Liebes rund-ums-Baby Team,
über Google bin ich auf Euer Forum gestoßen und habe mich über die differenzierten und auf aktuellsten Erkenntnissen beruhenden Antworten gelesen. Dazu schon einmal Danke das es Euch gibt.
Situation: Meine Frau und ich teilen uns die Elternzeit 50/50. Sie hat im März mit der Arbeit wieder angefangen. Hier stehen wir vor den Herausforderungen unserer noch unflexiblen Arbeitswelt und der bestmöglichen Entwicklung unseres Sohnes - ein Spannungsfeld. Unser Sohn ist tagsüber sehr aktiv, nimmt sich gleichzeitig aber auch seine 14h Schlaf am Tag. Durch den Job versuchen wir das Stillen tagsüber durch Beikost zu reduzieren. Heißt - morgens und dann wieder nachmittags. Die Beikost !scheint! es auf den ersten Blick zu kompensieren, allerdings trinkt er des nachts aller 90 Minuten.
Entsprechend das Stresslevel und die Erschöpfung meiner Frau. Hier möchte und muss ich sie entlasten. Die Situation ist natürlich immer individuell. Über Ratschläge oder aber auch einen Kontakt in München würde ich mich dennoch freuen:
1) Ist die Beigabe von industriellen Milch in der Nacht ab einer gewissen Uhrzeit ok?
2) Ist ggfs das tägliche Stillen in der Frequenz zu niedrig, so dass nachts „nicht genug“ bereitgestellt wird, und er eher öfter trinkt?
Nochmals vielen Dank, dass es Euch gibt und im Voraus für eine Antwort.
Herzliche Grüße,
Gabriel
von
Papa-gabriel
am 14.04.2023, 12:23
Antwort auf:
Häufiges Trinken in der Nacht - Hilfe für meine Frau
Lieber Gabriel,
wie alt ist denn Euer Baby?
Die meisten Babys schlafen so ab dem achten Monat richtig schlecht und das liegt meist nicht an der Ernährung und der vorhandenen MIlchmenge, sondern an der Entwicklung des Kindes.
Eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung (oder ein Abendbrei) verbessern das Schlafverhalten nicht (das wurde in Studien nachgewiesen).
Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ...
Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet.
Trotzdem kannst du natürlich versuchen, deine Frau zu unterstützen, indem du das Baby nimmst und evtl. auch die Flasche gibst. Allerdings sollte Euch da auch bewusst sein, dass es passieren kann, dass Euer Kleiner sich zur Flasche hin abstillt und die Brust irgendwann ablehnt.
Auch wird sich die Milchmenge reduzieren, wenn weniger oft gestillt wird.
Schreibe doch noch einmal, wie alt Euer Sohn ist und was er tagsüber so isst und trinkt.
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 14.04.2023