Guten Tag Herr Dr. Bluni, auch in dem Wissen, dass Sie ähnliche Fragen bereits wiederholt beantwortet haben, möchte ich mich heute dennoch an Sie wenden, da meine Gedanken nicht annähernd zur Ruhe kommen: Ich habe im März 2016 im Alter von gut 39 Jahren nach einer unkomplizierten Schwangerschaft mein erstes Kind, eine gesunde Tochter, zur Welt gebracht. Die Schwangerschaft kam seinerzeit ohne viel „Übung“ auf natürliche Weise zustande. Nun haben wir uns ein zweites Kind gewünscht und wurden bereits nach kurzer Zeit wieder schwanger. Nachdem in SSW 6+3 bereits Herzaktivität erkennbar war wurde leider vor 2 Tagen bei der Routinekontrolle festgestellt, dass ich vor ca. 1 bis 1 1/2 Wochen (Gestationsalter ca. 9 +1) eine missed abortion hatte, die auch in einem zweiten Ultraschall in der Klinik bestätigt wurde. Schon gestern fand die Ausschabung statt. Natürlich ist alles noch sehr frisch und emotional sehr aufwühlend, aber ich kann für mich nicht akzeptieren, dass es das zum Thema Kinderwunsch jetzt schon gewesen sein soll. In wenigen Tagen werde ich 42 und habe natürlich nicht mehr viel Zeit; vermutlich würde ich alles gelassener sehen, wäre ich erst Mitte 30. Ich weiß nicht, was ich tun soll - es noch mal versuchen und wieder den Verlust riskieren, wobei ich nicht weiß, wie ich/wie wir das verkraften würden. Ich habe große Angst. Meine Fragen lauten daher nun: Wie hoch ist das Risiko, im nächsten Anlauf erneut die gleiche traurige Erfahrung zu machen? Ist die Wiederholungsgefahr bei missed abortions geringer als bei anderen Arten der Fehlgeburt? Ist das Risiko für Fehlgeburten und chromosomale Anomalien, das natürlich in meinem Alter statistisch um einiges höher ist, nicht auch von individuellen Faktoren abhängig? Sprich: Spielen hier nicht das biologische Alter sowie die Lebensumstände ebenfalls eine Rolle? Danke bereits vorab für Ihre Bemühungen. Ich würde mich auch über Zuspruch und Erfahrungsberichte anderer Forumsteilnehmer sehr freuen.
von Suppenköchin am 07.06.2018, 06:29