Hallo Fr Bader,
ich habe heute die Genehmigung der Krankenkasse für insgesamt 4 Operationen erhalten. ( plastische Chirugie mit Klinikaufenthalt) Meine Tochter ist aktuell 3,5 Jahre und besucht eine Kita. Mein Lebenspartner ( Vater des Kindes) arbeitet in Schichten, er kann sie also entweder hinbringen oder aber abholen. Wir haben weder eine Oma, einen Opa oder sonst jemanden, der uns unterstützen kann. Hat mein Partner einen rechtlichen Anspruch bei seinem Arbeitgeber, das er für diese Zeit die Haushaltshilfe macht, oder kann seine Firma das ablehnen, was sie auch tun wird, wenn er keinen Anspruch darauf hat.
Vielen Dank für Ihre Arbeit hier
Liebe Grüße
von
Medula
am 01.12.2021, 19:12
Antwort auf:
Anspruch Haushaltshilfe durch Partner
Hallo,
Mit einer in der Regel externen Haushaltshilfe unterstützt die Krankenkasse Familien mit Kindern unter zwölf Jahren, wenn beispielsweise die Mutter wegen eines Krankenhausaufenthalts die Kinder nicht mehr versorgen kann. In ihren Satzungen können die Krankenkassen weitergehende Leistungen vorsehen, etwa für eine Erholungsphase nach dem Krankenhausaufenthalt.
Versicherte der gesetzlichen Krankenversicherung erhalten Haushaltshilfe, wenn ihnen wegen Krankenhausbehandlung oder wegen häuslicher Krankenpflege, Mütter- (genesungs-)kur oder einer Vorsorge- bzw. Rehabilitationskur die Weiterführung des Haushalts nicht möglich ist.
Voraussetzung ist, dass im Haushalt ein Kind lebt, das bei Beginn der Haushaltshilfe das 12. Lebensjahr noch nicht vollendet hat oder das behindert und auf Hilfe angewiesen ist. Bei beiden Varianten ist ferner Voraussetzung, dass eine im Haushalt lebende Person den Haushalt nicht weiterführen kann. Weiter kann die Satzung bestimmen, dass die Krankenkasse in anderen als den genannten Fällen Haushaltshilfe erbringt, wenn Versicherten wegen Krankheit die Weiterführung des Haushalts nicht möglich ist.
Als Haushaltshilfe stellt die Krankenkasse eine Ersatzkraft; sofern dies nicht möglich oder zweckmäßig ist, werden die Kosten für eine selbstbeschaffte Ersatzkraft in angemessener Höhe erstattet. Eine Erstattung erfolgt nicht für Verwandte und Verschwägerte bis zum zweiten Grad. Ersatzkräfte stellen u.a. - auch für nicht versicherte Personen - die Sozialen Dienste und Sozialstationen (§§ 38, 132 Sozialgesetzbuch V.).
Statt einer Haushaltshilfe von außen kann die Kasse bei vergleichbaren Kosten auch Angehörigen, insbesondere dem Ehemann, den Verdienstausfall erstatten. Ob das auch mit nichtehelichen Vätern klappt, hängt von der Kasse ab!
Liebe Grüsse,
NB
von
Nicola Bader, Rechtsanwältin
am 02.12.2021