Hallo,
mein Sohn ist nun knapp 8 Monate und immer noch (wieder) voll gestillt. Ab 5,5 Monaten hat er für ca. 6-7 Wochen regelmässig mittags einen Gemüse-Kartoffel-Brei gegessen. Dann kam ein Infekt und damit Breistreik. Nach ca. 2 Wochen ging Brei wieder, aber nur für 1 Woche, jetzt wird der Mund wieder konsequent zugekniffen. Wir haben nun, da er auch zahnt, aml probiert etwas Brotrinde zu geben, die wurde aber wieder hochgewürgt, ebenso Banane, selbst als sie zerdrückt war, also eigentlich wie Brei - würgen und dann mit einem Schwall Milch wieder raus. Jetzt habe ich schon Angst noch anderes zu probieren da er sich verschluckt bzw. würgt... Brei würde ich wieder versuchen wenn er den Löffel wenigstens etwas akzeptiert (er bekommt tägl. Vit D als Tablette, das ist schon immer ein kleines Kunststück gerade).
Muss ich mir Sorgen machen, oder ist er eben einfach noch nicht (oder momentan erstmal wieder nicht) bereit für feste Nahrung? Er nimmt immer noch zu, daher mache ich mir noch keine großen Sorgen dass er nicht satt wird, aber ich hab langsam Angst Fingerfood überhaupt zu probieren wenn er sich dabei immer verschluckt und sofort würgt und wirklich erst wieder richtig atmet wenn alles raus ist (zusammen mit großem Schwall Milch...)
von
surfchick03
am 05.03.2019, 15:41
Antwort auf:
Knapp 8 Monate und verweigert Brei, würgt bei Fingerfood...
Liebe „surfchick03“,
es ist richtig, dass Sie der ganzen Situation gelassen entgegentreten. Das spielt sich bestimmt bald wieder ein.
Sie schreiben, dass Ihr Kleiner im Moment zahnt. Ich vermute, dass es daran liegt. Besonders wenn Zähne durchbrechen haben Kinder Ihre Befindlichkeiten. Der Mundraum ist beim Zahnen sehr empfindlich. Es ist schmerzhaft, wenn der Löffel an die gerötete Zahnleiste stößt. Oft wird nur das Nötigste und Beliebteste – wie die Milch - gegessen.
Geben Sie Ihrem Kleinen mal einen gekühlten Beißring vor dem Essen oder bieten Sie das Menü unerwärmt (=Zimmertemperatur) an. Geben Sie Ihrem Kleinen auch mal ein eigens Löffclchen in die Hand oder bestreichen seinen Finger mit etwas Brei, das kann viel spannender sein.
Ist der „Zahnspuk“ erstmal vorbei, klappt es meist von ganz alleine wieder mit dem Löffel.
Was Sie bei Ihrem Kleinen beobachten kommt nicht selten vor. Jedes Essen bzw. neue Beschaffenheit ist für ein Kind gewöhnungsbedürftig.
Bisher kannte Ihr Kleiner nur den Brei und möchten ihn direkt herunterschlucken. Und dann kommt plötzlich ein „hinterlistiges“ Stückchen Banane oder Brot, mit dem er gar nicht gerechnet hat.
Ich kann mir vorstellen, dass bei Ihrem Kleinen der Würgereflex noch besonders empfindsam ist. Das kennen Sie bestimmt von sich selbst, wenn ein Spatel bei einer ärztlichen Untersuchung in den Mund gelegt wird, dass wir dann automatisch würgen. Babys sind hier äußerst sensibel, und manche eben ganz besonders. Ein kleines Stückchen Lebensmittel bzw. etwas Druck im hinteren Rachen kann schon den Würgereflex auslösen.
Warten Sie nun erstmal ab, bis das Zahnen vorbei ist.
Dann versuchen Sie einfach kleinere Übergänge vom Brei zum stückigen oder groben Essen zu schaffen. Beim Würgen hilft es den Brei/das Essen mit etwas Wasser ein bisschen weicher zu machen. Mischen Sie mal löffelweise gröberen Brei (ab dem 8. Monat) unter das feinpürierte Menü. Löffel für Löffel.
Bieten Sie dann auch weiterhin Fingerfood, wie weichgedünstete Gemüsestückchen, zum Üben an.
Sie haben keine Eile, es gibt keinen Zeitpunkt zu dem Ihr Kleiner Stückchen essen „muss“.
Ich drücke Ihnen die Daumen, dass Ihr kleiner Schatz bald wieder mit Freude löffelt.
Herzliche Grüße
Anke Claus
von
Anke Claus
am 06.03.2019