Guten tag herr Dr. Bluni,
meine Tochter ist jetzt 2 jahre und 4 monate alt, und seid der Ss habe ich null lust auf sex.Ich habe mir, als meine Tochter 6 Monate alt war die Mirena setzen lassen. Nun ist es immer schlimmer. Wenn ich einmal in zwei Monaten mit meinem Mann sex machen soll dann ist das schon viel, er drängt mich auf keinen fall, und klar mache ich natürlich auch Sex mit ihm, denn diesen Respekt muss auch ich haben, aber spass und lust habe ich nicht viel. Und vor der Ss konnte ich nicht genug kriegen und war auch immer voller Idden und jetzt Papa Mama und mehr nicht, ich glaube ich werde verrückt, das kanns doch nicht geben.
Ich war beim FA und wollte ein Blutexamen haben, um meine Hormone zu examinieren, dieser sagte aber das dies nicht wichtig ist, denn anscheinend liegt es am Psikologischen und Stress durchs Kind. Auch meinte er das man durch die Mirena kein richtiges Examen machen kann und die Zählung der Hormone falsch erscheinen kann. Also meine Meinung ist, das ich keinen Stress durch meine Tochter habe und das an seiner Antwort irgendwie was falsch ist.
Ich möchte einfach nur sehen obs an dem Testosteron liegen kann.
Vielen Dank im Voraus
LG
Tanja
Mitglied inaktiv - 10.02.2006, 15:03
Antwort auf:
Mirena und Sexlust
liebe Tanja,
1. Ihr Frauenarzt hat hier schon völlig recht, dass es in diesen Fällen eher weniger an den Hormonen liegt und wenn, lässt sich dieses mit einer Untersuchung kaum festmachen!
2. der Verlust oder die deutlich Minderung des Bedürfnisses auf ein Sexualleben
ist sicher keine untypische Erscheinung, da mit der Mutterrolle doch eine erhebliche Veränderung einhergeht, die auch die Bedürfnisse in dieser Hinsicht nicht selten - zumindest temporär - schwinden lässt.
Hier bedarf es manchmal einer recht langen Zeit bis die Frau sich in dieser neuen Rolle mit einer ganz anderen Beanspruchung, einem ganz anderen Tagesablauf, anderen Anforderungen in nicht unerheblichem Maße zurechtfindet und merkt, dass da vielleicht noch jemand ist.
Sicher wird auch vom Partner eine große Menge an Einfühlungsvermögen, Unterstützung und Zurückhaltung gefordert.
Verhütet die Frau oder nimmt sie eine Pille, wäre hier auch immer zu fragen, um welche Methode/Pille handelt es sich, da dieses sich ggf. auch negativ auf die Lust auswirken kann.
Bei dem in der Mirena enthaltenen Gelbkörperhormon sind hier eher selten systemische Auswirkungen zu erwarten. Wenn man es belegen möchte, würde nur das Ziehen der Spirale Klarheit bringen.
Sofern ein solcher Zustand über einen längeren Zeitraum anhält, ist neben dem Gespräch zwischen dem Partner und der Frau sicher auch das Gespräch mit dem behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin zu empfehlen. Sofern dieses nicht ausreicht, kann auch mal eine professionelle Paarberatung notwendig werden.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 11.02.2006