Frage: Beikosteinführung

Hallo liebe Biggi, ich habe mal eine Frage zur Beikosteinführung. Meine Tochter wird nächste Woche 6 Monate alt und wir wollen so langsam mit dem Mittagsgläschen anfangen. Habe ihr gestern und heute Kürbis angeboten. Sie hat zuerst den Mund überhaupt nicht aufgemacht und dann alles wieder mit der Zunge ausgeschoben. Jetzt meine Frage. Soll ich es einfach noch ein paar Tage probieren oder ist es vielleicht doch noch zu früh? Sie wird noch voll gestillt und das stillen klappt super. Wollte auch gerne noch neben der Beikost weiter stillen. Lg steffi

von Dönertier am 22.07.2011, 13:38



Antwort auf: Beikosteinführung

Liebe Steffi, der „Idealzustand" wäre, dass die Mutter das Kind anschaut und darauf achtet, wann es zu erkennen gibt, dass es bereit für die Beikost ist. Das kannst Du an den folgenden Anzeichen erkennen: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt (das scheint bei deinem Baby wohl noch etwas zu dauern), • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dein Kind sollte einigermaßen ohne Stütze oder nur mit sehr wenig Unterstützung sitzen können, so dass es in der Lage ist, selbst Nahrung in die Hand zu nehmen und in den Mund zu führen. Wenn es dir die Nahrung aus der Hand reißt und voller Begeisterung in den Mund steckt, dann ist sicher der Zeitpunkt gekommen, dass Du ihm ergänzend zur Muttermilch auch andere Nahrung anbietest. Du kannst ruhig weiterhin etwas Beikost anbieten, aber wirklich nur teelöffelweise. Wenn Du weiterhin den Eindruck hast, dass dein Kind noch nicht soweit ist, warte einfach ein paar tage ab. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 22.07.2011



Antwort auf: Beikosteinführung

Liebe Biggi, vielen Dank für deine Antwort. Hälst du es gut, wenn wir einfach noch ein paar Tage weiter probieren und wenn unsere Tochter dann immer noch nichts richtig runter schluckt, einfach noch ein paar Tage oder eine oder zwei Wochen warten? Wir fahren nächsten Samstag in Urlaub für eine Woche. dann könnte ich ja danach wieder probieren? Stimmt es eigentlich, dass man nach 6 Monaten zufüttern muss? Meine Schwiegermutter meinte, dass wir jetzt unbedingt was zufüttern müssten, sonst würden unserer Tochter wichtige Nährstoffe fehlen. Aber ich will sie ja auch nicht zwingen. Und könnte es sein, dass unserer Tochter Kürbis nicht schmeckt? Hab es mal selber probiert und fand es gar nicht so schlecht, schmeckte auch schön süß. Mit Karotte wollte ich nicht so gern anfangen, weil ich wegen Verstopfungen nicht so genau wusste. Vielen Dank! Lg Steffi

von Dönertier am 22.07.2011, 20:09



Antwort auf: Beikosteinführung

Liebe Steffi, ja, das kannst Du gut so machen, wenn dein Baby wirklich noch nicht essen mag. Kürbis ist nicht unbedingt geeignet, wenn Du ihn sonst nie isst. Es ist so, dass spezielles Essen für das Baby oft ein Fehlschlag ist, da das Baby über die Muttermilch an den Geschmack der Nahrung gewöhnt ist, die die Mutter isst. Da Menschen Gewohnheitstiere sind, bevorzugt ein Baby eine bekannte Geschmacksrichtung. Wenn also gekochter Kürbis nicht zu deiner täglichen Ernährung gehören, dann ist es nicht erstaunlich, wenn dein Kind sie auch nicht schätzt. Du kannst es ja löffelweise mit Karotten versuchen. Hab auch keine Angst wegen der Nährstoffversorgung. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiß: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 22.07.2011



Antwort auf: Beikosteinführung

Hi Biggi, vielen Dank für deine Antwort. Also ich bin ein bisschen verwirrt, hab das irgendwie glaube ich nicht so richtig verstanden, was du mit dem Essen von mir meinst. Also meinst du, wenn ich öfter Karotten esse, dann nimmt es meine Tochter auch eher an wie Kürbis? Esse hier und da schon mal Möhren, aber auch nicht jeden Tag. Könnte es aber mal mit Möhren probieren, ob es dann vielleicht besser klappt. Und wie lange sollte ich dann nur Möhren geben? Lg Steffi

von Dönertier am 22.07.2011, 23:38



Antwort auf: Beikosteinführung

Liebe Steffi, wenn Du JETZT erst mit den Möhren beginnst, wird dein Kind sie wahrscheinlich auch nicht so sehr mögen ;-), denn dein Kind kennt über deine Milch den Geschmack von Karotten nicht. Die Nahrung der Mutter hat Einfluss auf den Geschmack der Muttermilch, so dass die gestillten Kinder – anders als mit künstlicher Säuglingsnahrung gefütterte Babys von Anfang an eine Geschmacksvielfalt kennenlernen. Probiere es einmal mit dem Gemüse, welches Du oft isst. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 23.07.2011



Antwort auf: Beikosteinführung

Vielen Dank für deine Antwort. Ich werde es einfach mal mit Möhren probieren, die esse ich auch schon mal ab und zu. Werden dann einfach schauen, wies klappt;-). Wie lange sollte ich denn dann pur die Möhren geben? Lg steffi

von Dönertier am 23.07.2011, 15:51