Frage: Kreislauf/Ohnmacht - Schädigung Baby?

Hallo Herr Dr. Bluni, vor einigen Tagen wurde mir nachts ganz komisch - es war ein Gefühl, als ob ich ohnmächtig werde... Als ich am nächsten Morgen aufgewacht bin, habe ich mich mit Schrecken an dieses Gefühl erinnert - seitdem beschäftigt mich ständig die Frage, ob ich evtl.ohnmächtig geworden bin (oder bin ich einfach nur irgendwann eingeschlafen?) Nun mache ich mir große Sorgen, ob eine evtl. Ohnmacht dem Baby geschadet haben könnte? Ich bin in der 38. Woche - da ich über das Vena Cava Syndrom gelesen habe, vermeide ich es, in der Rückenlage zu schlafen, kann jedoch nicht ausschließen, dass ich mich nachts durchaus auch mal auf den Rücken drehe... Bei der zwischenzeitlichen Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt waren CTG / Ultraschall unaufällig. Aber könnte eine evtl. Sauerstoffunterversorgung in jener Nacht einen bleibenden Schaden hinterlassen haben? Ich habe Angst, dass das Baby einen Hirnschaden o.ä. erlitten haben könnte... Vielen Dank für Ihre Antwort.

Mitglied inaktiv - 29.07.2010, 21:31



Antwort auf: Kreislauf/Ohnmacht - Schädigung Baby?

Hallo, hier kann ich Sie beruhigen, dass dieses für Ihr Kind nicht mit negativen Folgen verbunden ist. 1. nicht gleich jeder niedrige Blutdruck ist mit Konsequenzen für das Ungeborene verbunden. Und es ist hier meist nicht ein fixer Wert, an dem man sich orientiert, sonder eher die Klinik (Symptomatik), die die Schwangere bietet. Sofern es der Schwangeren unter einem niedrigen Blutdruck gut geht, sollte sie zunächst beruhigt sein. Werte, die deutlich unter 100 mm Hg liegen und mit einer entsprechenden Symptomatik verbunden sind, wären bedenklich, sofern sie dauerhaft da sind und dieses sollte möglichst vermieden werden. Empfehlenswert sind bei entsprechenden Symptomen in erster Linie die reichliche Flüssigkeitsaufnahme (2,5-3 Liter am Tag!) und in Extremfällen auch das Tragen von Kompressionsstrümpfen. Die Schwangerschaft per se bringt aber auch ohne eine Anämie oder niedrigen Blutdruck mit sich, dass viele Frauen schon recht früh viel eher erschöpft sind und über chronische Müdigkeit klagen, die nur schwer in den Griff zu bekommen ist. Was ist zu tun? Bei Abgeschlagenheit, Kreislaufproblemen und Müdigkeit, (Kreislaufprobleme sollten natürlich zunächst mit dem behandelnden Arzt besprochen werden), hilft insbesondere die sportliche Aktivität zur Anregung des Kreislaufes. Von übermäßigem Genuss von Kaffee in der Schwangerschaft ist zur Anregung des Kreislaufs, gerade bei vermehrter Übelkeit, abzuraten. Die Aktivitäten müssen dabei nicht unbedingt Wettkampfbedingungen entsprechen, sondern es reichen hier schon leichte Übungen; sofern hierbei keine Beschwerden auftreten. Auch eine kalte Dusche oder Wechselduschen bringt den Kreislauf in Schwung und vertreibt die Müdigkeit. 2. in ausgeprägten Fällen kann Ihre Frauenärztin/Frauenarzt Ihnen sicher auch ein Mittel gegen den niedrigen Blutdruck verordnen. Tropfen mit dem Wirkstoff eines hydrierten Ergotamins können nach bisheriger Datenlage wohl angewandt werden; es liegen dazu keine Hinweise auf eine Häufung von Anomalien vor. Allerdings wird empfohlen, im ersten Schwangerschaftsdrittel mit möglichst niedriger Dosis zu behandeln. Bei ausgeprägten Blutdrucksenkungen sind auch erprobte Mittel, wie Etilefrin, Oxilofrin oder Norfenefrin in der Schwangerschaft akzeptabel. Bei weiteren Fragen wenden Sie sich doch bitte an unseren Experten für Medikamente in der Schwangerschaft, Herrn Dr. Paulus. Er hat übrigens hier bei rund-ums baby.de auch ein Forum zu solchen Fragen. Die Adresse ist http://www.rund-ums-baby.de/med_schwangerschaft/ 3. liegt eine Schwangere so ab der 30. SSW z.B. für das CTG auf dem Rücken, dann kann es durch eine Kompression der Hohlvene zu einem verminderten Rückfluss des Blutes zum Herzen kommen, was sich beim Kind in einem Herztonabfall zeigt, weshalb ein CTG immer in Seitenlage geschrieben werden sollte und am besten in Linksseitenlage. Viel Schwangere in diesem Schwangerschaftsalter bemerken dieses Phänomen Vena-Cava-Kompressionssyndrom auch mal zuhause und legen sich schon automatisch in Seitenlage. Es gibt aber keine generelle Empfehlung, sich schon in der 20. oder 25. SSW nicht auf den Rücken zu legen oder gar nur noch in Seitenlage zu schlafen - wie sollte man das auch realisieren? VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 30.07.2010



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