Brust verweigern/ Pumpen

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Brust verweigern/ Pumpen

letzte Woche verweigerte meine Tochter (12 Wochen alt) von jetzt auf gleich die rechte Brust, am Tag drauf die linke. Nachdem sie schon an ihren Reserven war wurden wir stationär in der Kinderklinik aufgenommen und dort nahm sie trotz aller geduldigen Versuche vieler Krankenschwester die Flasche nicht, sie lehnte alle Sauger und auch Muttermilch und pre-Nahrung ab. Es wurde nichts signifikantes gefunden, was so ein Verhalten erklären konnte. Und obwohl sie weiter abnahm, aber immerhin wieder etwas trank wurden wir entlassen. Aber es sind ca. 200-300ml am Tag!! Also sehr wenig. Ich solle Pumpen, um die Milchprodukten wieder anzuregen, und zwar nach dem anlegen. Aber sie trinkt die Brüste leer, beim Pumpen kommt mit Mühe und Not vielleicht nochmal 10ml. Jedoch fällt mir auf, dass ohne Pumpen ich zumindest wieder Milch zur nächsten Mahlzeit habe, mit Pumpen bildet sich kaum etwas, obwohl das Pumpen doch anregen sollte. Regt meine kleine vielleicht genug an? Was mache ich falsch? Bei ihren Hinweisen zu Stillberaterinnen unter vielen Posts habe ich angerufen und es gibt keine Stillberaterin, die auch nur ansatzweise nah genug für einen Besuch wohnt) können Sie mir vielleicht ein paar Tipps geben. Meine Hebamme weiß im Moment auch keinen Rat.

von Bernina30 am 06.07.2018, 13:35



Antwort auf: Brust verweigern/ Pumpen

Liebe Bernina30, gleich vorweg: Was du beim Pumpen aus der Brust bekommst sagt nichts darüber aus, wie viel Milch tatsächlich verfügbar ist. Denn wenn du dabei den Milchspendereflex nicht auslöst, fließt nix bis wenig, während dein Baby gut etwas aus der Brust bekommen könnte. Wieviel hat deine Maus denn abgenommen und war deine Kleine am Tropf?? Wie war das Gewicht bei der Entlassung? Ganz ehrlich: Von hier aus ist es unmöglich zu sagen, warum deine Maus sich so verhält, wie sie es macht. Freiwillig verhungern ist für gesunde, voll ausgetragene Babys nicht nurmal, es widerspricht ihrer Natur. Ich würde dir empfehlen - und dazu auch mit dem Kinderarzt und der Krankenkasse wegen der Kostenübernahme diskutieren - eine IBCLC zu besuchen, egal wie weit du dafür fahren musst. IBCLCs sind die Profis unter den Stillberaterinnen, sie können und dürfen auch medizinische Beratung machen (im Gegensatz zu uns ehrenamtlichen Beraterinnen) und wenn euch jemand weiterhelfen kann, dann sie. Schau bitte nochmal unter BDL Stillen, wer dafür in Frage kommt. http://www.bdl-stillen.de/stillberatungsuche.html Da auch die Telefonnummern aufgeführt sind, würde ich dann auch sofort anrufen. Vielleicht kannst du heute noch einen Notfall-Termin mit ihr ausmachen. Einen guten Tipp habe ich noch: Auch wenn du nur wenig Milch abpumpen kannst (probiere es mal, während die Kleine an der anderen Seite trinkt), probiere nich, ihr eine Kalorienbombe aus Muttermilchsahne zu geben, das gibt den Kleinen meist einen wirklich guten Zunahme- und Entwicklungskick. Schau, dass du Milch ausstreichst oder abpumpst, die du in neuen leeren 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln. Statt mit leeren Spritzen kannst du natürlich auch mit einer Tasse arbeiten, in die du die gewonnene Muttermilch gibst. Oben wird sich der fetthaltige Rahm absetzen, du kannst ihn mit einem Löffel abschöpfen und deinem Baby geben. Wenn du das 3-4 Tage lang machst (je mehr, desto besser), wird sie ganz sicher einen Schub machen! Probier es mal aus! Ich drücke euch fest die Daumen, dass bald alles wieder normal läuft. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 07.07.2018



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Wie lange Pumpen um Milchmenge zu halten

Hallo :) Wir hatten einen schlechten Start beim Stillen. Es kam einfach nicht genug Milch. Nach einigen Terminen mit der Stillberaterin vor Ort lief es dann. Ich habe 3 Monate nach jedem Stillen abgepumpt. Ab dem 4. Monat habe ich nur noch abends Power-Pumping betrieben (also 10 min pumpen, 10 min Pause und das ganze 3 Durchgänge). Meine Kleine is...


