Baby schläft nach 8 - 10 Minuten stillen ein

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Baby schläft nach 8 - 10 Minuten stillen ein

Mein kleiner Tim ist 7 Wochen alt und wiegt ca. 5300 gr. Ich habe sehr viel Milch und stille alle 2 - 3 Stunden (tagsüber). Ab 19:00 geht Tim ins Bett und schläft dann bis ca. 23:00-0:00. Dann hat er wieder alle 2 - 2,5 Stunden Hunger. Gerne schläft er nach 8 bzw. 10 Minuten ein und man kann ihn auch nicht durch kitzeln, singen, ansprechen, streicheln wach bekommen. Tagsüber schläft er eine halbe bis 1,5 Stunden zwischen den Stillmahlzeiten (hat natürlich auch mal eine Wachphase) und nachts länger. Wenn er dann wieder Hunger hat, lege ich natürlich zum Stillen an. Meine Frage ist, welche Brust soll ich anlegen, wenn er nur 8 oder 10 Minuten an einer Brust getrunken hat. Ich habe Angst, dass er zu wenig von der guten Hintermilch bekommt. Ich weiß, dass an jeder einzelnen Brust mind. 10 Min. getrunken werden soll (wenn nur 1 Brust verlangt wird) und wenn bei einer Mahlzeit beide Brüste verlangt werden, soll bei der nächsten Mahlzeit an der Brust angefangen werden, die zuletzt angelegt wurde. Nur bin ich mir immer nicht sicher, wenn Tim z. B. nur 8 Minuten trinkt und fest einschläft, ob ich bei der nächsten Mahlzeit die gleiche Brust nochmals so ca. 5 Min. anlegen und dann wechseln soll oder gleich bei Mahlzeitbeginn die andere Brust geben soll. Herzlichen Dank :-)

von Julia02031982 am 04.11.2015, 09:09



Antwort auf: Baby schläft nach 8 - 10 Minuten stillen ein

Liebe Julia02031982, die Unterteilung der Milch in Vordermilch und Hintermilch ist nicht so, wie es immer wieder zu lesen ist und ist für die Praxis abgesehen von wenigen, besonderen Fällen kaum relevant. Der Milchspendereflex setzt beidseitig ein, so dass das Kind an der zweiten Brust dann eine „Mischmilch" erhält. Die Unterscheidung in „Vordermilch" und „Hintermilch" ist in aller Regel allerdings eine akademische Frage, die für den normalen Stillablauf keine Bedeutung hat. Solange das Kind gedeiht und sich wohl fühlt, muss keine Mutter über die Anteile an Vorder oder Hintermilch nachdenken. Ob Ihr Kind gedeiht können Sie bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 150 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein und Ihr Kind darf selbst entscheiden, wie lange es trinken mag. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 04.11.2015