hallo herr dr. bluni, ich bin etwas verunsichert, vielleicht können sie mir helfen. Ich habe in der schwangerschaft ( 15 ssw) oft mit niedrigem blutdruck zu tun ( 96 /47) was o.k. ist und womit ich leben kann, da ich es gewöhnt bin. Zu diesem niedrigen blutdruck habe ich aber einen sehr hohen puls ( 110 ). ich bin etwas verunsichert was ich tun soll denn eigentlich würde mir bewegung gut tun aber durch den hohen puls bin ich halt sehr schnell außer atem und mein herz schlägt so schnell, dass ich mich hinsetzen muss. ist sehr lang geworden, ich hoffe sie können mir einen tip geben . vielen dank im vorraus . naddel
Mitglied inaktiv - 19.01.2005, 08:35
Antwort auf:
Niedriger blutdruck/hoher puls
hallo,
1. bei den meisten Schwangeren kann sich in d. Schwangerschaft ein gelegentlich erhöhter Puls einstellen.
Dieses ist dann meist auch von einem erhöhten Ruhepuls, der dann bei etwa 90-100 liegen kann,begleitet, ohne, dass dieses Konsequenzen hat.
Hat die Frau aber schon vor der Schwangerschaft solche Phänomene eines Herzrasens Tachyarrhythmien,dann wäre doch erst mal zu klären, warum das so ist, was die Ursache ist und ob dieses dann nicht auch behandlungsbedürftig ist; denn dauerhaft stark erhöhte Pulsschläge wären sicher nicht erwünscht.
Dazu sollte wohl vor Ort ein Internist oder Kardiologe konsultiert werden, der/die dann dazu mehr sagen können; auch was die Frage nach der Notwendigkeit einer Therapie angeht.
2. nicht gleich jeder niedrige Blutdruck ist mit Gefahren für das Ungeborene verbunden. Und es ist hier meist nicht ein fixer Wert, an dem man sich orientiert, sonder eher die Klinik Symptomatik, die die Schwangere bietet. Sofern es der Schwangeren unter einem niedrigen Blutdruck gut geht, sollte sie zunächst beruhigt sein.
Werte, die deutlich unter 100 liegen und mit einer entsprechenden Symptomatik verbunden sind, wären bedenklich, sofern sie dauerhaft da sind und dieses sollte möglichst vermieden werden.
Empfehlenswert sind bei entsprechenden Symptomen in erster Linie die reichliche Flüssigkeitsaufnahme 2,5-3 Liter am Tag! und in Extremfällen auch das Tragen von Kompressionsstrümpfen.
Die Schwangerschaft per se bringt aber auch ohne eine Anämie oder niedrigen Blutdruck mit sich, dass viele Frauen schon recht früh viel eher erschöpft sind und über chronische Müdigkeit klagen, die nur schwer in den Griff zu bekommen ist.
Was ist zu tun?
Bei Abgeschlagenheit, Kreislaufproblemen und Müdigkeit, Kreislaufprobleme sollten natürlich zunächst mit dem behandelnden Arzt besprochen werden, hilft insbesondere die sportliche Aktivität zur Anregung des Kreislaufes.
Von übermäßigem Genuss von Kaffee in der Schwangerschaft ist zur Anregung des Kreislaufs, gerade bei vermehrter Übelkeit, abzuraten.
Die Aktivitäten müssen dabei nicht unbedingt Wettkampfbedingungen entsprechen, sondern es reichen hier schon leichte Übungen; sofern hierbei keine Beschwerden auftreten. Auch eine kalte Dusche oder Wechselduschen bringen den Kreislauf in Schwung und vertreiben die Müdigkeit.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 19.01.2005