Hallo,
ich bin nun zum zweiten mal schwanger. Nach der Geburt des ersten mußte ich den Gynäkologen wechseln. Damals hatte ich Schwangerschaftsdiabetis. Mein neuer Arzt beschäftigt sich zusätzlich mit der Bioresonanz (stellte bei mir Milch- und Hühnereiweißallergie fest)und daher fühle ich mich nicht dementsprechend betreut. Nun war ich letzte Woche bei ihm, es war nur ein Gespräch, er schrieb aber in den Mutterpaß, dass ich eine vakinale Untersuchung gehabt habe. Ist diese nicht immer erforderlich? Ödeme markierte er mit Null. Ich sagte ihm aber, dass ich Wasser in den Beinen habe. Ich sagte ihm nun zum zweiten mal, dass ich oft Bauchweh habe. Er sagte nur, dass sich alles dehnt und verschrieb mir für den Notfall Diclofenac Ratiopharm 75 SL. Auf meine Ängste vor erneuter Diabetis geht er nicht ein, weil sich im Urin kein Zucker nachweisen läßt. Dies war aber beim 1. Kind auch nicht der Fall und trotzdem hatte ich es! Irgendwie habe ich Angst, dass er nicht merkt, wenn es zu Komplikationen kommen könnte. Wie sehen sie das? Bin ich zu empfindlich?
Ich bin nun in der 27. SSW und 39 Jahre. Mein erstes Kind kam vor 2 1/2 Jahren per KS mit 4,5 kg zur Welt. Gruß Anja
Mitglied inaktiv - 16.08.2005, 10:08
Antwort auf:
Betreuung des Arztes
hallo,
1. der Wirkstoff Diclofenac sollte gerade im letzten Schwangerschaftsdrittel nicht verabreicht werden. Alternativ kann bei Beschwerden seitens der Gebärmutter besser Magnesium verordnet werden. Dieses sollte aber der Arzt vor ORt entscheiden.
2.nach einer Schwangerschaft mit einem GDM (Gestationsdiabetes=Diabetes in der Schwangerschaft) besteht ein Risiko von etwa 50% für das erneute Auftreten einer Glucosetoleranzstörung in der folgenden Schwangerschaft.
Es ist also eine frühzeitige (in den ersten drei Monaten) Diagnostik und Besprechung des Vorgehens indiziert.
Diese geht aber über den Urinstick hinaus.
Das individuelle Vorgehen hinsichtlich Ernährungsberatung und/oder medikamentöse Maßnahmen ist durch die diabetologischen Spezialisten vor Ort zu klären.
3. Eine gynäkologische Untersuchung ist bei Beginn der SChwangerschaft mit einem Chlamydienabstrich vorgesehen. Gegebenenfalls kann der Frauenarzt oder Frauenärztin dann noch nach Bakterien & Pilzen schauen und den ph-Wert bestimmen. Auch sollte ein aktueller Krebsabstrich vorliegen.
Ist der weitere Verlauf unauffällig und liegt kein Risiko vor (z.B. Zustand nach Frühgeburt oder sehr frühem Blasensprung)und es gibt keine vorzeitigen Wehen, sind weitere gynäkologische Tastuntersuchungen nicht vorgesehen, auch wenn dieses schon lange in Deutschland tägliche Praxis ist.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 16.08.2005
Antwort auf:
Betreuung des Arztes
Hallo,
wenn du dich bei ihm nicht gut betreut fühlst, dann würde ich zu sehen, das du wechselst. Denn z.B. die Angst vor erneuter SS-Diabetis ist berechtigt, denn es kann durchaus sein, das diese wieder auftritt. Und allein aufgrund dessen, das sie in der ersten SS aufgetreten ist, ist es wichtig dies zu kontrollieren und frühzeitig einen Zuckertest machen zu lassen. Denn das tückische an der SS-Diabetis ist ja, das es dafür keinerlei anzeichen geben muß.
Und Eintragungen vor zu nehmen, die so nicht entsprechen ist auch nicht in Ordnung. Also such dir am besten nen neuen Arzt. Du bist da keinesfalls überempfindlich, du sollst dich schließlich gut betreut fühlen.
Liebe Grüße
dani
Mitglied inaktiv - 16.08.2005, 10:24
Antwort auf:
Betreuung des Arztes
Also ich würde auch den Arzt wechseln. Bei mir besteht ebenfalls das Risiko einer erneuten SS-Diabetes und bei mir ist ein Zuckerbelastungstest in der 13.-15. Woche vorgesehen, sollte der in Ordnung sein, wird in der 20.-25. Woche ein erneuter Test durchgeführt.
Untersuchungen aufzuschreiben, die nicht durchgeführt wurden, finde ich auch unmöglich.
Wechsel lieber den Arzt, Du sollst ja mit einem beruhigten Gefühl aus der Praxis gehen und nicht verwirrter als vorher.
Mitglied inaktiv - 17.08.2005, 10:12