Hallo,
unser Sohn ist 9 Wochen alt und kam in der 35. SSW auf die Welt. Ich pumpe Muttermilch ab, die er dann aus der Flasche bekommt.
Unser Sohn trinkt sehr schnell und macht immer das Fläschchen leer. Er bekommt 6 x am Tag 120 ml. Zur Nacht bekommt er auch mal 150 ml. Wenn die Flasche leer ist, ist das Theater aber da. Er sucht nach wie vor und fängt das weinen an. Dabei ist es aber auch egal, ob er 120 ml oder 150 ml getrunken hat. Wir versuchen die Mahlzeit schon durch viel Bäuern zwischendurch zu verlängern, damit er merkt, dass er was im Bauch hat. Wenn wir ihn dann durch wickeln etwas abgelenkt haben, ist der Hunger anscheinend weg. Er hält mit 120 ml auch meistens seine 4 Stunden durch.
Er nimmt sehr gut zu. Ca. 200 g in der Woche. Wiegt jetzt 4.300 g und kam mit 2.370 g zur Welt.
Ich möchte ihn ja aber nicht immer hungern lassen. Sollte ich ihm doch mehr geben? Oder kann es sein das ein Baby kein Sättigungsgefühl haben kann? Die Hebamme meinte ich soll ihm nach der Mahlzeit noch Wasser geben, aber das trinkt er dann auch in Massen weg. (Nach 50 ml Wasser habe ich bis jetzt immer aufgehört). Leider spuckt er sehr viel, so dass ich daran auch nicht sehen kann, wann er zu viel getrunken hat.
Haben Sie einen Rat für mich? Schon mal im Voraus vielen Dank!
Freundliche Grüße
Angelyfire
von
Angelyfire
am 15.11.2012, 10:49
Antwort auf:
Kann ein Säugling kein Sättigungsgefühl haben?
Liebe Angelyfire,
in diesem Alter haben Babys ein enormes Wachstum. Womöglich steckt Ihr kleiner Junge in einem Wachstumsschub und ist noch dabei auf zu holen. Haben Sie keine Angst, gesunde Babys haben ein unverfälschtes Regelsystem, sie nehmen sich das, was sie brauchen.
Lassen Sie den Kleinen ganz nach Bedarf trinken. Untersuchungen zeigen, dass die Trinkmengen von Babys eine große Variationsbreite haben. 120-150ml pro Fläschchen ist vollkommen in Ordnung. Für Sie als Anhaltswerte: im Durchschnitt trinkt ein Baby innerhalb von 24 Stunden ca. die Menge, die 1/6 seines Körpergewichtes entspricht und sollte 150-200 Gramm wöchentlich zunehmen. Das sind Durchschnittswerte, die nach oben und unten schwanken können. Zählen Sie bitte nicht jedes Gramm, das setzt Sie und den Kleinen unter Druck.
Sie machen es ganz richtig, indem Sie Ihren Spatz während der Mahlzeit immer wieder aufstoßen lassen und so dabei unterstützen langsamer und ruhiger zu trinken. Das ist bei Kindern, die zum Spucken neigen sinnvoll. Außerdem brauchen Babys immer etwas Zeit, bis sie eine Sättigung verspüren. Überprüfen Sie den Sauger. Er ist dann richtig, wenn die Milch bei nach unten gehaltenem Fläschchen langsam heraustropft – herauslaufen sollte die Milch nicht.
Ich möchte Sie beruhigen, es läuft alles richtig. Mit Abschluss des dritten/ vierten Monats reguliert sich das Trinkverhalten meistens. Ihr Junge wird ja zusätzlich regelmäßig dem Kinderarzt vorgestellt.
Ihrem Spatz weiterhin eine gesunde Entwicklung und Ihnen ganz viel Freude damit
Veronika Klinkenberg
von
Veronika Klinkenberg
am 16.11.2012