Liebe Frau Welters,
meine Tochter ist jetzt gut 3 Monate alt. Seit etwa einer Woche trinkt sie nur noch unwillig an der Brust. Bisher hat sie immer beide Brüste voll geleert, da ich nicht besonders viel Milch habe und es gerade so reicht... Nun trinkt sie nur noch an einer Brust und da auch nur ganz kurz. Sie wehrt sich, tritt, stößt die Brustwarze mit der Zunge raus und fängt an zu weinen. Es ist mir unmöglich sie an der Brust zu lassen. Natürlich wird meine Milch immer weniger. Ab und zu pumpe ich dann halt nach dem "Stillen" ab und friere die Milch ein. Aber man bekommt ja lahme Arme, wenn man das mehrmals täglich macht... Was soll ich nur machen. Ich will eigentlich noch nicht auf die Flasche umstellen (habe doch so lange, ca. 7 Wochen, gebraucht, bis das Stillen endlich funktioniert hat)...
Zugenommen hat sich natürlich auch nicht mehr. Ich mache mir jetzt wirlich Sorgen, das sie sowieso ein recht zierliches Kind ist.
Vielen Dank für Ihre Antwort!
Lara
Mitglied inaktiv - 09.05.2002, 09:56
Antwort auf:
Baby mag nicht mehr richtig trinken...
?
Liebe Lara,
das Herausstoßen der Brust mit der Zunge ist ein Verhalten, das saugverwirrte Kinder häufig zeigen. Hat Ihre Tochter einen Schnuller oder eine gelegentliche Flasche? Dann könnte dies die Erklärung sein.
Eventuell plagt auch ein Soor oder das Einschieben der Zähne in den Kiefer Ihre Kleine. Lassen Sie deshalb die Kinderärztin/arzt einmal nachschauen, wie es im Mund Ihrer Tochter ausschaut.
Eine weitere mögliche Ursache kann im Alter und dem damit verbundenen Entwicklungsstadium der jungen Dame liegen: Babys in diesem Alter sind oft sehr leicht ablenkbar. Alles ist interessanter als das Stillen. Jedes Geräusch, jeder vorbeihuschende Schatten muss erforscht werden. Versuchen Sie einmal, ob es besser geht beim Stillen, wenn Sie sich mit Ihrem Kind zum Stillen in eine ruhige, „langweilige" vielleicht auch abgedunkelte Umgebung zurückziehen.
Bei manchen Babys, die sich beim Stillen überstrecken und aufbäumen und unruhig sind hat es sich bewährt sie zu „bündeln". Dazu wickeln Sie das Kind gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Sie Ihr Baby auf diese Weise eingepackt haben, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen.
Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen anscheinend das Gefühl umhüllt und gehalten zu sein.
Wenden Sie sich am besten noch an eine Kollegin vor Ort, die sehen kann, wie sich Ihre Tochter an der Brust verhält und Ihnen dann ganz gezielte Tipps geben kann, wie Sie Ihr Baby an Ihre Brust zurückführen können.
Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 09.05.2002