Frage: Was bedeutet AFP?

Ich habe eine Frage zum Gravidogramm. Bei meiner letzten Untersuchung in SSW 15+2 wurde beim Gravidogramm unter Sonstiges/Therapien/Maßnahmen neben pH-Wert und länge des Cervix auch "AFP:" hingeschrieben, jedoch dahinter nichts eingetragen. Ich habe mittlerweile im Internet nachgeschaut und gelesen, das AFP eine Blutuntersuchung zum Ausschluss von Offenen Rücken und Down Syndrom ist. Kann es sein, dass so eine Untersuchung einfach gemacht wird, ohne mich zu fragen? Bei der Untersuchung wurde mir gesagt, dass alles ok wäre und es dem Kind gut geht. Ich mache mir jetzt totale Sorgen, dass meine Frauenärztin bei der Untersuchung doch etwas auffälliges festgestellt hat und mir davon nichts gesagt hat um mich nicht zu beunruhigen und jetzt einfach so eine Untersuchung ohne mein Wissen durchführt. Mir wurde vor der Untersuchung zwar Blut abgenommen, aber mir wurde gesagt, dass ein Blutbild gemacht wird. Ich habe auch keinerlei Untersuchungen (Nackentransparenz, Triple Test etc.) gewünscht, da ich mit der Einnahme von Folsäure schon vor der Schwangerschaft begonnen habe und mit 24 Jahren für Down Syndrom kein großes Risiko sehe. Kann es sein, dass so eine Untersuchung ohne meine Kenntnis gemacht wird? Wer hat Erfahrungen?

Mitglied inaktiv - 23.10.2008, 20:11



Antwort auf: Was bedeutet AFP?

Hallo, eigentlich ist es die Abkürzung für das Alpha-Fetoprotein: die Bestimmung des Alpha-Fetoproteins im Rahmen der Pränataldiagnostik mit konsekutiver Risikoberatung bezüglich des Vorliegens einer Neuralrohrfehlbildung ist eine Leistung, die zu einer vorher durchgeführten Aufklärung verpflichtet. Durch Bestimmung des AFP (=Alpha-Feto-Protein) im mütterlichen Blut lässt sich bei erhöhten Werten ein Hinweis auf Neuralrohr-Missbildungen (Spina bifida, "offener Rücken") beim Kind ableiten. Da der Wert im mütterlichen Blut durch verschiedene Faktoren beeinflusst wird, bedeutet ein erhöhter Wert keinesfalls, dass eine Missbildung vorliegt. Hier kann die Bestimmung des Alpa-Fetoproteins per Fruchtwasserpunktion Klarheit bringen und das Kind zudem mittels Ultraschall genau auf Organmissbildungen untersucht werden. Diese sollte dann durch einen dafür entsprechend qualifizierten Untersucher(in) erfolgen. Eine wiederholte Messung ist meines Wissens wenig sinnvoll oder hilfreich! Deutlich erniedrigte Werte werden hingegen mit Erbgutschäden in Verbindung gebracht. Sie können aber auch auf Grund eines falsch eingeschätzten Schwangerschaftsalters (tatsächlich jünger als ursprünglich gedacht) zu Stande kommen. Der Wert selbst ist abhängig von der Schwangerschaftswoche, dem Gewicht der Schwangeren, und der Frage ob Einlings- oder Mehrlingsschwangerschaft. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 24.10.2008