Liebe Biggi,
ich mal wieder! Meine Tochter ist jetzt 7,5 Monate alt und ich habe begonnen abzustillen. Zuerst gab ich ihr eine flasche, dann den busen. seid ca 4 tagen ersetzte ich das stillen abends und mittags per flasche. die sorge die ich habe, ist das sie nicht immer 180 ml trinkt, sondern mal 100 mal 80 mal 130 mal 150ml. ich mache mir sorgen das sie nicht genug milch bekommt?
ich stille sie morgens, nachmittags und nachts. Zudem fuettere ich zu, abends mit brei ( auch da isst sie bis jetzt nur die halbe portion)und mittags bekommt sie ein halbes glaeschen mit gemuesebrei(mehr isst sie nicht). ich gebe ihr die beikost, und ca. 30min-1std spaeter die flasche - ist der abstand vielleicht zu kurz? hat sie dann noch keinen hunger? Muss ich ihr wasser geben zum trinken ( das lehnt sie leider auch ab, nur leben wir in vietnam und es sind ca 35 grad jeden tag)
Gibt es irgenteine "regel" wie ich die mahlzeiten einhalten soll? Kannst du mir bitte ein paar tips geben?
vielen lieben dank wie immer!
Mit vielen Gruessen aus dem heissen saigon,
Julia
Mitglied inaktiv - 06.06.2005, 03:40
Antwort auf:
abstillen, genug milch, beikost?
Liebe Julia,
deine Kleine ist gerade erst sieben Monate alt und damit noch am Beginn der "Beikostkarriere" und in dieser Zeit sollte der Begriff "BEI Kost" wörtlich verstanden werden. Beikost ist etwas, was die Muttermilch ergänzt und nicht ersetzt. Es ist deshalb normal und richtig in Verbindung mit der Beikost zu stillen, nicht zuletzt deshalb, weil auf diese Weise bestimmte Bestandteile der Beikost vom Kind besser verwertet werden können.
So lange ein Baby zusätzlich zur Beikost weiterhin nach Bedarf gestillt wird, genügt Muttermilch zur Flüssigkeitsaufnahme. Wird nicht mehr nach Bedarf gestillt, braucht das Kind zusätzliche Flüssigkeit, am besten Wasser. Am einfachsten ist es, dem Kind parallel zur Beikosteinführung auch den Becher mit Wasser anzubieten, es wird dann allmählich lernen, wozu der Becher da ist und auch wie es darauf trinkt. Mit zunehmendem Alter wird es auch mehr trinken.
Es ist normal, dass dein Kind nicht immer gleich viel trinkt, aber ich denke, Du hast sehr viele Mahlzeiten auf einmal ersetzt und dein Kind ist noch überfordert damit.
A besten gehst Du so vor, dass Du dein Kind zunächst anlegst, aber es sich nicht vollständig satt trinken lässt, sondern anschließend noch die Flasche anbietest. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das musst Du ausprobieren.
Allmählich steigerst Du die Menge der Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche kannst Du dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung beginnen. Mit welcher Mahlzeit Du beginnst, bleibt dir überlassen. Nach Möglichkeit solltest Du nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Stillzeiten direkt nacheinander ersetzen.
Falls die Brust dann zu spannen beginnt, pumpst Du gerade so viel Milch ab oder streichst von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Du dich wieder wohl fühlst. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich kannst Du die Brust kühlen.
Besprich mit deiner Kinderärztin/arzt welche künstliche Säuglingsnahrung Du verwenden solltest. Pre Nahrung kann wie Muttermilch nach Bedarf gegeben werden und ist als Ersatz für die Muttermilch für das gesamte erste Lebensjahr (bis das Kind an normale Kuhmilch gewöhnt werden kann) geeignet.
Du kannst verschiedene Sorten Ersatzmilch anbieten, vielleicht schmeckt deinem Baby die probierte Sorte nicht.
Für das komplette Abstillen solltest Du in etwa sechs bis acht Wochen einrechnen, dieser Zeitraum ist realistisch, wenn Du Probleme mit der Brust vermeiden willst und gibt auch dem Kind Zeit, sich an die Umstellung zu gewöhnen.
Ich hoffe, dir weitergeholfen zu haben.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 06.06.2005