Frage: starke Wassereinlagerungen!

Sehr geehrter Dr. Bluni, seit zwei Tagen habe ich extreme Wassereinlagerungen vor allen Dingen an Knöcheln, Knien, Fingern, Unterarmen und Oberschenkeln. Man sieht die Knöchel und die Knie gar nicht mehr. Nöchel sind wesentlich dicker als die Füße. Ich bin aktuell in der 25 SSW. Nun meine Fragen, es schmerzt sehr...kann man kurzfristig was dagegen machen? Helfen Brennesseltees und Massagen oder sollte man davon lieber absehen? Und wie ist es mit Salzwasserfußbädern? Was kann ich noch tut? Haben sie Tipps? Und sollte ich mir Sorgen machen oder sind Wassereinlagerungen ungefährlich? Vielen Dank schon mal für Ihre Antwort, liebe Grüße

von katinka006 am 28.05.2011, 20:47



Antwort auf: starke Wassereinlagerungen!

Hallo, es wird angenommen, dass die Ödeme Ausdruck einer gestörten Nierenfunktion sind, in deren Folge es zur Ansammlung von Natrium kommt und somit zur Wassereinlagerung im Gewebe außerhalb der Zellen, was dann zur Gewichtszunahme führt. Wenn kein Bluthochdruck oder eine Eiweißausscheidung vorliegen, dann stellen die alleinigen Ödeme keinen Risikofaktor dar. Wechselduschen und Schwimmen sind hilfreich, da durch den hydrostatischen Druck des Wassers die Ödeme zurückgedrängt werden können. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass eine gute, ausgewogene Ernährung mit eiweißreicher, kalorienreicher und keineswegs salzarmer Kost, einen positiven Einfluss auf den Verlauf der Schwangerschaft hat und das Auftreten einer Präeklampsie in vielen Fällen zu verhindern oder zu lindern hilft. Selbst bei schon bestehenden Beschwerden, vor allem Ödemen, können diese erheblich gemindert werden. Die bisher übliche Behandlung mit Reis-/Obsttagen, salzarmer und flüssigkeitsreduzierter Kost sollte von jeder werdenden Mutter strikt abgelehnt werden, da sie nicht hilft und die Erkrankung sogar noch verschlimmern kann. Entwässerungsmittel dürfen schon seit 1986 nicht mehr eingesetzt werden, auch pflanzliche Entwässerungsmittel, wie zum Beispiel Brennesseltee usw., sollten nicht stattdessen benutzt werden. Nicht unerwähnt bleiben, sollten Möglichkeiten der Akupunktur, mit der Ödeme auch behandelt werden können. VB Quelle: Duley L., Henderson-Smart, D. (2007) Reduced salt intake compared to normal dietary salt, or high intake, in pregnancy. COCHRANE DATABASE SYST REV 16;2007;(2):CD001687

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 29.05.2011