Hallo!
Vor rund einer Woche wurden meine Schilddrüsenwerte kontrolliert, sie waren alle im Normbereich, so dass ich das L-Thyroxin 50 Microgramm absetzen sollte. Mein Sohn ist nun 4 Monate alt. Das L-Thyroxin habe ich seit dem Kinderwunsch eingenommen. Ich beobachte nun seit dem Absetzen eine reduzierte Milchmenge und einen verzögerten Milchspendereflex. Auch hat mein Sohn in der letzten Woche nur ca. 100 Gramm zugenommen. Ist es möglich, dass sich alles wieder einpendelt? Oder sollte ich durch Pumpen anregen (was ich zu Beginn immer wieder tun sollte)? Oder sollte ich das L-Thyroxin besser unverändert nehmen (was ich natürlich auch nochmal ärztlich bespreche)? Ich habe große Angst, dass meine Milch versiegt, kann das dadurch so plötzlich passieren?
Vielen Dank für Ihre Hilfe!
Liebe Grüße!
von
rike286
am 12.08.2021, 08:25
Antwort auf:
Absetzen von L-Thyroxin und Milchmenge
Liebe rike286,
eigentlich dürfte die MIlchmenge durch das Absetzen nicht weniger werden, aber ich würde das mal weiter beobachten.
Viele Frauen erleben im Laufe der Stillzeit auch, dass sie das Einsetzen des Milchspendereflexes nicht mehr spüren und denken dann, dass er ausbleibt. Deshalb ist es die Frage, ob es wirklich ein fehlender oder verzögerter Milchspendereflex ist oder ob Du ihn schlicht nicht mehr bemerkst.
Zunächst kannst Du ja am Wochenende ein paar „Stilltage“ einlegen, das heißt Du legst Dich mit Deinem Baby ins Bett und kümmerst Dich ausschließlich um Dein Baby und das Stillen.
Ich würde Dir zusätzlich noch empfehlen, ihm eine Kalorienbombe aus Muttermilchsahne zu geben, das gibt den Kleinen meist einen wirklich guten Zunahme- und Entwicklungskick. Schau, dass Du Milch ausstreichst oder abpumpst, die Du in 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und Deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln.
Statt mit leeren Spritzen kannst Du natürlich auch mit einer Tasse arbeiten, in die Du die gewonnene Muttermilch gibst. Oben wird sich der fetthaltige Rahm absetzen, Du kannst ihn mit einem Löffel abschöpfen und Deinem Baby geben.
Wende Dich auch an eine kompetente Beraterin vor Ort, die einmal das Saugverhalten Deines Babys kontrollieren kann!
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 12.08.2021
Antwort auf:
Absetzen von L-Thyroxin und Milchmenge
Vielen Dank für die Antwort!
Ich werde die Tipps umsetzen, Stilltage im Bett kann ich nur leider nicht einlegen, dann würde ich selbst wohl nichtmal etwas zu essen bekommen ;-)
Eine Frage ist mir auch noch eingefallen:
Auf der einen Seite ist der Milchspendereflex sehr schlecht, so dass mein Baby dort nicht mehr trinken möchte und sich dort viel weniger Milch bildet. Ich möchte allerdings nicht mehr nur eine Brust stillen. Und ich habe ja eh schon eher weniger Milch. Ich versuche nach dem Stillen dort immer noch zu pumpen und anzuregen. Ich besitze eine kleine Medela Handpumpe-ist das ausreichend?
Liebe Grüße!
von
rike286
am 12.08.2021, 19:15
Antwort auf:
Absetzen von L-Thyroxin und Milchmenge
Liebe rike286,
viele Babys haben eine Lieblingsseite und das ist eigentlich nicht weiter tragisch.
In einigen Fällen kommt es zu einer stärkeren Milchproduktion in einer Brust, weil in dieser Brust mehr Milchgänge arbeiten und die Milch in dieser Brust schneller und reichlicher fließt. Manchmal wird (häufig unbewusst) an einer Seite mehr angelegt als an der anderen und so diese Seite zu mehr Milchbildung angeregt. Dieser Unterschied ist jedoch normalerweise bedeutungslos, da es nicht auf die Menge in einer Brust ankommt, sondern auf die Gesamtmenge.
Du kannst versuchen durch gezieltes Anlegen einen Ausgleich zu schaffen, doch es gibt keine Garantie dafür, dass Du diesen Ausgleich erreichen wirst. Und wie gesagt: wichtig ist die Gesamtmenge und nicht, wie viel Milch eine Brust bildet.
Du kannst ohne Probleme auch mit einer Seite voll stillen.
Lass bitte wirklich unbedingt das Saugverhalten beurteilen, vielleicht helfen ein paar Tipps und es klappt besser!
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 12.08.2021