Frage: Mobbing am Arbeitsplatz

Guten Morgen Dr. Bluni, vielleicht können Sie mir helfen. Ich bin hin und her gerissen und weiß nicht, was ich tun soll. Seit ich an meinem Arbeitsplatz angefangen habe (ca. 1,5 Jahre) werde ich von meiner Kollegin (Teamleiterin) gemobbt. Es äußert sich so, dass sie mir bei jeder Gelegenheit auf's Brot schmiert, dass ich nicht erwünscht bin, schlecht über mich redet, mich hinstellt und behandelt als wäre ich ne dumme Auszubildende oder Praktikanntin... usw. Ich habe mich schon mehrmals bei meiner Bereichsleiterin beschwert, die auch irgendwie zugegeben hat, dass es sich hierbei um Mobbing hadelt. Leider hat sich bisher nichts getan und ich habe mich irgendwie meinem Schicksal gefügt. Nun bin ich Schwanger. In der 7. Woche hat mich mein FA für 2,5 Wochen krank geschrieben, weil ich so schlimme Übelkeit hatte, dass ich nichts mehr essen und trinken konnte und Tag und Nacht nur die Toilette umarmte. Daraufhin habe ich in der Firma bescheid gesagt, dass ich schwanger bin, weil ich Angst hatte, dass sonst wieder schlecht über mich geredet wird... Seit letzter Woche - SSW 12 - bin ich wieder krank geschrieben, weil ich zum 2. Mal eine Blutung hatte und man nicht nachvollziehen konnte woher das Blut kommt. Außerdem hatte ich immer unglaubliche Magenschmerzen und ein Ziehen im Unterleib. Irgendwie war mir das wohl alles zu anstregend. Jetzt habe ich erfahren, dass wieder schlecht über mich geredet wird. Z. B. ich hätte ja wohl schön gejammert, dass mich der Arzt wieder krank schreibt und es wäre unverschämt, sich über Weihnachten krank schreiben zu lassen, dass ich doch das Gehalt, dass ich bekomme gar nicht verdient hätte usw... Außderem wurde mir schon mehrmals von ihr demonstriert, dass sie keine Rücksicht auf meine SS nimmt. Ich sei ja schließlich nur schwanger, nicht krank. Dem stimme ich auch zu. Aber ich fühle mich absolut nicht gut und mache mir wirklich Sorgen, dass meinem Kind etwas passiert, wenn ich mich wegen ihr immer so aufrege. Seit Tagen kann ich nicht schlafen, weil mein einziger Gedanke sich nur darum dreht, was ist, wenn ich im neuen Jahr wieder zur Arbeit muss, wie ungerecht das doch ist und wie ich mich verhalten soll. Eigentlich sagte ich zu meinem FA ich halte noch bis Weihnachten durch. Er hat mich trotzdem krank geschrieben. Im Nachhinein bin ich auch echt froh darüber. Es war auch schon die Rede von einem BV. Komischerweise geht es mir nun, seit ich zu Hause bin gut. Keine Magenschmerzen mehr, keine Übelkeit, kein Schwindel und das Ziehen im Bauch ist auch nur noch selten. Außerdem ist die Blutung auch verschwunden. Was soll ich nun tun? Ich möchte nicht wieder hin gehen und nach ein paar Tagen wieder krank geschrieben werden. Aber das mit dem BV ist auch so ne Sache. Ich bin ja erst in der 13. SSW. Vielen Dank für Ihre Antwort. Mit freundlichen Grüßen.

von Creamy am 16.12.2011, 10:35



Antwort auf: Mobbing am Arbeitsplatz

Hallo, 1. leider erleben wir solche Verhaltensweisen, nicht nur von Vorgesetzten immer wieder. Und dieses an den verschiedensten Arbeitsplätzen. 2. sofern Gespräche zur Situation mit den betroffenen Mitarbeitern/Vorgesetzten, Mitarbeitervertretung, Betriebsrat, etc. zu keiner tragfähigen Lösung führen, bleibt den betroffenen Schwangeren dann in dieser Situation nur der juristische Weg. 3. hier gibt es zum Thema Mobbing am Arbeitsplatz und Ausstellung eines Beschäftigungsverbotes auch schon einschlägige Urteile. 4. Sie können dazu in unserem Archiv unter der Adresse http://www.rund-ums-baby.de/schwangerschaftsberatung/beitrag.htm?id=330648&suche=mobbing&seite=1#start ausführliche Hinweise finden. 5. ansonsten wenden Sie sich bitte auch an unsere Juristinl, Frau Bader. Liebe Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 16.12.2011



Antwort auf: Mobbing am Arbeitsplatz

Das ist ja wohl der Oberhammer, wie Deine Teamleiterin mit Dir umgeht. Das hat ja nichts mehr mit "Führungskompetenz" zu tun. Eine Frechheit. Ich würde mal sagen, Gesundheit und Kind gehen absolut vor und wenn es Dir ohne Arbeit so viel besser geht zu Hause als im Job, dann hat das sicherlich auch eine gewisse psychische Komponente. Was spricht für Dich gegen ein BV? Wäre doch das Beste, was Dir jetzt passieren kann. Das Kind geht vor und nen anderen Job kannst Du Dir nachher immer noch suchen. In so einer Firma würde ich nicht arbeiten wollen.

von Sonni74LS am 16.12.2011, 13:55



Antwort auf: Mobbing am Arbeitsplatz

Ich kann mich meiner Vorrednerin nur anschließen. Geh ins BV, die wollen es ja anscheinend auch nicht anders. Vorrangig sind jetzt Mutter und Kind und im Nachhinein würde Dir es eh niemand danken, wenn Du bis zum Mutterschutz weiter arbeiten würdest. Wünsch Dir alles, alles Liebe

von oefi am 16.12.2011, 15:03



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