ich versuche mich mal kurz zu fassen *g*
hallo erst mal,
ich bekam in der 24 ssw regelstarkte Blutungen und es wurde dann im KH eine plazenta praevia marginalis festgestellt.ich lag 5 Tage im KH, bekam 2 mal die Lungenreife und war 3 Tage an der Tokolyse.
es wurde im Ärztebreif geschrieben " Körperliche schonung" meine FÄ wollte mir aber keine Haushaltshilfe verschreiben, obwohl ich 3 KLEINE Kinder habe...
nun kam ich wieder in der 27+5 SSW mit Blutungen ins KH- und lag 4 Tage im KH - bekam auch wieder die Lungenreife...
im jetztigen Ärzte Brief steht,dass die Plazenta 1,7 cm vom MuMu liegt.
ich habe totale Angst vor einem KS! und wollte beim 4 ten Kind auch nicht damit anfangen :-( wenn sie Plazenta dort liegen bleibt, wäre eine Spontane Geburt möglich?
achja und mein Baby wurde auf 1022 gr. in der 28+1 gemessen, ist das wirklich zu leicht?
es war ein abzulutes Wunschbaby und bis jetzt verliefen alle ss wie im Traum! ich bin nervlich echt am Ende!
eine Haushaltshilfe müsste mir doch auch zustehen,oder?
viele fragen, tut mir Leid! Aber ich hoffe Sie können mich aufbauen!
LG Kathy
von
Kathymami.H
am 16.03.2011, 16:16
Antwort auf:
plazenta praevia marginalis
Hallo Kathy,
1. wir unterscheiden zwischen einer nur tief und nahe am Muttermund sitzenden Plazenta und derjenigen, die komplett über dem inneren Muttermund sitzt.
Tief oder nahe am inneren Muttermund sitzend hieße, die Plazenta sitzt nahe am inneren Muttermund; liegt aber nicht komplett davor, was einer Plazenta praevia entsprechen würde.
Dieses kann man manchmal im Ultraschall nicht direkt erkennen, wenn sie nur randständig ist.
Wenn es auch in dieser Situation mal bei Anstrengung oder Verkehr aus Randgefäßen bluten kann, so zeigt die Erfahrung, dass die zu einem frühen Schwangerschaftszeitpunkt randständige Plazenta häufig mit weiterem Alter der Schwangerschaft nach oben wandert; weg vom inneren Muttermund.
Sofern die Frau nicht blutet, sollte sie beruhigt sein und sich an die Empfehlungen des behandelnden Frauenarztes oder Frauenärztin halten. Welche Empfehlungen hinsichtlich Arbeit und Belastung ausgesprochen werden sollten, ist am besten im Einzelfall; auch abhängig von Blutungen zu entscheiden.
Die Plazenta praevia kommt in ca.1 von 200 Schwangerschaften vor, aber nur in 20 Prozent dieser Fälle liegt sie komplett vor dem Muttermund.
In diesem Fall bestehen geringe Chancen, dass hier eine Änderung der Lage im weiteren Verlauf der Schwangerschaft eintritt.
In meinen Unterlagen kann ich keine statistischen Angaben über die Wahrscheinlichkeit einer Blutung finden, jedoch ist diese Risiko bei einer Plazenta praevia totalis entsprechend hoch. Die Ursache für eine Blutung ist entweder die Lösung des Mutterkuchens von seiner Unterlage, Eine Entzündung der Plazenta oder die Ruptur von plazentaren Gefäßen.
2. Untersuchungen zeigen, dass eine nur tiefsitzende Plazenta in den allermeisten Fällen im weiteren Verlauf nach oben rückt. Bei komplett vor dem Muttermund liegender Plazenta sind die Chancen deutlich geringer. Dieses ist in nur 20 Prozent der Fall
In Anlehnung an das amerikanische Lehrbuch zur Geburtshilfe von Williams, geht eine vor der 20. SSW diagnostizierte Plazenta praevia mit einer Wahrscheinlichkeit von 2,3 Prozent hinsichtlich Blutungen unter der Geburt einher. Je weiter man in der Schwangerschaft und der Diagnose einer Plazenta praevia kommt, umso größer wird die Wahrscheinlichkeit.
Darüber hinaus sind die Chancen auf ein sich nach oben Bewegen der Plazenta um so größer, je weiter sie sich vom inneren Muttermund befindet.
2. insofern wird die Frage, ob es zu einer normalen Geburt kommen kann, davon abhängen, wie sich die Blutungen einstellen, bzw. ob die Plazenta noch ein wenig weiter nach oben wandert.
3. wenn Sie einmal mal auf die Seite
http://www.rund-ums-baby.de/40_wochen/bilder_und_daten.htm
gehen, finden Sie Bilder und Daten zum Verlauf der Schwangerschaft.
Dort sind die jeweiligen Mittelwerte der wichtigsten Ultraschallmaße zu finden. Dabei kann es natürlich immer mal Abweichungen nach oben oder unten geben. Kleinere Abweichungen von etwa einer Woche sind häufig harmlos und nicht beanstandenswert Allerdings empfiehlt es sich, bei solchen Abweichungen zunächst die untersuchende Frauenärztin oder Frauenarzt zu fragen, da nur sie / er zum individuellen Verlauf und zur individuellen Interpretation der Ultraschallwerte eine Auskunft geben kann.
Eine Interpretation vorgegebener Werte, ohne, dass man den Gesamtzusammenhang und den Ultraschallbefund kennt, kann ein Außenstehender allerdings nicht vornehmen. Dieses sollte und kann auch nur der durchführende Arzt. Dieses allein schon deshalb, um Missinterpretationen, die sich hier ergeben können, zu vermeiden.
Vielen Dank für Ihr Verständnis.
3. sicher ist hier die Einschätzung Ihres behandelnden Frauenarztes oder Frauenärztin wichtig: gibt es aus seiner/ihrer Sicht medizinische Gründe, die es begründen, eine Haushaltshilfe in Anspruch zu nehmen? Im Zweifel kann es notwendig sein, den Medizinischen Dienst der Krankenkassen einzuschalten.
Unterer Berücksichtigung dieser Fakten wird man dann entscheiden, was zu tun ist. Und dieses ist immer eine Entscheidung eines Facharztes oder einer Fachärztin.
Versicherte haben in der gesetzlichen Krankenversicherung während der Schwangerschaft sowie bei und nach Entbindung Anspruch auf ärztliche Betreuung und Hebammenhilfe. Dabei kann die Entbindung ambulant oder stationär erfolgen. Weiter besteht Anspruch auf Versorgung mit Arznei-, Verband- und Heilmitteln.
Soweit es wegen der Schwangerschaft oder Entbindung erforderlich ist, hat die Versicherte Anspruch auf häusliche Pflege.
Ob dieses in dem genannten Fall auch möglich ist, erfragen Sie am besten bei der Leistungsabteilung ihrer Krankenkasse vor Ort.
In dieser Frage wird sicher unsere Rechtsanwältin bei Rund-ums-baby.de, Frau Nicola Bader, weiterhelfen können.
Hierzu bitte mal auf den link
http://www.rund-ums-baby.de/recht/mebboard.php3?forum=115
klicken.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 16.03.2011