Guten Morgen.
Ich hätte eine Frage: Unser erstes Söhnchen ist heute 10 Tage alt und wird voll gestillt. Das klappt bisher auch ganz super, auch wenn ich sehr viel Milch habe und er manchmal gar nicht so schnell schlucken kann, wie es läuft. Jetzt hat er sich aber gestern abend beim Wickeln sehr aufgeregt, weil es ihm zu lange wurde und dann sehr hastig getrunken und sehr viel. Anschließend kam dann ohne jede Vorwarnung, mitten im Trinken, jede Menge halbverdaute Milch wieder heraus in mehreren Schüben, so dass er, zwei Spucktücher und ich ziemlich nass waren. Also wurden er und ich umgezogen und gesäubert, er ein bisschen beruhigt und dann wieder gestillt, weil ich dachte, er habe jetzt wieder Hunger (er war auch sehr eifrig am Suchen). Leider hatten wir dann das gleiche Spiel (nur dass die Milch dann eben nicht mehr halbverdaut war), so dass ich nach der nächsten Runde Säubern ihm dann trotz Suchen die Brust erst mal für zwei Stunden verweigert habe und den Papa ihn beruhigen ließ. (Hat auch ganz gut geklappt)
Heute Nacht das Stillen war problemlos, heute morgen gab es das Ganze in abgeschwächter Form noch mal.
Gibt es irgendwelche Tricks, wie man den Kleinen dazu bringt, weniger hastig zu trinken, falls es überhaupt daran liegt? Oder wie man dieses Spucken vermeiden kann? Bäuerchen macht er nicht, wenn man ihn hochnimmt und klopft...
Liebe Grüße
Angela
von
tanzmit
am 11.10.2012, 10:45
Antwort auf:
Große Spuckmengen? Gerne auch an alle
Liebe Angela,
Babys sind an zwei Stellen undicht oben und unten : ).
Wenn ein Kind beim Aufstoßen etwas Milch mit hoch bringt, dann liegt das meist
daran, dass es beim Trinken Luft geschluckt hat und sich im Magen unter der Milch
eine Luftblase gebildet hat. Sobald die Luft aus dieser „Blase“ ihren Weg nach oben
findet, nimmt sie einen Teil der Milch mit, die über ihr lag. Manchmal trinkt ein Baby
auch mehr, als sein kleiner Magen verkraften kann, auch dann kann ein Teil der Milch
wieder hochkommen.
Das ist nicht besorgniserregend. Das Spucken von Babys ist ohnehin in den meisten
Fällen ein Wäscheproblem und kein medizinisches Problem. Solange das Kind gut
zunimmt und gedeiht, besteht normalerweise kein Anlass zur Sorge. Problematisch
wäre immer wieder (immer häufiger) auftretendes schwallweises Spucken in hohem
Bogen, verbunden mit zu geringer Gewichtszunahme oder sogar einer
Gewichtsabnahme.
Das Spucken sieht auch für die Erwachsenen sehr viel unangenehmer aus, als es für das Baby ist.
Nach einiger Zeit verliert sich das Spucken bei den meisten Babys und die Waschmaschine
kann wieder weniger in Anspruch genommen werden. Meist wird es etwa mit drei Monaten
besser, eine Garantie gibt es jedoch nicht. Dein Baby sollte (ausgehende vom niedrigsten
Gewicht) durchschnittlich pro Woche mindestens 130 g zunehmen.
Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten
aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit
anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken.
Es ist ganz normal, dass Babys am späten Nachmittag und Abend häufiger gestillt werden wollen.
Das Marathonstillen kann für dich sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen
Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass dein Baby durch den Stillmarathon deine
Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und
genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht.
Wichtig ist, dass Du auf absolut korrektes Anlegen und Ansaugen achtest, damit dein Baby
möglichst wenig Luft schluckt und dass Du selbst es schaffst möglichst die Ruhe zu bewahren. Je
unruhiger die Mutter, um so unruhiger sind auch die Babys.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 11.10.2012