Hallo,
ich vermute, dass ich momentan mit einem Karpaltunnel-Syndrom zu tun habe. Die Symptome sind jedenfall genau wie beschrieben:
- Zitat-
Definition des Karpaltunnelsyndroms
Das Karpaltunnel-Syndrom beruht auf der chronischen Kompression des Medianus-Nerven im Handgelenk, wo er durch den Karpalkanal durchtritt. [...]
Im Anfangsstadium beschweren sich die Patienten über Kribbeln, Taubheit oder Schwellung der Hand, überwiegend in den ersten drei Fingern oder teilweise auch im vierten Finger (siehe Abbildung), vor allem morgens und/oder in der Nacht. In einem fortgeschrittenen Stadium strahlen die Schmerzen in den Unterarm aus (sogenannte Reizsymptome). Wenn die Beschwerden zunehmen, kommt es zu Gefühlsstörungen an den Fingern, Kraftverlust der Hand, Thenaratrophie (defizitäre Symptome).
- Zitatende -
Dazu schmerzen mir die Ellenbogen, wenn ich die Arme nur leicht beuge. Selbst beim Telefonieren und Zähne putzen morgens habe ich dieses Problem, dass mir fast sofort die Finger einschlafen.
Ich bin am überlegen, ob ich deswegen mal zum Arzt gehen soll - weiss aber nicht ob zum Hausarzt oder zum FA (bei dem hätte ich eh Freitag morgen 'nen Termin).
Da ich als Sekretärin arbeite, muss ich meine Arme tagsüber natürlich sehr viel abwinkeln, was von Tag zu Tag unangenehmer wird.
Habe jetzt gelesen, dass Brennesseltee dagegen helfen soll, weil es die Gelenke entwässert. Schwangere im 3. Trimenon sollen damit häufiger Probleme haben.
Soll ich lieber mal zum Arzt gehen und mich krank schreiben lassen? Was kann ich sonst dagegen tun?
Ich hätte noch diese und nächste Woche zu arbeiten und wäre dann bis zur Geburt zuhause (wegen Resturlaub und Mutterschutz).
Liebe Grüße und vielen Dank schon mal,
Alex, SSW 27+6
Mitglied inaktiv - 02.12.2003, 13:52
Antwort auf:
Karpaltunnel-Syndrom?
hallo Alex,
sicher wird eine solche Diagnose nur ein Arzt vor Ort stellen können und er/sie wird dann sagen können, was zu beachten ist und welche Therapie am sinnvollsten ist.
Zu einem Taubheitsgefühl/Kribbeln/Missempfindungen wäre folgendes zu sagen:
in erster Linie ist bei derartigen Gefühlen/Missempfindungen in den Fingern/Händen zunächst an Wassereinlagerungen, Magnesium- und manchmal auch Calciummangel zu denken.
Nicht so selten kommt es aber auch zu einer Einengung der Scheidewand eines Nerven, der die Hand innerviert (Karpaltunnel-Syndrom). Hier kann dann sicher der Arzt vor Ort am besten entscheiden, was das wahrscheinlichste ist und was zu tun ist.
Bei Wassereinlagerung als auch bei den beschriebenen Symptomen ist insbesondere auch die Akupunktur als Mittel zu nennen.
Die Schwangerschaft ist ein wichtiger auslösender Faktor für die Erstmanifestation eines Karpaltunnelsyndroms (KTS) oder für eine Verschlechterung vorbestehender Beschwerden. Mindestens 7%aller Schwangeren leiden an Emfpindungsstörungen in den Händen (Schwangerschaftsparästhesien)
Ein KTS kann sich auch erst nach der Entbindung und insbesondere bei stillenden Müttern entwickeln. Bei letzteren wurde eine verzögerte Rückbildung der Sensibilitätsminderung beschrieben. Andererseits zeigt sich aber auch ein rasches Abklingen der Symptome nach dem Abstillen. Die Mehrzahl der Patientinnen zieht Untersuchungen zufolge wegen der erheblichen Beschwerden und anhaltender sensibler Defizite die operative Behandlung dem Abwarten vor.
Diese Ergebnisse zeigen, dass die von manchen Fachvertretern noch geäußerte Auffassung, dass sich nach der Entbindung operative Maßnahmen erübrigen würden, nicht immer haltbar ist.
Darüber hinaus zeigten weitere Untersuchungen, dass nach einer Latenzzeit von 2-16 Jahren erneut Symptome auftreten können, so dass letztlich eine Operation unumgänglich wurde.
Dieses ist eine Zusammenfassung aus der Fachzeitschrift „Der Gynäkologe“, 2001; 34:173–174
Wie im Einzelfall am besten vorzugehen ist, sollte dann mit den Ärzten vor Ort besprochen werden.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 03.12.2003