Lieber Dr. Bluni,
dies ist meine dritte SS, ich bin in der 32.SSW.
Am Sonntag war ich in der Klinik da ich eine leichte Blutung hatte und ich doch besorgt war deswegen. Ich wurde dort gründlich untersucht und Folgendes festgestellt:
Kind liegt von der Größe an der oberen Grenze des Normbereichs und der Gebärmutterhals ist verkürzt auf 22mm. Woher die Blutung kam konnte nicht geklärt werden.
Heute war ich zur VU bei meinem FA und es wurde auch wieder die Länge des GMH per Ultraschall kontrolliert, dieser war 26mm. Und auch seine Messungen ergaben das mein Kind an der oberen Grenze liegt von der Größe her. Er meinte dann ich solle mich schonen nichts schweres heben oder tragen usw.
Des Weiteren meinte er aufgrund der Größe und der Verkürzung des GMH sei davon auszugehen das mein Kind sicherlich mindestens 14 Tage vor dem errechneten Termin kommen wird. Er meinte weiter er wäre schon froh wenn sie noch vier Wochen in meinem Bauch bleiben würde.
Ich habe einen SS-Diabetes der aber durch diätetische Massnahmen eingestellt ist.
Nun meine Frage: Ist wirklich davon auszugehen das dieses Kind eher kommen wird? Und könnte man nicht noch andere Massnahmen ergreifen um wenigstens die nächsten vier Wochen noch gut zu überstehen?
Habe den nächsten Termin in einer Woche um nachzuschauen ob der GMH sich weiter verkürzt.
Danke für ihre Antwort.
Mitglied inaktiv - 04.11.2008, 21:01
Antwort auf:
Verkürzter Gebärmutterhals, großes Kind und SS-Diabetes
Hallo,
physiologischerweise verkürzt sich der Gebärmutterhals gegen Ende der Schwangerschaft immer, was ein Zeichen dafür ist, dass sich die Gebärmutter auf die Geburt vorbereitet.
Kommt es jedoch früh zu einer Verkürzung deutlich vor der 34. SSW, dann bedeutet dieses, je nach Ausprägung eine Risikoerhöhung für eine Frühgeburt.
Diese Verkürzung wird durch eine vorzeitige Wehentätigkeit hervorgerufen, wobei die genauen Entstehungsmechanismen bis heute nicht eindeutig geklärt sind. Eine bakterielle Besiedlung ist sicher nur eine Erklärung.
Die Länge alleine lässt keine Rückschlüsse zu, außer, dass man sagen kann, dass eine Länge von weniger als 2,5 cm mit einem erhöhten Risiko der Frühgeburt einhergeht und deshalb entsprechende Empfehlungen und Maßnahmen ausgesprochen werden.
Wichtig ist es, hier immer den Gesamtzusammenhang zu sehen:
Sehr hilfreich ist es, wenn bekannt ist, ob Beschwerden, wie Kontraktionen oder vorzeitige Wehen vorliegen oder es Hinweise für eine Entzündung im Bereich der Scheide gibt. Eine solche Entzündung mit Bakterien kann hier der Auslöser sein. Besonders bedeutsam ist, inwiefern sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine bedeutende Verkürzung des Gebärmutterhalses, ggf. verbunden mit einer Trichterbildung finden.
In einigen Fällen hilft die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter.
In anderen Fällen reichen diese Maßnahmen alleine aber nicht aus. Manchmal ist dann auch eine stationäre Behandlung notwendig.
Wie hier für Ihre persönliche Situation das sinnvollste Vorgehen aussehen sollte, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen der Untersuchung beurteilen. Gegebenenfalls wird hier zur Entscheidungsfindung auch die Klinik mit einbezogen.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 04.11.2008