Guten Tag,
ich war heute bei SSW 33+2 zur VU und die Ärztin sagte, der Gebärmutterhals sei verkürzt und der Muttermund 1cm offen.
Ist dies (bei einer zweiten Schwangerschaft) zu diesem Zeitpunkt denn noch außergewöhnlich?
Ich soll mich nun schonen... was heißt schonen und was ist diesem Befund zu diesem Zeitpunkt angemessen?
Ich war in den letzten zwei Wochen im Urlaub und bin dort auch etwas gewandert in den Bergen - war das vielleicht ausschlaggebend? Ich hatte aber keinerlei Beschwerden, Wehen o.ö.
Darf ich mit geöffnetem Mumu noch ins Schwimmbad gehen oder ist die Infektionsgefahr zu groß?
Vielen Dank.
Mitglied inaktiv - 30.06.2009, 13:19
Antwort auf:
Gebärmutterhals verkürzt/ Mumu 1cm geöffnet
Hallo,
1. physiologischerweise verkürzt sich der Gebärmutterhals gegen Ende der Schwangerschaft immer, was ein Zeichen dafür ist, dass sich die Gebärmutter auf die Geburt vorbereitet.
Kommt es jedoch früh zu einer Verkürzung deutlich vor der 34. SSW, dann bedeutet dieses, je nach Ausprägung eine Risikoerhöhung für eine Frühgeburt.
Diese Verkürzung wird durch eine vorzeitige Wehentätigkeit hervorgerufen, wobei die genauen Entstehungsmechanismen bis heute nicht eindeutig geklärt sind. Eine bakterielle Besiedlung ist sicher nur eine Erklärung.
Die Länge alleine lässt keine Rückschlüsse zu, außer, dass man sagen kann, dass eine Länge von weniger als 2,5 cm mit einem erhöhten Risiko der Frühgeburt einhergeht und deshalb entsprechende Empfehlungen und Maßnahmen ausgesprochen werden.
Wichtig ist es, hier immer den Gesamtzusammenhang zu sehen:
Sehr hilfreich ist es, wenn bekannt ist, ob Beschwerden, wie Kontraktionen oder vorzeitige Wehen vorliegen oder es Hinweise für eine Entzündung im Bereich der Scheide gibt. Eine solche Entzündung mit Bakterien kann hier der Auslöser sein. Besonders bedeutsam ist, inwiefern sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine bedeutende Verkürzung des Gebärmutterhalses, ggf. verbunden mit einer Trichterbildung finden.
In einigen Fällen hilft die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter.
In anderen Fällen reichen diese Maßnahmen alleine aber nicht aus. Manchmal ist dann auch eine stationäre Behandlung notwendig.
Wie hier für Ihre persönliche Situation das sinnvollste Vorgehen aussehen sollte, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen der Untersuchung beurteilen. Gegebenenfalls wird hier zur Entscheidungsfindung auch die Klinik mit einbezogen.
2. bei einigen Frauen können solche Wanderungen Frühgeburtsbestrebungen begünstigen, wenn das Wandern besonders anstrengend ist. Aber, dieses ist zum Glück nicht bei allen Frauen der Fall, da das Geschehen von Frühgeburtsbestrebungen eben doch viel komplexer ist.
3. vorerst werden Sie sehr wahrscheinlich nicht schwimmen gehen dürfen
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 30.06.2009