Lieber Dr. Bluni,
war heute bei meinem FA - hatte vor 1,5 Wochen eine Ausschabung wegen missed abortion. Mein Freund und ich möchten es unbedingt wieder versuchen - der Kinderwunsch ist sehr gross! Nun habe ich 2 Fragen:
1. Mein FA meinte dass er bei der nächsten Schwangerschaft Progesteron spritzen wolle - als eine mögliche Ursache für die Fehlgeburt könnte es sein dass der köper in der Schwangerschft zu wenig Progesteron produziert hat. Kann man diese behandlung einfach "prophyaktisch" anwenden?
2. Er hat mich heute gar nicht untersucht (wollte wissen ob nach Ausschabung auch alles o.k. ist) Er meinte erst wenn ich meine erste Periode hatte mache ein Ultraschall Sinn, da er momentan wegen restlichem Gewebe eh kaum etwas erkennen könnte. Ist ein Ultraschall nach einer Ausschabung nicht nötig?
Vielen Dank!
Mitglied inaktiv - 21.08.2009, 10:32
Antwort auf:
Progesteron Spritze nach missed abortion
Hallo,
1. wenn eine nachgewiesene Gelbkörperschwäche vorliegt, kann es sinnvoll sein, in der zweiten Zyklushälfte dieses Defizit zu ergänzen.
Eine rein prophylaktische Gabe eines Gelbkörperhormons in der Frühschwangerschaft ist aber nicht in der Lage eine frühe Fehlgeburt zu verhindern. Deshalb ist diese rein prophylaktische Gabe eines Gelbkörperhormons in der Absicht, eine frühe Fehlgeburt zu verhindern, nicht indiziert. Auch, wenn es häufig so gehandhabt wird, gibt es für den Sinn dieses Vorgehens keine harten wissenschaftlich bewiesenen Daten ("evidence based"), die das rechtfertigen würden.
Anders, wenn es Fehlgeburtsbestrebungen gibt, die auf einen Gelbkörpermangel hinweisen oder die Schwangerschaft durch eine Maßnahme der künstlichen Befruchtung zu Stande kam.
2. wenn der Verlauf unauffällig ist und keine Schwierigkeiten vorliegen, kann es ausreichen, den Kontrollultraschall nach etwa 4 Wochen durchzuführen.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 21.08.2009