Hallo Dr.Bluni,
das Sie hier keine Ferndiagnosen geben können ist mir bewußt,trotzallem würde mich 'Ihre meinung interessieren.
Zum einen finde ich seit tagen keinen erholsamen Schlaf...habe das gefühl nicht in den tiefschlaf zu kommen...kann das mit der SS zu haben???Desweiteren würde mich mal interressieren: bei mir wurden vor knapp 1,5 jahren gutartig kalte knoten festgestellt,wovon ich einen beim schlucken immer wieder spüre....kann es durch die veränderung der hormone und somit vllt auch der Schilddrüse kommen???Habe mit der Schilddrüse bisher keine probleme gehabt,es beunruhigt mich schon....weil ich die knoten eigentlich nur, merke wenn ich psychischen streß habe....ich danke ihnen im vorraus für Ihre antwort....lg Maike33
Mitglied inaktiv - 17.01.2011, 14:41
Antwort auf:
kein erholsamer schlaf
Liebe Maike,
1. eine veränderte Schlafqualität und eine vermehrte Müdigkeit verspüren viele Schwangere. Wobei diese Müdigkeit eher nicht durch ungenügend erholsamen Schlaf oder Überanstrengung bedingt ist, sondern diese eher die Folge der hormonellen Umstellung. Durch längeren Schlaf und tägliche Ruhephasen lässt sie sich nur teilweise beeinflussen.
Ungewohnte Schlafpositionen und Schwangerschaftsbeschwerden anderer Art führen dann dazu dass der Schlaf in der Schwangerschaft oberflächlicher ist; die Frau häufiger raus muss.
Empfehlenswert sind
-geregelter Schlaf
-abends keine schweren Mahlzeiten, Kaffee, schwarzer Tee oder andere, koffeinhaltige Getränke, wie Cola
-besser vor dem Einschlafen ein Buch lesen, als vor dem Fernseher einen Abendkrimi schauen
In ausgeprägten Fällen können beruhigende Tees, wie Melissentee Abhilfe leisten.
Kompressionsstrümpfe reduzieren die Ödeme (Wassereinlagerungen – sofern vorhanden), was dazu führt, dass weniger die Schwangere nachts seltener zur Toilette muss.
Die Anwendung von Baldrian wäre immer abzuwägen, da zu Baldrian keine systematischen Untersuchungen vorliegen, allerdings auch keine Hinweise auf Teratogenität beim Menschen.
2. eine Schilddrüsenfunktionsstörung (Unter- oder Überfunktion) kann sich negativ auf den Kinderwunsch auswirken, indem dann der Eintritt einer Schwangerschaft erschwert oder gar verhindert wird. Im Zusammenhang mit der Schwangerschaft kann eine solche Funktionsstörung das Fehlgeburtsrisiko und Gedeihstörungen beim Kind beeinträchtigen.
Aus diesem Grund ist es immer sinnvoll eine solche Beeinträchtigung der Schilddrüse durch einen Internisten oder Endokrinologen schon vor der Schwangerschaft optimal einstellen zu lassen. In der schon laufenden Schwangerschaft gilt das gleiche und zusätzlich sollte die Einstellung noch einmal im Labor und ggf. per Ultraschall kontrolliert werden.
Liegt der Verdacht auf eine bestehende Überfunktion bzw. Unterfunktion der Schilddrüse vor oder ist dieses bestätigt, dann sollte vor jeder Form der Jodsupplementierung eine weiterführende Diagnostik erfolgen. Für den Fall, dass schon Medikamente wegen einer Schilddrüsenerkrankung eingenommen werden, ist es in jedem Fall ratsam, die Jodidsubstitution vorher mit der behandelnden Ärztin/Arzt abzusprechen, denn hier kann es schon mal sein, dass kein zusätzliches Jodid eingenommen werden darf.
Gleichzeitig wird die Funktion im Laufe der Schwangerschaft noch einmal überprüft, weil sich hier manchmal der Bedarf zur Anpassung der Dosierung ergibt.
Auf der Internetseite
http://nukmed.klinikum.uni-muenster.de/uploads/media/SCHWANGE.PDF
können Sie die Empfehlungen der Uni Münster zur Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen in d. Schwangerschaft nachlesen.
Das genaue Vorgehen sprechen Sie dann bitte mit Ihrem behandelnden Arzt ab.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 17.01.2011