Frage: HES

Hallo, in der Schwangerschaft mit meiner Tochter vor 4 Jahren habe ich 5 Wochen im KH verbracht (Tokolyse). Ein Arzt hatte das Baby zudem zu klein geschätzt und ich bekam eine Woche lang zusätzlich die sogenannte HES-Infusion. Letztendlich war doch alles i.O. und sie kam in der 37.SSW mit 50cm und 2820g zur Welt. Nun frage ich mich seitdem ständig, was diese HES-Therapie war, die ich nach Ansicht meines FA gar nicht gebraucht hätte. Außer vorzeitiger Wehen hatte ich keine Probleme in der Schwangerschaft. Meine erste Tochter wurde in der 36.SSW geboren mit 2450g und 45cm. Muß ich davon ausgehen, dass es in einer weiteren SS eventuell Probleme mit der Versorgung gibt oder waren die Kinder für die SSW normal groß? Die Dopplerbefunde waren bei beiden Kindern stets unauffällig. Vielen Dank.

Mitglied inaktiv - 10.06.2010, 15:47



Antwort auf: HES

Hallo, 1. dabei handelt es sich um Hydroxyethyl-Stärke (HES), was eine besondere Form der Zusammensetzung der Infusion ist und dieses kann auch in der Situation gut gegeben werden. 2. eine Vorgeschichte mit vorzeitigen Wehen oder einer Frühgeburt bedeutet für eine neue Schwangerschaft, dass das Risiko für vorzeitige Wehen inklusive Frühgeburtlichkeit erhöht ist, wobei wir dieses zahlenmäßig nicht allgemein gültig benennen können. Vor und in einer nachfolgenden Schwangerschaft ist deshalb die ausführliche Aufklärung und Information durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt über Ursachen, mögliche und sinnvolle Präventivmaßnahmen & Diagnostik umso wichtiger: Dazu gehören die Ausschaltung von Risikofaktoren wie Rauchen und eine rechtzeitige Sanierung der Zähne beim Zahnarzt, da eine Zahnfleischentzündung oder Karies das Risiko für Frühgeburtlichkeit und ein Untergewicht bei den Kindern bekanntermaßen erhöhen. Diese Sanierung der Zähne wird am besten vor der Schwangerschaft durchgeführt. In der laufenden Schwangerschaft ist es ratsam, das genaue Vorgehen zwischen Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt und Zahnärztin/Zahnarzt abzustimmen. In der laufenden Schwangerschaft ist es dann sinnvoll, eine bakterielle Besiedlung der Scheide auszuschließen und dieses ggf. durch PH-Wert-Kontrollen zu ergänzen. Die prophylaktische Einnahme von Magnesium kann zur Beruhigung der Gebärmutter beitragen. Um die 23. Schwangerschaftswoche kann das Ausmessen der Gebärmutterhalslänge im vaginalen Ultraschall Hinweise auf Frühgeburtsbestrebungen geben. Stimmen Sie das für Sie sinnvollste Vorgehen rechtzeitig mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ab. 3. das Gewicht der Kinder können Sie oben in unseren Tabellen nachlesen und vergleichen. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 10.06.2010