Sehr geehrter Herr Dr. Bluni,
könnten Sie kurz einschätzen, ob eine Doppler-Sonographie notwendig ist? Ich bin in der 32. Woche. Der ATD-Wert liegt bei 70 mm. Der Kopf des Kindes ist schon tief im Becken. Ich muss nicht ins Krankenhaus, es wurde aber Ruhe verordnet. Ist die Untersuchung notwendig? Ist sie risikolos? Kann der Arzt zu diesem Zeitpunkt schon bestimmt sagen, dass es eine Frühgeburt wird?
Herzlichen Dank, Michaela Müller
Mitglied inaktiv - 08.10.2006, 20:58
Antwort auf:
Doppler-Sonographie, 32. Woche
Liebe Michaela,
anhand des einzelnen Wertes und der Tatsache, dass der Kopf "tief" liegt, lässt sich nicht ableiten, ob diese Untersuchung indziert ist.
Hier sind auch weitere Maße und der Gesamteindruck entscheidend. Da dieses aber eine harmlose Untersuchung ist, die über die Versorgungslage des Kindes Auskunft gibt, ist es wenig sinnvoll, sie abzulehnen, wenn Ihre Frauenärztin/Frauenarzt dieses für geboten hält.
Aus einer Beschreibung: „der Kopf ist tief“ lässt sich kaum ein objektivierbarer Befund ableiten.
Vielmehr ist dann zu klären, wie der UntersucherIn den Befund einschätzt. Sehr hilfreich ist es, wenn bekannt ist, ob die Frau Beschwerden (Kontraktionen oder gar Wehen hat)hat, ob sich Hinweise für eine Entzündung im Bereich der Scheide finden, die auch der Auslöser von Wehen sein können oder ob sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine Verkürzung des Gebärmutterhalses finden.
Dieses kann immer nur der untersuchende Arzt/Ärztin einschätzen und in der Frage, ob eine Frühgeburt droht, bedarf es schon eines objektivierbaren Befundes, bevor man sagen kann, hier drohen vorzeitige Wehen oder gar eine vorzeitige Eröffnung des Muttermundes.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 09.10.2006