Sehr geehrter Herr Dr. Bluni,
leider wurden bei mir schon vor einiger Zeit Streptokokken festgestellt.
Ich nehme seit dem jeden 2. Tag Milchsäurezäpfchen.
Aber jetzt zu meiner eigentlichen Frage:
Kann man mit Streptokokken trotzdem in der Wanne entbinden? Oder wird dadurch das Risiko erhöht dass sich das Kind ansteckt?
Würde sich dann nicht empfehlen das Antibiotika schon vor der Geburt anstatt während der Geburt zu geben!?
Liebe Grüße und vielen Dank!
Mitglied inaktiv - 30.07.2009, 10:01
Antwort auf:
Wassergeburt mit Streptokokken B
Hallo,
1. auch bei geplanter Wassergeburt sollte am zeitlichen Timing der Antibiotikagabe nichts geändert werden.
Folgende Voraussetzungen müssten für eine Wassergeburt in dieser Situation vorliegen.
• Schwangerschaft nach der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche, Fetus zeitgerecht entwickelt,
• Blasensprung nicht länger als 18 Stunden zuvor,
• kein Fieber der Mutter .unter der Geburt (Körpertemperatur < 38 °C),
• antibiotische Prophylaxe sub partu entsprechend den DGGG-Leitlinien,
• engmaschige Überwachung der Neugeborenen auf der Wochenbettstation für mindestens die ersten 48 Stunden (d.h. keine ambulante Geburt),
• kein an GBS erkranktes Neugeborenes in der Eigenanamnese.
Die Gebärenden müssten über das potenzielle Infektionsrisiko sowie über die Notwendigkeit der engmaschigen postpartalen Überwachung ihres Kindes aufgeklärt werden.
Stimmen Sie sich deshalb am besten mit der Entbindungsklinik im Vorfeld ab.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 30.07.2009