Abstillen und Pumpen bei Antibiotika

Liebe Biggi, mein Sohn ist 2 1/2 J. und stillt eigentlich nur noch 1-2x tgl. (morgens nach dem Aufstehen und manchmal am Tag oder abends). Es ist aber mehr ein Nuckeln und weniger ein Trinken, vom Gefühl her habe ich auch nicht mehr viel MuMilch… Ich muss nun seit Freitag aufgrund einer Nasennebenhöhlen Entzündung Cefaclor 500mg 3xtgl nehmen. Se...


Wie viel pumpen

Guten Tag Biggi, Mein Sohn kam als frühchen auf die Welt und ist nun vier Wochen alt. Ich habe von Anfang an abgepumpt und hatte so 650-700 ml am Tag bei Vollzeit pumpen (er hatte anfangs Magensonde). Nun Stille ich ihn voll. Ich pumpe zusätzlich noch 2-3 Mal am Tag, da er noch nicht so viel trinkt wie ein reifes Kind (laut Krankenhaus nur so 40...


Pumpen optimieren

Hallo liebe Biggi, ich bin die Mama, des 12 Monate erkälteten Jungen. Er hatte wie Du vermutet hast einen Stillstreik, aufgrund des Infektes. Jetzt geht er auch an die Brust, bei jedem Anlegen. Er nuckelt viel und zieht nicht. Wir waren heute nochmal beim Kinderarzt, Ohren und Hals sind frei von Entzündungen. Fieber 39,1 und husten, ...


Stillen, Pumpen, Clusterfeeding

Hallo liebe Frau Welter, vielen Dank, dass wir Ihnen hier unsere Fragen stellen dürfen! Ich habe davon auch leider gleich mehrere… Unsere Tochter ist 5 Wochen alt. Sie musste nach ihrer Geburt wegen hgr Neugeborenengelbsucht 3 Tage stationär behandelt werden, und wegen der daraus resultierenden Saugschwäche hatte sie 10% ihres Gewichts verloren...


Plötzliches Verweigern der Flasche

Liebe Fr. Welter, Ich konnte leider seit der Geburt nicht voll stillen, hatte trotz aller Versuche und maximaler "Hebammenpower", Bockshornklee, Pumpen, Stilltee, zu wenig Milch. Habe mich mühseligst von fast ausschliesslich Fläschchen auf fast ausschliesslich Stillen und nur 2 Fläschchen am Tag "heruntergekämpft", leider auf Kosten eines Schnu...


Pumpen und stillen

Hallo, ich habe eine Frage.  Unser Sohn wurde am 22.01 geboren. Aufgrund einer Neugeborenen Gelbsucht hat er schlecht an der Brust gegessen. Deshalb habe ich vom Krankenhaus direkt eine elektrische Pumpe erhalten.    Ich stille und pumpe ab.  Rechts kommt echt ne Menge Milch- wenn ich abpumpe dann bestimmt 100 ml oder sogar mehr und das m...


Seltener pumpen, dafür jedes Mal mehr Milch pumpen?

Hallo Frsu Welter, ich habe mich nun zusammen mit einer Stillberaterin dazu entschieden, komplett auf die Flasche umzusteigen.  Ich pumpe vorerst und meine Stillberaterin empfiehlt, die Pumpanzahl pro Tag langsam zu reduzieren, da es nicht realistisch sei, monatelang im Alltag täglich komplett alles abzupumpen. Ich solle möglichst auf 2x tgl P...


Milch wird weniger trotz Pumpen

Mein Sohn (8 1/2) Monate hat RSV und trinkt seit dem nicht mehr, bzw. Wenn dann nur ein bisschen aus der Flasche. Da ich aber nicht abstillen möchte, habe ich jetzt abgepumpt. Ich bin allerdings selber sehr doll erkältet und trotz regelmäßigen Pumpen wird die Milch immer weniger, sodass jetzt fast nichts mehr da ist. Haben Sie vielleicht noch e...


Brust verweigern?

Liebe Biggi,  ich weiß nicht mehr weiter. Mein Kind ist 15 Monate alt und wir haben eine schöne Stillzeit hinter uns. Für mich ist es langsam einfach nicht mehr schön und ich möchte wenn ich an das stillen zurückblicke, lächeln können und es nicht hassen. Mein Kind trinkt nicht mehr ruhig, wackelt viel umher und holt sich immer noch oft nachts,...