Frage: Beikoststart

Hei, mein Söhnchen ist jetzt 6 1/2 Monate alt und ich habe, nach 6 Monaten voll stillen, vor etwa 10 Tagen angefangen, ihm Gemüsebrei anzubieten. Er isst diesen auch sehr gerne, wenn auch bisher noch nicht soviel, dass er davon pappsatt wäre, so dass er nach dem Brei auch immer noch an die Brust will. Nun zu meiner Frage: Im ersten halben Jahr hat er sehr gut zugenommen, aber bei der letzten Untersuchung hatte er in knapp 4 Wochen nur 280gr zugenommen und er ist auch ein bisschen leicht für seine Grösse. Da ja nun Kartoffeln und Brokkoli eher Diätkost sind, habe ich mich jetzt gefragt, ob ich statt nach dem Gemüsebrei nicht lieber vorher stillen soll, damit er genügend Kalorien zu sich nimmt. Bislang bekommt er nur diesen einen Brei um die Mittagszeit und wird ansonsten nach Bedarf gestillt. Mach ich mir unnötig Sorgen und holt er sich die Kalorien nach, die er braucht, oder sollte ich doch lieber erst Stillen und dann etwas Brei füttern? Falls Ihr diese Info braucht hier seine bisherige Gewichtsentwicklung: 19.08.09 Geburtsgewicht: 3650g, 51cm, Kopf:35cm 17.09. 4390g, 55cm, K:38cm 19.10. 5470g, 59cm, K: 40cm 20.11. 6320g, 63cm, K: 41cm 22.12. 7040g, 65cm, K: 43cm 18.01. 7620g, 68cm, K: 44cm 18.02. 7900g, 71cm, K: 45cm

Mitglied inaktiv - 03.03.2010, 10:24



Antwort auf: Beikoststart

Liebe Ahma, die Gewichtszunahme verlangsamt sich mit zunehmendem Alter und nimmt auch mit Einführung der Beikost in der Regel nicht wieder zu, sondern wird eher noch langsamer. In den ersten drei bis vier Monaten liegt die übliche Gewichtszunahme zwischen 113 und 227 Gramm pro Woche. Vom vierten bis sechsten Monat verlangsamt sich die Gewichtszunahme gewöhnlich auf 85 bis 142 Gramm pro Woche, im Alter von sechs Monaten bis zwölf Monaten verringert sie sich auf 42 bis 85 Gramm wöchentlich. Diese Angaben bedeuten aber nicht, dass jedes Kind kontinuierlich jede Woche diese Grammzahl zunehmen muss, sondern, dass im statistischen Mittel solche Werte erreicht werden. Du kannst dein Kind vor oder nach dem Brei stillen, es ist sogar gut für dein Kind! Sowohl für dein Kind als auch für deine Brust ist es günstiger, wenn Du den Begriff BEI Kost wörtlich nimmst. Beikost ist Nahrung, die ergänzend zur Muttermilch gegeben wird und nicht als Ersatz, denn sonst würde es ANSTATT Kost heißen. Bei der Vorgehensweise, dass langsam als ergänzende Nahrung Beikost angeboten wird, hat die Brust Zeit, sich an die Veränderung zu gewöhnen, das Kind hat ebenfalls mehr Zeit für die Umstellung und die Nährstoffe aus der Beikost können in Zusammenhang mit bei der gleichen Mahlzeit angebotener Muttermilch besser verwertet werden. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei ilchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Allmählich wird sich die Menge der Beikost von selbst steigern und etwa ab den ersten Geburtstag werden sich das Verhältnis Beikost zu Muttermilch langsam umkehren, bis sich das Kind (wenn es dazu die Gelegenheit erhält, die Entscheidung selbst zu treffen) schließlich irgendwann ganz abstillen wird. Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch „Babyernährung gesund & richtig – B(r)eikost und Fingerfood“ von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 03.03.2010