Frage: Flüssigkleber mit Lösungsmittel eingeatmet

Guten Tag Herr Dr. med. Wolfgang Paulus, Ich bin leicht in Sorge weil mir während der Schwangerschaft ein völlig unbedachte Sache passiert ist woran niemand gedacht hat. Ich hatte im Schlafzimmer über die gesamte Zeit ein Modelsatzbau mit dazugehörigen Klebstoffen im Nachtschränkchen liegen vom letztem Jahr. Wie gesagt, es ist völlig in Vergessenheit geraten. Jetzt haben wir es raus geholt und schon beim öffnen der Schublade ein Geruch wahrgenommen. Wie sich raus stellte was der flüssigkleber an der Seite auf und man hat bei nahem riechen den Kleber gerochen. Es war eine 25 g große Flasche mit dem Inhaltsstoff / Lösungsmittel „n-Butylacetat“. Frage dahin…kann das ungeborene Kind dadurch schaden erleiden, indem man jede Nacht diesen Kleber unbewusst eingeartmet hat ? Fenster haben wir immer zu im Schlafzimmer, höchstens die Tür auf aber den Geruch haben wir zumindest nicht bewusst wahrgenommen. Können sie mich beruhigen ? Kurze Frage noch zum Thema hochschwanger auf einem Stuhl steigen. Kann durch das hochsteigen dem Kind was passieren oder geht es bei der Thematik nur um die sturzgefahr ? Man liest ja ständig das man es in der Schwangerschaft lassen soll. Lg

von Geronimo am 14.01.2022, 13:41



Antwort auf: Flüssigkleber mit Lösungsmittel eingeatmet

Basierend auf tierexperimentellen Studien ist nicht zu erwarten, dass die Exposition gegenüber n-Butylacetat das Risiko angeborener Anomalien erhöht. Vor allem bei derart geringen Konzentrationen über die Atemluft, wie Sie es beschreiben, gibt es keinerlei Grund zur Sorge. Sorge hätte ich, wenn Sie den Mount Everest in der Schwangerschaft besteigen wollten. Am Gipfel ist mit mangelhafter Sauerstoffversorgung zu rechnen. Da Ihr Stuhl vermutlich nicht so hoch ist, sehe ich keine Gefahr, solange Sie nicht auf den Bauch stürzen.

von Dr. Wolfgang Paulus am 14.01.2022



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