Hallo liebe Stillberaterinnen,
ich habe ein akutes Problem.
Von Samstag bis Montag habe ich mit Magen-Darm flach gelegen.
Pumpe seit 9 Monaten.
Jetzt ist auf einer Seite plötzlich die Milch weg. Während der Grippe war es auf beiden Seiten weniger, links kam es die letzten Tage aber schon gut wieder, aber rechts wurde es tendenziell eher weniger. Auch die Brust an sich hat sich verändert, viel weicher und schlaffer als die Linke, halt wie abgestillt :-(. Auch tut die Brustwarze beim Abpumpen wieder sehr weh...
Was kann ich bloß tun?
Traurige Grüße
Lena
von
lena567
am 04.04.2018, 10:30
Antwort auf:
Hilfe, wo ist bloß die Milch hin?
Liebe Lena,
mach Dir keine Sorgen, wenn Du jetzt wieder regelmäßig pumpst, wird sich die Milchmenge steigern!
Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss "mit Zubehör" stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen).
Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys.
Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung.
Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus.
Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen.
Es ist sinnvoller häufiger kürzer abzupumpen als seltener und länger.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 04.04.2018
Antwort auf:
Hilfe, wo ist bloß die Milch hin?
Danke für die schnelle Antwort.
Ich mache mir halt so Sorgen, weil das Problem ja mehr oder weniger nur einseitig ist.
Die eine Brust sieht richtig abgestillt aus, als ob keine Milchdrüsen mehr vorhanden sind. Richtig weich. Ganz anders als die andere Seite, selbst wenn diese vollständig durch's Abpumpen entleert ist. (Mal ganz zu schweigen davon, dass ich mich auch nicht wirklich über die optische Ungleichheit freue, gerade jetzt, wo das Wetter besser wird und man sich nicht mehr so dick einpacken muss- der Unterschied von beiden Brüsten ist schon enorm).
Wenn ich meinen Sohn zum einschlafen stille, lege ich ihn natürlich auch an der rechten Seite an, aber er weint so bitterlich, weil er nichts rausbekommt...nach 10 Minuten stimulieren leg ich ihn dann an die andere Seite an, das Kind soll ja satt werden...
Ach Mensch... :-(
von
lena567
am 04.04.2018, 23:12
Antwort auf:
Hilfe, wo ist bloß die Milch hin?
Liebe lena567,
wir Menschen sind nicht symmetrisch und das gilt auch für die Brüste einer stillenden Frau. Es ist ganz normal, wenn eine Brust mehr Milch bildet als die andere.
In einigen Fällen kommt es zu einer stärkeren Milchproduktion in einer Brust, weil in dieser Brust mehr Milchgänge arbeiten und die Milch in dieser Brust schneller und reichlicher fließt. Manchmal wird (häufig unbewusst) an einer Seite mehr angelegt als an der anderen und so diese Seite zu mehr Milchbildung angeregt. Dieser Unterschied ist jedoch normalerweise bedeutungslos, da es nicht auf die Menge in einer Brust ankommt, sondern auf die Gesamtmenge.
Du kannst versuchen durch gezieltes Anlegen einen Ausgleich zu schaffen, doch es gibt keine Garantie dafür, dass Du diesen Ausgleich erreichen wirst. Und wie gesagt: wichtig ist die Gesamtmenge und nicht, wie viel Milch eine Brust bildet.
Du kannst ohne Probleme auch mit einer Seite voll stillen.
Der in diesem Fall entstehende Größenunterschied zwischen den beiden Brüsten ist nur ein kosmetisches Problem und gleicht sich nach dem Abstillen wieder aus.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 05.04.2018