Ich habe vor über 1 Jahr 2 Amalgam Füllungen raus bekommen. Der Zahnarzt meinte anfangs ich solle 3 Monate lang Quecksilber ausleiten. Nach 3 Wochen meinte er dann ich könne aufhören. Und bei einer weiteren Kontrolle meinte er wieder ob ich die 3 Monate ausgeleitet hab...
Jetzt ist demnächst mein Entbindungstermin. Kann ich bedenkenlos stillen?
von
Simi34
am 26.09.2017, 19:47
Antwort auf:
Amalgam und Stillen
Liebe Simi34,
Amalgam gehört zu den Themen, die leider immer wieder sehr heiß diskutiert werden, und damit zu starken Verunsicherungen führen.
Dazu zitiere ich dir aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Schaefer, Spielmann, Vetter, 7. Auflage 2006:
"Empfehlung für die Praxis. Die durch Amalgam hervorgerufene Belastung führt nach heutiger Erkenntnis nicht zu "Ausreißern" im Spektrum der Schwermetallprofile, die Konsequenzen wie das Abstillen erfordern. Auch eine Entgiftungsbehandlung ist nicht indiziert. Sie ist sogar kontraindiziert, da eine Mobilisierung des Schwermetalls zu einer stärkeren Belastung der Muttermilch führen könnte. Da andererseits Schwermetalle nicht unnötigerweise zugeführt werden sollen, sind Korrekturen von Amalgamplomben nur bei Beschwerden durchzuführen und generelle Sanierungen auf die Zeit nach dem Stillen zu verschieben. Wo immer möglich sollte auf Amalgam verzichtet werden. Die Amalgamproblematik darf in keinem Fall zu einer "toxikologischen Krise" hochgespielt werden, die dann die Mutter Kind Beziehung in nicht gerechtfertigtem Umfang belastet."
Wenn dein Zahn behandelt werden muss, dann ist das so und um die Belastung so gering wie möglich zu halten, ist es sinnvoll, dass der Zahnarzt oder die Zahnärztin ein Spanngummi (Cofferdam) einlegt. (das ist etwas aufwändig und wird nicht so gut vergütet, aber es ist sinnvoll).
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 26.09.2017