Hallo liebe Stillberaterin,
Aus gesundheitlichen Gründen soll ich Abstillen.
Mein RR ist im Schnitt 200/100. Ich nehme die Höchstdosis Metyhldopa, aber es hilft nicht mehr. Mein Arzt möchte nun das Medikament umstellen und das wäre leider nicht mehr mit dem Stillen vereinbar.
Mein Sohn ist nun 7 Monate alt und bekommt Mittags- und Abendbrei.
Nun meine Frage. Ich habe noch gute 30 Beutel MM eingefroren. Die möchte ich ihm natürlich noch verfüttern. Wie sollte das am besten laufen?
Variante 1: Ich verfütter alle Beutel, wenn sie leer sind beginne ich mit Ersatzbabynahrung.
Variante 2: Ich mache eine Runde MM, dann Ersatzmilch, dann wieder MM.
Ich hatte den Gedankengang, dass Variante 2 vllt besser verträglich für seinen Bauch wäre.
Oder wäre es eher andersrum?
Dann noch eine Frage. Reicht es, wenn ich die benutzte Flasche dann mit Spüli spüle und dann Klarspüle.
Bisher hab ich die Flaschen immer gespült und ausgekocht. Ich brauchte höchstens mal 1x im Monat eine, wenn ich ausgegangen bin und mein Mann gefüttert hat. Da war das kein Problem.
Aber nun würde ich dann ja wesentlich mehr Flaschen brauchen.
Vielen Dank für Ihre Antwort
von
Hasenmami89
am 11.11.2019, 09:48
Antwort auf:
Abstillen
Liebe Hasenmami89,
wenn Du nicht abstillen möchtest, gibt es ganz sicher auch stillverträgliche Mittel!
Ich kann und darf allerdings keine medizinischen Ratschläge erteilen, ich bin kein Arzt.
Bei Fragen zur Vereinbarkeit und Dosierung von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft) kann und sollte sich dein Arzt jederzeit an das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") wenden, das unter der Telefonnr. 030 450-525700 erreichbar ist, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html.
Vielleicht kann dir auch Dr. Paulus aus dem Nebenforum schnell helfen oder auch Dr. Bluni.
Wenn Du trotzdem abstillen möchtest, kannst Du anfangs sicherlich abwechselnd Mutter- und dann Säuglingsmilch geben, manchmal passiert es allerdings, dass ein Baby dann eine der beiden ablehnt.
Es reicht, die Pumpe einmal täglich zu sterilisieren und ansonsten nach jedem Gebrauch gründlich mit heißem Wasser zu reinigen und trocknen zu lassen.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 11.11.2019
Antwort auf:
Abstillen
Okay, danke.
Dann erkundige ich mich mal.
Mein Arzt meinte die stillfreundlichen Mittel seien nur zweite Wahl und das würde er jetzt nicht mehr wollen. Ich hake mal nach. Danke.
Auch danke für die Antwort. Dann werde ich es mal abwechselnd versuchen.
Eine Pre Nahrung würde dich reichen oder?
Oder müsste ich aufgrund des Alters eine 1er Nahrung nehmen?
von
Hasenmami89
am 11.11.2019, 10:19
Antwort auf:
Abstillen
Liebe Hasenmami89,
Muttermilch ist der Goldstandard und von allen künstlichen Säuglingsnahrungen ist diesem Goldstandard die Pre Nahrung noch am ähnlichsten. Alle weiteren Nahrungen entfernen sich immer weiter von Goldstandard, was keinerlei Vorteile für die Gesundheit des Kindes bringt. Deshalb ist es nicht sinnvoll und vom ernährungsphysiologischen Standpunkt her auch nicht notwendig, andere Nahrung als Muttermilchersatz zu geben, als eine Pre Nahrung.
Pre-MIlch kann wie Muttermilch nach Bedarf gegeben werden.
Wenn Du Dir die Zusammensetzung der künstlichen Säuglingsnahrungen anschaust, dann kannst Du sehen, dass Pre Nahrung eindeutig zu bevorzugen ist. Spätestens bei der sogenannten Folgemilch 2 ist es dann sogar so, dass diese kaum noch an die Muttermilch angepasst ist, oft sehr süß ist und von der Zusammensetzung her so, dass sie nicht mehr als ausschließliche Nahrung für das Kind ausreicht. Sie darf deshalb auch nur in Zusammenhang mit Beikost gegeben werden.
Es gibt Länder, in denen Folgenahrungen gar nicht erhältlich sind.
Eltern erhoffen sich, was die Werbung ja auch deutlich suggeriert, dass ihre Kinder mit einer Folgenahrung seltener gefüttert werden müssen und länger schlafen. Das ist der Hauptgrund, warum diese Nahrungen verkauft werden.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
Pre, 1 oder 2 – was bedeuten die Kürzel der Säuglingsnahrung
von Denise Both, IBCLC
Die EU Norm unterscheidet zwischen drei verschiedenen Nahrungsarten:
• Säuglingsanfangsnahrung
• Folgenahrung
• Antigen Reduzierte Nahrung
Säuglingsanfangsnahrungen sind künstliche Säuglingsnahrungen, die den Nährstoffbedarf eines Babys in den ersten vier bis sechs Monaten als Alleinnahrung decken und zusammen mit geeigneter Beikost das gesamte erste Lebensjahr gegeben werden können. Sie tragen die Silbe "Pre" oder die Zahl "1" im Namen.
Unter einer Pre Nahrung wird eine adaptierte Säuglingsnahrung verstanden, die der Muttermilch weitestgehend angeglichen ist, was ihre Zusammensetzung an Mineralstoffen, Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß betrifft. Pre Nahrungen können, wie Muttermilch, nach Bedarf (ad libitum) gegeben werden.
"1" steht für teiladaptierte Nahrung. Diese Säuglingsnahrung ist zum Teil der Muttermilch angeglichen, enthält mehr Eiweiß und außer Milchzucker noch weitere Zucker sowie Stärke. 1er Nahrung ist nicht so dünnflüssig wie Pre Nahrung und hält länger vor. Teiladaptierte Nahrung sollte nicht nach Bedarf gegeben werden.
Folgenahrung wird durch eine "2" gekennzeichnet. Sie ist nicht mehr als alleinige Nahrung für den Säugling gedacht, sondern sollte frühestens ab dem fünften Monat zusammen mit Beikost gegeben werden. Ihre Zusammensetzung unterscheidet sich grundlegend von der der Muttermilch.
Für allergiegefährdete Babys, zu denen zur Zeit etwa ein Drittel aller Neugeborenen zählen, gibt es antigen reduzierte Nahrungen, die durch die Abkürzung "HA" erkennbar sind. "HA" steht für hypoallergen und es bedeutet, dass in diesen Nahrungen das Kuhmilcheiweiß in kleinere Bestandteile aufgespalten wurde. Durch die Zerlegung des Eiweißes kann das Allergierisiko verringert werden.
Außer den oben aufgezählten Nahrungen gibt es noch Spezialnahrungen (zum Beispiel laktosefreie Säuglingsnahrung oder Nahrungen mit sehr geringem Phenylalaningehalt), die besonderen Situationen vorbehalten sind. So kommt es zwar sehr selten vor, aber es gibt tatsächlich Fälle, in denen ein Baby keine Muttermilch erhalten darf (bei Galaktosämie, einer sehr seltenen Stoffwechselstörung) oder nicht ausschließlich gestillt werden darf (z.B. bei Phenylketonurie (PKU), ebenfalls eine Stoffwechselstörung).
von
Biggi Welter
am 11.11.2019