Herzliche Wünsche und Kurzbericht

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Herzliche Wünsche und Kurzbericht

Liebe Biggi, liebe Kristina, ich weiß, es sprengt den Rahmen, wenn Euch alle einzeln schöne Weihnachten usw. wünschen, aber nach gut vier Jahren stillen in Eurer stillen Begleitung möchte ich das dennoch tun! Vielleicht schließen sich ja andere Frauen in diesem Thread an. Also ganz viele liebe Wünsche für ein friedvolles Weihnachtsfest zusammen mit Euren Lieben und ein gesundes, fröhliches Jahr 2016! Damit das auch für manche andere vielleicht auch interessant sein kann, ein kurzer Zwischenbericht von uns. Meine Tochter ist jetzt gute vier Jahre und stillt immer noch unheimlich gern. Nachts schlafen hier normalerweise alle durch, es sei denn, das Kind ist krank, dann gibts auch mal Nächte mit sehr viel stillen oder fast ewig Angedocktsein. So haben wir aber auch einen Norovirus mit einem Tag Übelkeit und einmal spucken gut überstanden. Tags wird aus verschiedenen Gründen gestillt: weil es einfach gerade schön ist, weil meine Tochter sich sehr wehgetan hat (bei kleinen Sachen stillt sie nicht), weil meine Tochter vielleicht krank ist, weil sie das Wiedersehen mit Mama "feiern" möchte, weil sie Hunger schnell stillen möchte, weil... Ich weiß es einfach auch nicht immer, warum. Wenn ich nicht möchte, kann ich sie vertrösten, das geht fast immer sehr gut. Mittags schläft sie noch immer sehr lange. Dazu muss man wissen, dass ich sie sehr lange mit Hilfe des Stillens "verlängern" musste, damit sie wirklich genug geschlafen hatte. Anfangs nach 30 Minuten (so im ersten Jahr), dann nach 45 Minuten bis 1 Stunde (im zweiten Jahr) - ich glaubte damals, das wird nie besser! - dann immer häufiger nach 1h15 Minuten - 2h (im dritten Jahr), und im vierten Jahr waren es meist zuverlässige 2h, die sie selbst schlief. Sie schläft noch immer oft 2-3 Stunden. In den ersten ca. 18 Monaten habe ich immer noch gedacht, ich müsste sie irgendwie beeinflussen, dass sie das nicht mehr braucht, aber ich habe irgendwann eingesehen, dass das nicht geht und angefangen, diese ruhigen, gemütlichen Schlafbegleitstunden auch zu genießen - so kam auch ich zur Ruhe, konnte schlafen oder auch etwas lesen. Jetzt stellen wir den Nachtrhythmus so um, dass sie früher zu Bett geht und damit vermutlich nicht mehr so lange nachmittags schlafen muss. Wir können dann leider nicht mehr mit dem erst um 19:00 Uhr nach Hause kommenden "Papa" zusammen essen, aber meine Tochter möchte sich so gern nach dem Kindergarten auch mal verabreden, und das geht nicht, wenn sie dann so erledigt und müde ist. Was mich beeindruckt und auch andere immer wieder überrascht, ist, wie rücksichtsvoll und einfühlsam sie ist, wie leicht es ist, ihr Dinge zu erklären, sie versteht sie und macht es so. Kompromisse lassen sich leicht schließen, und wir haben selten größere Auseinandersetzungen. Auch im Kindergarten wird berichtet, dass sie sich schon auch ausprobiert, aber immer wieder kompromissbereit ist, wenn sie merkt, dass sie Grenzen erreicht. Man muss es ihr nicht mit der Brechstange vermitteln, damit sie es merkt. Nach einem guten Beikoststart (essen war ja so spannend!) mit BLW waren wir mit einem Jahr wieder fast beim Vollstillen angelangt, und erst sehr langsam aß sie von selbst mehr und mehr. Dazwischen lagen immer Episoden, in denen sie "fraß", was sie konnte, quasi den ganzen Tag. Das waren die Wachstumsschübe, in denen sie zuverlässig immer 1,5-2cm größer wurde. Sie war von Anfang an klein und zwart und ist auch heute noch größenmäßig an der 3%-Perzentile (WHO-Perzentilen) angesiedelt, gewichtmäßig etwas höher. So ist sie nun ein knapper "laufender Meter" und wiegt zarte knapp 14kg. Sie probiert beim Essen gern Neues aus und hat keine bleibenden Vorlieben. Man weiß nie, was gerade dran ist. Ich habe nie feststellen können, dass eine Änderung des Stillverhaltens etwas am Essverhalten geändert hätte. Wir stillen schon längst nicht mehr öffentlich, außer im absoluten "Notfall". Bisweilen überlegt meine Tochter, wann sie nicht mehr stillen möchte, und sie meint, das sei mit 5 der Fall, wenn sie Vorschulkind wird. Ich bin gespannt! Ich habe ihr gesagt, dass ich nicht mehr stillen möchte, wenn sie zur Schule geht, das heißt, mit sechs möchte ich dann nicht mehr. Sie kann sich natürlich vorher für ein Ende der Stillzeit entschließen. Schon kommen wir zu den ewigen Litaneien, das Kind könnte sich nicht lösen, wenn wir so lange stillten. Mich haben solche Kritiken trotz aller Aufgeklärtheit lange schon irgendwo innendrin zweifeln lassen, immer wieder, aber ich kann sie alle mit großer Entschiedenheit von uns weisen: Unsere Tochter ist im Kindergarten super angekommen, hat ihre Freunde, flitzt los, kaum dass sie dort ist und kann sich wunderbar von mir trennen. Wenn ich sie abhole, gibt es drei Möglichkeiten: 1. "Oh nein! Ich wollte doch noch weiter spielen!" 2. "MAMA!" und sie fliegt auf mich zu, umarmt mich glücklich - und flitzt dann wieder los zu ihren Freunden... 3. Sie sieht mich zwar, ist aber so "beschäftigt", dass sie noch keine Zeit hat. Dann kommt sie mit Verzögerung an und begrüßt mich. Nur wenn sie mal sehr müde und kaputt ist, zeigt sie Erleichterung, dass ich komme. Aber das ist selten. Sie liebt es auch, sich zu verabreden, und wenn ich Konferenz habe und sie mit anderen Kindern nach Hause gehen darf, ist sie im siebten Himmel. Ich kann gar nicht spät genug zum Abholen kommen. Auch sonst kann sie ohne mich mit ihrem Papa ins Bett gehen, und die beiden haben auch schon mal einen Tag und eine Nacht ohne mich prima hinbekommen. Tagsüber allerdings findet sie ohne zu stillen nicht in den Schlaf, es ist alles einfach zu aufregend, egal wie kaputt sie ist. Ich selbst genieße diese mittlerweile meist kurzen und immer seltener werdenden Stillepisoden am Tag, das gemütliche Aufwachkuschelstillen und nehme es, wie es kommt, nach so langer Zeit ohne Zweifel. Es gibt Tage, da wird nur im Zusammenhang mit Schlafen gestillt, und dann wieder doch auch mal häufiger. Als sie noch Winzling war, hatte sie Stillabstände von 30 Minuten bis 1,5 Stunden, selten mal mehr, und das hielt eigentlich das ganze erste Jahr an, hin und wieder, z.B. im Tuch hielt sie auch mal 2-3 Stunden aus. Auf diesen Weg, liebe Kristina und Biggi, habt Ihr mir/uns geholfen, und ich bin sehr dankbar dafür! Ihr macht hier eine Arbeit, die gesellschaftlichen Wandel in Bezug auf das Stillen mit hervorrufen wird, und das finde ich großartig! Noch ein Tipp von meiner Tochter: "Mama, wenn du nachts neben mir liegst, ist das, als wäre da ein Bonbon, den ich nicht lutschen darf. Ich wache dann immer auf, will ihn essen und darf nicht. Wenn du nicht da bist (sondern Papa), dann kann ich einfach weiter schlafen." So geht es unseren Kindern vielleicht auch schon vorher, wenn das Schlafen ohne zu stillen so schwer ist. ;-) Sie geht immer mit ihrem Papa ins Bett, es sei denn, er ist auf Dienstreise. Aber auch mit mir bekommt sie es hin, durchzuschlafen. Vielen Dank und alles Liebe und Gute! Sileick

