Ich bin müde

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Ich bin müde

Liebe Biggi und Kristina, ich wende mich wieder mit einer Frage an euch. Mein Sohn ist in einer Woche 1 Jahr. Ich stille ihn zum Einschlafen, was vollkommen okay ist. Aber er kommt nachts häufig und schläft nur durch die Brust wieder ein, teils trinken, teils Dauernuckeln. In den frühen Morgenstunden dann halbstündlich. Nach fast einem Jahr setzt mir der Schlafentzug wirklich heftig zu und ich bin meinem "Tagsüber-Zustand" unglücklich! Leider isst er so gut wie nie seinen Abendbrei (Familienessen will er noch weniger). Nachts hungern lassen will ich ihn auch nicht, aber habt ihr irgendwelche Tipps? Ich gehe schon mit dem Kleinen schlafen, aber bräuchte langsam nach meinem Gefühl mal wieder mehr als 4 Stunden Schlaf am Stück, da hilft auch kein Stündchen tagsüber. Liebe Grüße und dankeschön!

von Elchkäfer am 09.11.2018, 11:34



Antwort auf: Ich bin müde

Liebe Elchkäfer, ich kann dich gut verstehen!! Und es ist dein absolutes Recht darauf zu hoffen, dass du langsam mal wieder mehr Schlaf bekommst. Die Tatsache, dass er noch nicht viel hält von Beikost lässt darauf schließen, dass er sie auch noch nicht braucht. Und auch mit Abendbrei im Bauch ist nicht gesagt, dass ein Baby ruhiger schläft. Was also tun? Wenn du es wirklich nicht mehr schaffst, durch Tagschläfchen das nächtliche Defizit auszugleichen, dann wird nur eine Umstellung helfen. Die geht nicht in Ruhe und Frieden, weil die Bedürfnisse deines Kindes (die völlig natürlich und an sich ok sind) eben noch ganz andere sind. Hast du jemanden, der dich entlasten könnte? Zum Beispiel früh mit dem Kleinen aufsteht und ein oder zwei Stunden mit ihm verbringt, bevor er wieder zu dir ins Bett kommt (der Sohnemann)? Das würde es dir zumindest ermöglichen, in den frühen Morgenstunden doch noch ein wenig Schlaf zu bekommen. Nachts kannst du es mit Stillpausen probieren. Elizabeth Pantley, die Autorin von "Schlafen statt schreien" hat diese Methode entwickelt: Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker [oder das Nachtlicht] angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (sowohl Nachtlicht als auch Radio kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird. Und es lassen sich auch mehrere Phasen programmieren, so dass du zunächst z.B. alle Stunde das Signal hast, dann alle 1,5, dann alle 2 usw. Abhängig davon, wie häufig er jetzt gerade an die Brust möchte). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Im Idealfall kann auch hier z.B. der Papa liebevoll unterstützen und den Kleinen so lange tröstend halten, bis er entweder wieder schläft oder das Signal zum Stillen an geht. Natürlich kannst Du ihr während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte bei den meisten Familien zwangsläufig sehr unruhig sind. Häufig jedoch akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Wichtig ist, dass die Person, die das Baby in der Zeit begleitet, ruhig bleibt. Denn Ausflippen, das Baby anschreien oder gar schütteln wäre natürlich keine Option. Und es in seiner Verzweiflung allein zu lassen, auch nicht!! (Auch wenn gerade wieder manche Stimmen dies als ultimative Lösung verkaufen wollen - die wahren Experten sprechen sich dagegen aus, weil der langfristige Schaden größer ist als der kurzfristige Nutzen!!!!) Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest - wenn es irgendwie machbar ist. Ich hoffe, meine Antwort hilf dir weiter! Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 09.11.2018



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