Hallo liebes Team!
Meine Tochter ist heute genau 6 Monate alt.
Sie bekommt schon seit etwa zwei Monaten Brei. Zuerst nur Gemüse, dann Menüs und mittlerweile auch Nachmittags ein paar Löffel Obstbrei und Abends jetzt auch verschiedene Grieß und Getreidebreie. Vertagen tut sie alles super!
Jetzt meine Fragen:
Muss ich noch auf "glutenfrei" achten? Habe ihr versehentlich auch schon mal "mit" gegeben!
Wenn ich ihr glutenhaltiges gebe, wie würde ich merken das es nicht gut ist für sie?
Ich habe gehört, dass man Wasser nicht mehr abkochen muss. Ich fühle mich unsicher. Was sagen sie dazu - was könnte passieren? Gibt es da kein Problem oder soll ich lieber noch weiter abkochen?
Ich habe verschiedene Bio Frühstücksmüsli geschenkt bekommen (Hipp - ab dem 6. Monat) in einer Packung zum selber anmischen. Kann ich ihr sowas auch schon geben morgens oder soll ich damit noch warten, da sie sonst schon verschiedene Breie am Tag bekommt?
Ab wann kann ich ihr Sachen "vom Tisch" anbieten? Und was?
Damit meine ich alles allgemein....auch Obstsorten!
VIELEN VIELEN DANK IM VORAUS!!!!!!!!
LG
Clara
von
Clara30
am 22.01.2014, 11:40
Antwort auf:
Ab wann kann ich ihr Sachen "vom Tisch" anbieten?
Hallo liebe Clara,
das liest sich toll. Sie beide machen das Löffeln ganz wunderbar.
Auf „glutenfrei“ müssen Sie jetzt nicht mehr achten. Gluten ist überhaupt nichts Schlimmes. Es ist ein ganz natürliches (Kleber)Eiweiß im Getreide. Da es jedoch eine Personengruppe gibt, die dieses Gluten nicht gut verträgt und eine Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) zeigt, gibt es bestimmte Empfehlungen, die dann einfacherhalber für alle gelten.
Während zur Vorbeugung der Zöliakie lange empfohlen wurde, Gluten möglichst spät in die Ernährung des Babys einzuführen, haben neuere wissenschaftliche Studien gezeigt, dass eine spätere Einführung von Gluten (nach dem 6. Monat) für Säuglinge keinen Vorteil bringt. Aktuell wird empfohlen Gluten zum 4. bis 6.Monat in den Speiseplan einzuführen.
Sie haben also alles richtig gemacht.
Leitungswasser als Getränk muss im Beikostalter nicht mehr abgekocht werden. Das Wasser muss nur so lange aus der Leitung ablaufen, bis kaltes Wasser aus der Leitung fließt. Wichtig ist darauf zu achten, dass kein Trinkwasser aus Bleileitungen verwendet wird und Wasser aus einem Hausbrunnen nur nach Prüfung der Eignung.
Anders ist die Situation bei der Zubereitung von Milchnahrungen, Breien und Säuglingstees, dazu sollte stets abgekochtes Wasser verwendet werden.
Wenn Sie sich beim Leitungswasser als Getränk wohler fühlen, wenn Sie auch diese vorher abkochen, dann machen Sie das gerne. Wichtig ist bei allem, dass Sie als Mama ein gutes Gefühl haben.
Morgens würde ich noch einige Zeit bei der Milch bleiben. Denn Milch ist nach wie vor ein guter Start in den Tag. Sie versorgt Ihre Tochter nach einer langen Nacht mit Energie und Flüssigkeit gleichermaßen. Mit dem Müesli können Sie auch einmal einen Obst-Getreide-Brei anrühren oder auch einen Abendbrei. Die Getreideflocken sind nicht nur aufs Frühstück beschränkt.
Gegen Ende des ersten Lebensjahres können Sie Ihr Kleines je nach Reife und Interesse langsam an die Familienkost gewöhnen.
Noch sollten die Speisen besser babygerecht sein. Dazu darf es im Beikostalter aber gerne mal etwas fingerfood geben, also sehr weich gekochte, ungesalzene Gemüsestückchen, ein paar Nudeln oder Kartoffelstückchen (alles ungewürzt) „auf die Hand“ bzw. ins Schälchen. Auch ein Löffel in der Hand kann das Gefühl der großen Selbstständigkeit zur Folge haben.
Nehmen Sie eine Portion weg, bevor Sie das Essen für die Familie würzen.
Etwa ab dem 10. Monat kann eine Brotmahlzeit den Speiseplan erweitern.
Und wenn erhitztes Obst gut vertragen wird, eignet sich nach und nach rohes Obst, das Sie geschält und püriert oder fein gerieben anbieten können, z.B. im Getreide-Obst-Brei. Oder wenn Ihr Schatz geübter im Kauen ist, in kleinen, weichen, reifen Stückchen.
Testen Sie sich bei den Sorten am besten langsam und in kleinen Mengen vor: mit weichen, reifen Apfel, Banane oder gerne auch Birne. Beobachten Sie dies einige Tage, klappt das gut, dürfen Sie bei den Sorten weitergehen. Melone, Aprikose, Nektarine, Pfirsich…je nach Jahreszeit. Bleiben Sie immer dabei, wenn Ihr Mädchen etwas isst oder knabbert. Kleine Beeren bitte nicht geben oder gut pürieren ggf. passieren und in kleinen Mengen anbieten. Kleine Beeren oder Kerne können leicht in die Luftröhre gelangen.
Denken Sie daran, noch ist Ihr Schatz ein Baby. Gehen Sie behutsam Schritt für Schritt nach der Reife Ihrer Tochter weiter.
Viele liebe Grüße
Doris Plath
von
Doris Plath
am 22.01.2014