Frage: Verhütung nach Geburt

Hallo Dr. Bluni, vor 6 Wochen wurde mein Sohn geboren und nun stellt sich die Frage der Verhütung. Ich wollte mir eigentlich die Hormonspirale einsetzen lassen, aber die Frauenärztin hat während des Stillens davon abgeraten und die Dreimonatsspritze empfohlen. Allerdings habe ich da meine Zweifel, wenn ich in einer anderen Antwort von Ihnen lese, daß die Spritze während der Stillzeit nur unter strenger Indikationsstellung zu empfehlen ist. Warum ist die Spriale denn nicht geeignet, sie enthält doch auch nur Gestagen, wenn ich richtig informiert bin. Vielleicht können Sie mir in dieser Frage etwas weiterhelfen. Danke und viele Grüsse Elke

Mitglied inaktiv - 01.10.2006, 22:05



Antwort auf: Verhütung nach Geburt

liebe Elke, 1. hinsichtlich der Spiralen (auch der HOrmonspiralen) kann eindeutig gesagt werden, dass alle Typen ohne Bedenken auch in der Stillzeit eingesetzt werden können, wenn sonst nichts dagegen spricht. 2. zur Dreimonatsspritze kann man folgendes sagen: Die Drei-Monatsspritze hat einen Pearl-Index von ca. 0,2 bis 0,5 und damit eine sehr hohe Sicherheit von etwa 95-98 Prozent. Die erste Injektion sollte innerhalb der ersten 5 Tage nach Beginn der Menstruation verabreicht werden. Das Gelbkörperhormon der Dreimonatsspritze verändert wohl weder Menge noch Zusammensetzung der Muttermilch. Dennoch sollte eine Anwendung in der Stillzeit unter streng erfolgen. Prinzipiell sollte die erste Injektion erst 6 Wochen nach der Geburt verabreicht werden. Diese Form der Verhütung spielt aber heute in den Industrieländern sicher nur noch eine untergeordnete Rolle, auch wenn die Sicherheit hoch ist. Die Anwendung ist eigentlich auf Frauen begrenzt, die zwar einen normalen Zyklusverlauf haben, aber andere Verhütungsmethoden - z.B. aus Krankheitsgründen (Magen-Darm-Beschwerden bei oraler Tabletteneinnahme, Drogen- oder Alkoholabhängigkeit, geistige Behinderung, psychische Erkrankungen u.a.) nicht vertragen. Zu möglichen Nebenwirkungen erkundigen Sie sich bitte vor Ort. Nicht unwichtig dürfte sein, dass eine längerfristige Anwendung bei jungen Frauen nach neuester Datenlage zu einer späteren Osteoporose (Knochenschwund) führen kann. Darüber hinaus kann es nach Absetzen der Dreimonatsspitze oft sehr lange dauern, bis sich der Zyklus der Frau normalisiert und die Fruchtbarkeit wieder hergestellt ist. Es darüber hinaus in Folge des Wirkmechanismus - nicht nur in den ersten Monaten - zu Zwischenblutungen kommen, bis es schließlich zum Ausbleiben der Blutung kommt, was dann dauerhaft ist. Außer der beschriebenen Blutungs- und Zyklusprobleme kann es u.a. auch zu Wassereinlagerungen, Gewichtszunahme und Stimmungsveränderungen kommen. Und es gibt zur Langzeitverhütung sicher einige andere Alternativen für die Frau. Im Detail besprechen Sie dieses bitte mit Frauenärztin/Frauenarzt vor Ort. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 02.10.2006



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