Hallo Biggi,
heute mal eine andere Art der Frage, da das stillen bei uns super klappt.Julia wird am Freitag 4 Monate und dank deiner Hilfe Stille ich immer noch.
Ich habe im Moment sehr starke Neurodermitis das belastet mich persönlich auch und ich möchte sie gerne behandeln. Nun ist meine Frage kann ich ohne Bedenken Cortison auf die betroffenen Stellen geben oder zwingt mich das zum abstillen? das möchte ich auf keinen fall. Ich liebe es meine Kleine Maus zu stillen.
Vielleicht hast du ja eine Lösung für mein Problem.
LG anja
Mitglied inaktiv - 03.04.2006, 22:42
Antwort auf:
Cortison in der Stillzeit
?
Liebe Anja,
Kortison ist in der Stillzeit nicht generell kontraindiziert.
Zitat aus `Arzneiverordnung in Schwangerschaft und StillzeitA Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001:
„Nebennierenhormone
Erfahrungen. Praktische Bedeutung für die Stillzeit haben vor allem die Kortikosteroide. Therapeutisch verwendet werden die nichtfluorierten Kortikoide Prednison (z.B. Decortin), Prednisolon (z.B. Solu Decortin), .... und die fluorierten Substanzen Betamethason (z.B. Celestamine), Dexamethason (z.B. Fortecortin) ,,,
Die Milch Plasma Quotienten von Prednison und Prednisolon bewegen sich zwischen 0,05 und 0,25.
Eine Stunde nach parenteraler Verabreichung einer Einzeldosis von 110 mg Prednisolon wurden 760 µg/l Milch gemessen. Vier Stunden später waren es 260 µg/l und etwa neun Stunden nach Applikation noch 60 µg/l. Nach intravenöser Injektion von 1 g Prednisolon wurden der 9fach höheren Dosis entsprechend 9fach höhere Werte in der Milch gemessen, 24 Stunden nach der Applikation war die Substanz nicht mehr nachweisbar (eigene Beobachtungen, 1996).
Andere Autoren haben unter niedrigeren Tagesdosen (10 - 80 mg) proportional entsprechende oder sogar darunter liegende Transfermengen für den Säugling ermittelt (Übersicht bei Bennett, 1988; Greenberger et al., 1993). Zusammenfassend ist mit einem Anteil von durchschnittlich 1 bis 2 % der mütterlichen gewichstbezogenen Dosis für den Säugling zu rechnen. Im Fall der oben beschriebenen 1 g Dosis hat der Säugling mit er ersten Mahlzeit eine stunde nach Injektion 0,2 mg/kg seines Körpergewichtes erhalten, seine Tagesdosis ist mit etwa 0,32 mg/kg anzustzen. Für den Säugling ist kein Risiko durch eine üblicherweise kurzdauernde Hochdosisbehandlung zu erwarten, selbst dann nicht, wenn gleich nach der Injektion gestillt würde.
Auch unter länger dauernder Behandlung mit 80 mg/tag wird mit der Muttermilch nur eine geringe Prednisolonmenge übertragen, die nicht einmal 10 % der kindlichen Kortisolproduktion entspricht.“
Bei einer äußerlichen Anwendung ist der Übertritt in die Muttermilch davon abhängig, wie groß die behandelten Hautflächen sind.
Gute Besserung und LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 04.04.2006