letzte Woche verweigerte meine Tochter (12 Wochen alt) von jetzt auf gleich die rechte Brust, am Tag drauf die linke.
Nachdem sie schon an ihren Reserven war wurden wir stationär in der Kinderklinik aufgenommen und dort nahm sie trotz aller geduldigen Versuche vieler Krankenschwester die Flasche nicht, sie lehnte alle Sauger und auch Muttermilch und pre-Nahrung ab.
Es wurde nichts signifikantes gefunden, was so ein Verhalten erklären konnte. Und obwohl sie weiter abnahm, aber immerhin wieder etwas trank wurden wir entlassen. Aber es sind ca. 200-300ml am Tag!! Also sehr wenig.
Ich solle Pumpen, um die Milchprodukten wieder anzuregen, und zwar nach dem anlegen.
Aber sie trinkt die Brüste leer, beim Pumpen kommt mit Mühe und Not vielleicht nochmal 10ml. Jedoch fällt mir auf, dass ohne Pumpen ich zumindest wieder Milch zur nächsten Mahlzeit habe, mit Pumpen bildet sich kaum etwas, obwohl das Pumpen doch anregen sollte. Regt meine kleine vielleicht genug an?
Was mache ich falsch?
Bei ihren Hinweisen zu Stillberaterinnen unter vielen Posts habe ich angerufen und es gibt keine Stillberaterin, die auch nur ansatzweise nah genug für einen Besuch wohnt) können Sie mir vielleicht ein paar Tipps geben. Meine Hebamme weiß im Moment auch keinen Rat.
von
Bernina30
am 06.07.2018, 13:35
Antwort auf:
Brust verweigern/ Pumpen
Liebe Bernina30,
gleich vorweg: Was du beim Pumpen aus der Brust bekommst sagt nichts darüber aus, wie viel Milch tatsächlich verfügbar ist. Denn wenn du dabei den Milchspendereflex nicht auslöst, fließt nix bis wenig, während dein Baby gut etwas aus der Brust bekommen könnte.
Wieviel hat deine Maus denn abgenommen und war deine Kleine am Tropf?? Wie war das Gewicht bei der Entlassung?
Ganz ehrlich: Von hier aus ist es unmöglich zu sagen, warum deine Maus sich so verhält, wie sie es macht. Freiwillig verhungern ist für gesunde, voll ausgetragene Babys nicht nurmal, es widerspricht ihrer Natur.
Ich würde dir empfehlen - und dazu auch mit dem Kinderarzt und der Krankenkasse wegen der Kostenübernahme diskutieren - eine IBCLC zu besuchen, egal wie weit du dafür fahren musst. IBCLCs sind die Profis unter den Stillberaterinnen, sie können und dürfen auch medizinische Beratung machen (im Gegensatz zu uns ehrenamtlichen Beraterinnen) und wenn euch jemand weiterhelfen kann, dann sie.
Schau bitte nochmal unter BDL Stillen, wer dafür in Frage kommt.
http://www.bdl-stillen.de/stillberatungsuche.html
Da auch die Telefonnummern aufgeführt sind, würde ich dann auch sofort anrufen. Vielleicht kannst du heute noch einen Notfall-Termin mit ihr ausmachen.
Einen guten Tipp habe ich noch:
Auch wenn du nur wenig Milch abpumpen kannst (probiere es mal, während die Kleine an der anderen Seite trinkt), probiere nich, ihr eine Kalorienbombe aus Muttermilchsahne zu geben, das gibt den Kleinen meist einen wirklich guten Zunahme- und Entwicklungskick.
Schau, dass du Milch ausstreichst oder abpumpst, die du in neuen leeren 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln.
Statt mit leeren Spritzen kannst du natürlich auch mit einer Tasse arbeiten, in die du die gewonnene Muttermilch gibst. Oben wird sich der fetthaltige Rahm absetzen, du kannst ihn mit einem Löffel abschöpfen und deinem Baby geben.
Wenn du das 3-4 Tage lang machst (je mehr, desto besser), wird sie ganz sicher einen Schub machen!
Probier es mal aus!
Ich drücke euch fest die Daumen, dass bald alles wieder normal läuft.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 07.07.2018