Hallo, ich weiß ich habe schon mehrmals Fragen zum Schlaf und Stillen gestellt. Aber gerade bin ich zunehmend verzweifelt. Meine Tochter bald 17 Monate schläft seit 1 Woche noch schlechter als sonst. Davor hatte sie kurz eine Phase, wo sie 4-5 Std am Stück geschlafen hat, da dachte ich jetzt hat sie es geschafft und die Nächte werden entspannter. Doch seit einer Woche ist es schlimmer als zuvor. Sie wird teilweise halb- bis stündlich wach und will gestillt werden. Mittlerweile versuche ich gar keine andere Beruhigungsmethode mehr, da ich froh bin wenn sie wieder schläft. Dementsprechend wacht sie früh weinend auf und da sie ja soviel gestillt wird hat sie tagsüber keinen Hunger. Irgendwie ein Kreislauf
Abstillen wollte ich noch nicht, da sie ab September in die Kita geht und mit Sicherheit den sicheren Stillhafen benötigt.
Habe ich was falsch gemacht? Ich kann grad nicht mehr und weiß auch nicht so genau wie ich da wieder raus komme
Danke nochmal für das Angebot hier seine Sorgen und Fragen stellen zu dürfen
von
Tilda
am 21.08.2020, 14:42
Antwort auf:
Hab ich was falsch gemacht?!
Liebe Tilda,
vielleicht liegt es einfach an der derzeitigen Hitze, im Moment kenne ich kaum jemanden, der gut schläft ;-).
Ich würde jetzt die Hitzeperiode abwarten und dann tatsächlich versuchen, eine Änderung durch zu setzen.
Die Pantley-Methode hat sich hier oft genug bewährt, darum kopiere ich sie Dir hier ein:
Erkläre Deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei.
Wenn sich Dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann.
Natürlich kannst Du ihr während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird.
Im Idealfall ist jemand da, der Dein Baby bis zum nächsten "Jetzt ist Stillzeit"-Signal nimmt, herumträgt und liebevoll begleitet.
Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst Du nicht befürchten, wenn Du ihm wirklich beistehst und es nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung.
Nur wenn sich Dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt Du, dass es noch zu früh ist und Du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest.
Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", das erst im Herbst auf Deutsch erschienen ist und das ich wärmstens empfehlen kann.
Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht.
Letztenendes bleibt nicht anderes übrig, als es auszuprobieren.
Ich hoffe, dass Dir meine Antwort weiterhilft.
Liebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 21.08.2020