Hallo Hr. Dr. Paulus,
aktuell befinde ich mich in der 16.SSW.
1. Ich habe gestern einmalig meine unreine Haut mit Teebaumöl behandelt. Es waren ca. 4-5 Tropfen, aufgetragen auf die Haut, keine offene Wunde. Eingeatmet habe ich es dabei kurz. Allerdings war es sehr hochwertiges Öl, also 100% unverdünnt. Ich habe erst danach gelesen, dass es in der SS nicht empfohlen wird. Können diese Mengen bereits in die kindliche Blutbahn übergehen? Falls ja, was könnte schlimmstenfalls passieren (späte Fehlgeburt, Fehlbildungen, Entwickungsverzögerungen)? Sollte ich es lieber nicht mehr benutzen?
2. Ich leide aktuell unter Kopfschmerzen, laut Arzt bedingt durch eine Stirnhöhlen Entzündung als Folge meiner Erkältung. Aktuell versuche ich Antibiotikum zu vermeiden durch Inhalieren mit Kamille, Rotlicht, Meerwasser Nasenspray. Gibt es noch Möglichkeiten mit etwas mehr Wirkstoff die in der SS erlaubt sind? Z.B ein Nasenspray mit Wirkstoff?
Vielen Dank für Ihre Hilfe!
Erster Tag der letzten Regel:
26-11-2023
Errechneter Entbindungstermin:
31-08-2024
von
.Nina.
am 22.03.2024, 06:21
Antwort auf:
Teebaumöl / Stirnhöhlen Entzündung
Bei Teebaumöl handelt es sich um einen Extrakt der immergrünen Pflanze Melaleuca alternifolia. Die Inhaltsstoffe Terpen (50-60%), Eukalyptol (bis zu 10%) und Terpineol wirken bei lokaler Anwendung gegen Bakterien und Pilze. Studien zum Einsatz in der Schwangerschaft liegen nicht vor. Allerdings ist bei einer begrenzten lokalen Anwendung nicht mit bedenklichen Konzentrationen in der Blutbahn zu rechnen.
Ein erhöhtes Risiko für die kindliche Entwicklung aufgrund einer therapeutischen Anwendung von abschwellenden Nasensprays (z. B. mit Xylometazolin) in der Schwangerschaft wurde beim Menschen nicht beschrieben. Der Wirkstoff könnte bei hoher Konzentration im Blut zur Gefäßverengung und verminderten Durchblutung von Gebärmutter und Mutterkuchen führen, was bei nasaler Verabreichung in therapeutischer Dosis nicht zu befürchten ist.
Daher sollte man nicht mehr als 3 x täglich 1 Hub des Erwachsensprays pro Nasenöffnung anwenden.
Wenn jedoch eine ausgeprägte bakterielle Infektion der Nebenhöhlen vorliegt, ist eine antibiotische Therapie meist nicht zu vermeiden (z. B. Penicilline, Cephalosporin, Roxithromycin).
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 22.03.2024