Guten Tag Herr Dr. Paulus,
ich hätte 3 Fragen an Sie.
Ich bin seit 3 Tagen stark erkältet mit Fieber (teilweise über 39 Grad), Husten, Schnupfen und Hals- und Gliederschmerzen.
1. Ich nehme seit Mittwoch Paracetamol ein. Wie hoch darf denn die maximale Tagesdosis sein? Über wieviel Tage hinweg darf man Paracetamol so "hoch" dosiert einnehmen? Man liest entweder 2g oder 4g. Ich habe am Mittwoch insgesamt 2,5g zu mir genommen, da ich es nicht mehr aushielt.
2. Seit gestern Abend merke ich, wie meine Nasennebenhöhlen zugehen, bücken ist kaum mehr möglich. Ist es in diesem Fall in Ordnung, auf Sinupret oder GeloMyrtol zurückzugreifen?
3. Da ich nachts kaum durch die Nase atmen kann, wollte ich auf Nasenspray für Kinder zurückgreifen. Wäre das in der Schwangerschaft vertretbar?
Mein Gynäkologe befindet sich im Urlaub.
Vielen Dank für Ihre Hilfe.
von
Landglück
am 16.12.2022, 08:43
Antwort auf:
Medikamente bei Erkältung
Wenn Sie Paracetamol in einer Tagesdosis von 2 g benötigen, wäre dies schon über einige Tage vertretbar (z. B. 5 Tage).
Bei Sinupret® handelt es sich um ein Präparat aus der Naturheilkunde mit Anteilen aus Eisenkraut, Enzianwurzel, Gartensauerampferkraut, Holunderblüten und Schlüsselblumenblüten. Die aus der Volksmedizin bekannten Wirkstoffe sind bisher nicht als fruchtschädigend aufgefallen. Nach Angaben des Herstellers hat sich bei umfangreicher Anwendung am Menschen kein Verdacht auf eine fruchtschädigende Wirkung ergeben. Auch der Tierversuch erbrachte keine Hinweise auf fruchtschädigende Wirkungen. Bei umfangreicher Anwendung hat sich unter der ätherischen Substanz Myrtol (z. B. Gelomyrtol) bei therapeutischer Dosierung in der Schwangerschaft kein Anhalt für eine kindliche Schädigung ergeben.
Da Sie sich schon jenseits der sensiblen Phase der Organdifferenzierung befinden, sehe ich keine schwerwiegenden Vorbehalte.
Oft helfen bei einem Sekretstau in den Nebenhöhlen auch abschwellenden Nasensprays. Ein erhöhtes Risiko für die kindliche Entwicklung aufgrund einer therapeutischen Anwendung von abschwellenden Nasensprays (z. B. mit Xylometazolin) in der Schwangerschaft wurde beim Menschen nicht beschrieben.
Der Wirkstoff könnte bei hoher Konzentration im Blut zur Gefäßverengung und verminderten Durchblutung von Gebärmutter und Mutterkuchen führen, was bei nasaler Verabreichung in therapeutischer Dosis nicht zu befürchten ist.
Daher sollte man nicht mehr als 3 x täglich 1 Hub des Erwachsenensprays pro Nasenöffnung anwenden.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 16.12.2022