war Wunderschön Sander hat nur 2 Stunden gebraucht und ohne Schmerzmittel.Und was war,er wollte absolut nicht an die Brust.Hat man ihn am Kopf festgehalten um ihn an die Brust zu führen hat er geschrien wie am Spieß.(Is aber auch wenn ich ihm einen Pulli anziehe)Die Krankenschwester,die Laktationsberaterin alle haben gesagt es wäre besser die abstilltablette zu nehmen (es war der 2.Tag)denn ich müsste ja noch ein Kind versorgen,das hier hat keinen Wert.Ich hab geweint,hab gedacht eine Welt bricht zusammen.Wie Du sicher erkennen kannst hab ich das immer noch nicht überwunden.Und mein mann und ich möchten noch ein 3.Kind.Aber erst so in ca.2 Jahren.Ist es möglich das ich dann Stillen kann oder soll ich es erst gar nicht versuchen?Ich will auch versuchen mich nicht darauf zu versteifen.Und was ist das wenn man so ein kribbeln im Rücken hat(wie so ein dünner Strang)als ob 1000Ameisen darunter laufen?Das hatte ich ganz schlimm beim Stillen und habe es immer noch.Das ist doch ein Zeichen das ich (eigentlich)genug Milch habe(hatte)Oder?Ach ja bei Sander hatte ich auch einen Wochenflussstau aber erst viel später.Freue mich auf Deine Antwort damit ich endlich wieder klarer im Kopf und auch woanders werde.(c; Gruss Mümmelmann

Mitglied inaktiv - 05.11.2004, 21:32



Antwort auf: Ich hab da mal ne Frage...

Liebe Mümmelmann, selbst ich könnte sofort mitweinen, wenn ich deine Zeilen lese, denn Du hast wirklich Pech gehabt! Methergin sollte in der Stillzeit nur dann eingesetzt werden, wenn es unumgänglich ist. Es hat eine stark milchreduzierende Wirkung und kann auch Nebenwirkungen auf das Kind haben. Ich zitiere dir einmal zum Thema „Methergin“ aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit“ von Spielmann, Steinhoff, Schaefer, Bunjes, 5.Auflage 1998: „Methylergometrin Erfahrungen. Unter Therapie mit 3 x 0,125 mg Methylergoemtrin (Methergin) wurden in der Milch bis zu 1,2 µg/l gemessen. Das sind maximal 0,16 µg/kg Körpergewicht beim Säugling, bzw. 3,1 % der mütterlichen gewichtsbezogenen Dosis. Ein potentiell negativer Einfluss auf die Milchproduktion ist bekannt. Bei mehreren Kindern, die unter protrahierter Methylergometrintherapie gestillt wurden, konnten die Autoren einen Zusammenhang zwischen der Einnahme dieses Medikamentes durch die Mutter und Symptomen wie Unruhe, Erbrechen, Diarrhö und im Einzelfall auch zerebralen Krampfanfällen beim Kind nicht sicher ausschließen. In den meisten Fällen scheint das Präparat für gestillte Säuglinge verträglich zu sein. Empfehlung. Weil ergotismusartige Symptome beim Säugling nicht mit Sicherheit auszuschließen sind, sollte die protrahierte Behandlung mit Methylergometrin im Wochenbett nur nach kritischem Abwägen erfolgen. Wenn möglich, ist Oxytocin, das die Milchejektion fördert, zu bevorzugen.“ Es kann nicht sein, dass Du zu wenig Milch hattest, denn so hättest Du vorher nicht 5 Wochen stillen können. Auch beim zweiten Mal wurde viel zu schnell aufgegeben, ich weiß nicht, warum man dir so schnell dazu geraten hat, abzustillen. Wegen dem Kribbeln solltest Du mit deinem Arzt sprechen. Es tut mir leid, dass deine Stillerfahrungen nicht so war, wie Du es dir gewünscht hast. Das muss sich beim dritten Kind aber nicht zwangsläufig wiederholen. Es wäre ein sehr guter Gedanke von dir, dich bereits vor der Geburt deines nächsten Kindes mit einer Stillberaterin in Verbindung zu setzen. Die wichtigste Vorbereitung für eine erfolgreiche Stillzeit ist, sich bestmöglichst zu informieren und sollte es nach der Geburt zu Stillproblemen kommen, hast Du gleich eine kompetente Ansprechpartnerin an der Hand. Etwa 95 bis 98 % aller Frauen können stillen, vorausgesetzt sie wollen und haben die richtige Unterstützung. Das heißt zwei bis fünf Prozent aller Frauen können tun was sie wollen, sie werden trotz allen Bemühungen und aller Unterstützung nicht oder nicht voll stillen können. So gibt es Frauen, bei denen das Brustdrüsengewebe nicht richtig entwickelt ist oder nicht in ausreichender Menge vorhanden ist. Diese Frauen können dann keine oder nicht genügend Milch für ihr Kind bilden. Es lässt sich aber keinesfalls an der Grüße der Brust ableiten, dass eine Frau zu wenig oder nicht richtig entwickeltes Drüsengewebe hat. Hormonelle Störungen (z.B. Schilddrüsenunterfunktion) können sich negativ auf die Milchbildung auswirken. Bleibt ein Teil der Plazenta in der Gebärmutter zurück, so kann sich dies auf die Stillfähigkeit der Mutter negativ auswirken. Nachgeburtliche Blutungen können so stark verlaufen, dass sie eine irreversible Schädigung der Hirnanhangdrüse verursachen, die zum Sheehan Syndrom führt. Das Sheehan Syndrom bedingt eine Stillunfähigkeit. Weitere Symptome sind der Verlust der Scham und Achselhöhlenbehaarung, Kälteempfindlichkeit, niedriger Blutdruck und eine Schrumpfung des Scheidengewebes mit nachfolgender Unfruchtbarkeit. Eine Mutter mit Sheehan Syndrom kann gewöhnlich keine Milch oder nicht genügend Milch zur Ernährung ihres Babys produzieren. Verletzungen oder vorangegangene Operationen an der Brust können die Stillfähigkeit ebenfalls beeinträchtigen. Du siehst, es gibt einige Ursachen, warum eine Frau nicht so stillen kann, wie sie es gerne möchte, aber in den meisten Fällen liegen nicht körperliche Ursachen vor, sondern die Frau wurde nicht richtig informiert und unterstützt. Ich denke nicht, dass Du nicht stillen kannst, Du brauchst aber kompetente Hilfe, da Du so sehr verunsichert und verletzt worden bist! Entscheidend ist, dass Du dich möglichst gut über das Stillen und die grundlegenden Dinge wie korrektes Anlegen und Ansaugen, das Prinzip von Angebot und Nachfrage, Stillen nach Bedarf usw. informierst. Wie ich bereits geschrieben ist die beste Vorbereitung auf das Stillen, dass Du dich so umfassend wie möglich darüber informierst. Ganz wichtig ist auch, dass Du weißt, wie korrekt angelegt ist. Wunde Brustwarzen entstehen fast immer durch falsche Anlegetechniken. Hierzu bietet sich neben dem Lesen der entsprechenden Literatur (z.B. „Das Stillbuch“ von Hannah Lotrop, „Das Handbuch für die stillende Mutter“ von der La Leche Liga, „Stillen einfach nur stillen“von Gwen Gotsch, das erste bekommdt Du im Buchhandel, die beiden letzteren im Buchhandel, bei der La Leche Liga oder jeder LLL Stillberaterin oder auch hier über den Still-Shop) der Besuch einer Stillgruppe an. In einer Stillgruppe triffst Du nicht nur andere stillende Mütter, sondern Du lernst auch gleich eine kompetente Ansprechpartnerin kennen, für den Fall, dass es nach der Geburt zu Stillproblemen kommen sollte. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegen LLL Stillberaterin heraus. Ich wünsche dir so sehr, dass Du dieses Trauma beim nächsten Kind bewältigen kannst und kompetente Hilfe findest. Vielleicht kann ich dich ja dann auf deinem Weg und in der Schwangerschaft begleiten :-), ich würde mich für dich freuen. Ganz ganz llliebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 05.11.2004



