Baby nimmt sehr langsam zu. Bitte Hilfe

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Baby nimmt sehr langsam zu. Bitte Hilfe

Hallo, mein Sohn ist jetzt 14 Wochen alt und hat gestern bei der u4 nur 5220g gewogen. Er hatte bis zur 8. Woche sehr gut zugenommen und am Anfang sein Geburtsgewicht schön schnell wieder erreicht. Jetzt hat er in 7 Wochen durchschnittlich 700g zugenommen. Und es wird immer weniger pro Woche... Der Arzt war sonst sehr zufrieden mit seiner Entwicklung. Größe und Kopfumfang sind super mit 64cm und 42.5. Er ist total wach und aktiv, liegt gut auf dem Bauch, brabbelt, greift etc...er ist sehr interessiert an allem und ein glückliches und zufriedenes Baby. Der Arzt meinte er würde das beim nächsten impfen in 4 Wochen einfach nochmal kontrollieren, er würde nichts ändern. Nur würde er ab dem vollendeten 4. Monat dann sofort mit Brei anfangen. Zufüttern soll ich nicht, das möchte ich auch ehrlich gesagt nicht. Ich habe schon einiges versucht um die Situation zu verbessern. Hebamme sagt er sei gut angelegt, ich habe ihn oft und lange angelegt und die Seiten öfter gewechselt. Jetzt hat mein Sohn auch noch eine Lieblingsseite. Die mag er schon immer mehr, aber er verweigert mittlerweile öfter die andere Seite. Ich krieg ihn dazu sie zu nehmen, wenn ich im Liegen, Kopf zur bevorzugten Seite, dann die andere gebe oder manchmal klappt es auch seitlich...aber es ist ein Kampf. Eigentlich war das Stillen bisher ganz entspannt, aber langsam wird es anstrengend für mich, v.a. weil ich möchte, dass er zunimmt und mir das Druck macht. Andererseits sind wir beiden Eltern auch eher lang und dünn... Wollte jetzt mal einen Tipp, den Sie in einem anderen Post gegeben haben probieren, die Milch nach dem stillen abzupumpen, in einer Spritze etwas stehen zu lassen und dann nur den fertigen Anteil zu geben. Gestern habe ich es ausprobiert und mit meiner Handpumpe (habe ich zum ersten Mal benutzt) nach dem Stillen gerade mal 12ml bekommen. Frage mich jetzt ob ich zu wenig Milch habe??? Oder vielleicht etwas falsch gemacht habe. Nehme seit 2 Tagen auch Bockshornklee... Ansonsten esse ich sehr gesund und ausreichend und trinke min. 3l am Tag... Ich wäre Ihnen für eine Antwort und Ratschläge sehr dankbar. Liebe Grüße wintermild

von wintermild am 29.03.2019, 08:37



Antwort auf: Baby nimmt sehr langsam zu. Bitte Hilfe

Liebe wintermild, keine Pumpe der Welt saugt so gut wie ein Baby und es sagt NICHTS über die Milchmenge aus, wenn das Abpumpen nicht gleich klappt! Die stilltechnische Seite sollte von einer Stillberaterin vor Ort begleitet werden, so dass im Idealfall eine Zusammenarbeit von Mutter, Kinderärztin/arzt und Stillberaterin erfolgt. Aus der Distanz kann ich dir jetzt keines Falls sagen, was in deinem Fall erfolgen sollte. Am besten setzt Du dich mit einer Stillberaterin in deiner Nähe in Verbindung. Gleichzeitig sollte durch die im folgenden beschriebenen Maßnahmen versucht werden, die Milchmenge der Mutter zu erhöhen und das Kind zu häufigerem Trinken an der Brust anzuregen. Die Maßnahmen zur Steigerung der Milchmenge gelten auch dann, wenn keine Zusatznahrung erforderlich ist. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses „Wecken und Wechseln“ wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden Eventuell ist es sinnvoll zusätzlich zu pumpen. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss „mit Zubehör“ stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen). Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus“) und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage“ einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Wenn möglich, sollte dein Kind keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen (bzw. schon dazu geführt haben), dass dein Baby nicht mehr weiß, wie es richtig an der Brust trinken soll. Die eventuell notwendige Zusatznahrung sollte mit einer alternativen Fütterungsmethode gegeben werden. Außerdem solltest Du Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass Du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Es kann auch sein, dass dein Baby nicht richtig saugt oder eine Saugschwäche hat, was korrigiert werden müsste. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann dich nicht sehen. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 29.03.2019



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