Mitglied inaktiv - 23.12.2015, 22:25



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Liebe Sileick und liebe Melek, es ist immer schön, wenn wir solch tolle Rückmeldungen von euch bekommen. Danke aus ganzem Herzen dafür, auch im Namen von Biggi. Wir sind gern für euch da und es ist erfüllend, wenn wir auch wirklich weiterhelfen können. Biggi und ich wünschen euch und euren stillenden und nicht stillenden Lieben ein schönes Weihnachtsfest!! Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 24.12.2015



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Hey sileick, es war wirklich aufregend in eure Stillbeziehung hineinblicken zu dürfen. . Schöne Feiertage dir und deiner Familie. Und auch von mir Liebe Biggi und Katrin, ihr wart mir bei meiner 2. Tochter wirklich eine große Hilfe. Ohne eure Stillberatung hätte ich und meine Tochter es nicht geschafft so lange zu stillen. Hoffe das es bei meinem 3. Kind genau so gut laufen wird und wir eine lange tolle Stillbeziehung haben dürfen. Nochmals danke und Schöne Feiertage.. Und im voraus eine Guten rutsch ins neue jahr.. Lg Melek

von Melek2013 am 24.12.2015, 02:05



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Danke Kristina... Entschuldigung für den Namensfehler. Wenn man nachts nicht einschlafen kann, machT man viele :)

von Melek2013 am 24.12.2015, 16:39



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Liebe Melek2013, das ist überhaupt kein Problem :-) Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 26.12.2015