Antwort auf: Ich hab da mal ne Frage...

Hallo Biggi! Endlich versteht mich jemand.Und ich fühle mich so leicht.Warum bin ich nicht früher darauf gekommen Dir zu schreiben?Jetzt kommt mir das Leben doch wieder einfacher vor,nicht so kompliziert.Klar ich hab jetzt nicht andauernd ans Stillen gedacht aber mein Selbstwertgefühl war dermasen angeknackst nur durch die Sätze "Ich hab doch gleich gewusst das Sie zu wenig Milch haben..."oder "Siehs endlich ein Du hast zu wenig Milch".Aber warum hat Leon denn am Anfang so gut zugenommen?Bestimmt nicht von Luft und Liebe.Die Hebamme hatte ich bei Sander gewechselt die war viel verständlicher konnte mir aber die Fragen die Du mir so schön beantwortet hast nicht erklären.Dabei wollte ich "nur" wissen ob Methergin die Milch zurückgehen lässt,so das man nicht mehr Stillen kann.Das konnte Sie mir nicht beantworten.Erst viel später im Krankenhaus hat mir eine Krankenschwester erzählt das sie kein Methergin geben weil die Milch zurückgeht und nie wider kommt.Das machte mich stutzig,und jetzt hab ich den beweis.Puh und yeah Meine Plz 35745 Herborn Hier im Ort wohnt eine Laktationsberaterin sprich Stillberaterin aber die hat mir im Krankenhaus geraten abzustillen und ich hab gehört das sie schwere Probleme mit sich hat.Aber ich bin enttäuscht,hab doch mehr von ihr erwartet.Gut,anderes Thema. Auf jeden Fall las ich Dich wissen wann "es" soweit ist(dauert aber noch n bissi)Und dann...wir das schon. Danke nochmal und gaaaanz liebe Grüsse,Ivonne

Mitglied inaktiv - 06.11.2004, 13:16



Antwort auf: Ich hab da mal ne Frage...

? Liebe Ivonne, es freut mich, dass ich dir ein wenig helfen konnte. Bitte frag‘ bei Frau Monika Goldbach Tel.: 0661-45363 nach. Sie ist die Regionalbetreuerin für diese Gegend und kann dir ganz genau sagen, wer die nächstgelegene LLL-Stillberaterin für dich ist. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 08.11.2004