Frage: CT + Kortison Frühschwangerschaft

Hallo Herr Dr. Paulus, ich bin ganz schön verunsichert und bitte Sie um eine Einschätzung. Ich bin noch ganz am Anfang meiner SS. Meine letzte Regel hatte ich am 16.04.20, den Eisprung am 29.04.20 und am 30.04.20, also ein Tag danach, ein CT vom Kopf. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nichts von der SS. Zudem nehme ich seit diesem Februar 2020 täglich Nasonex Nasenspray 2x täglich je 2 Sprühstöße pro Nasenloch. (50 Einheiten pro Sprühstoß, Wirkstoff Mometasonfuroat) Ich mache mir sowohl wegen dem CT, als auch wegen dem kortisonhaltigen Nasenspray Sorgen in Bezug auf mögliche Fehlbildungen. Mein Frauenarzt sagte mir am Telefon, dass das CT in einem so frühen Stadium ein „Alles oder Nichts“ für den Embryo bedeutet. Entweder er schafft es oder er geht ab. Ich spüre, dass es sich einnistet. Was bedeutet es, wenn er es schafft. Besteht dann kein Risiko mehr von Fehlbildungen aufgrund des CT? Wie schätzen Sie das Risiko ein? Dann beunruhigt mich die Einnahme des kortisonhaltigen Nasensprays? Ich nahm das Medikament in der höchstmöglichen Dosis, nur so hatte ich die Beschwerden einigermaßen unter Kontrolle. Mein Frauenarzt schlug ein Nasenspray mit dem Wirkstoff „Budesonit“ vor, welches besser erforscht sei. Mein HNO Arzt sagt aber, dass es nicht annähernd die gleiche Wirkung hätte. Ich bin sehr verunsichert, habe seit Dienstag das Nasonex sofort abgesetzt, weil ich mir Sorgen mache, in wie weit das Kortison bisher schon Einfluss auf die Entwicklung des Embryos genommen hat bzw. nehmen kann. Können Sie mich hier aufklären? Ich bin in der 4 SSW, habe aber die ganze Zeit über das kortisonhaltige Nasenspray genommen. Mit welcher Dosis sollte ich weiter machen? Ein Termin zum Frauenarzt habe ich erst am 16.06. also in einem Monat.

von Bernina30 am 15.05.2020, 08:16



Antwort auf: CT + Kortison Frühschwangerschaft

Die systemische Verfügbarkeit von Mometason in der Darreichungsform des wässrigen Nasensprays ist vernachlässigbar (< 0,1 %). Mometason ist trotz Verwendung einer empfindlichen Gehaltsbestimmung mit einer unteren Bestimmungsgrenze von 50 pg/ml im Allgemeinen nicht im Plasma nachweisbar. Die Mometasonfuroat-Suspension wird nur sehr wenig aus dem Magen-Darm-Trakt resorbiert. Die geringe Menge, die verschluckt werden kann und resorbiert wird, unterliegt vor der Exkretion im Urin und in der Galle einem starken Abbau in der Leber. Eine Anwendung in der Schwangerschaft erscheint daher in üblichen Dosen unproblematisch. Ein Wechsel von Nasonex Nasenspray auf das verwandte Kortikoid Budesonid wäre nicht erforderlich. Sofern eine Exposition (z.B. Schadstoffe, Strahlung etc.) im Zeitraum der Alles-oder-Nichts-Regel (innerhalb von zumindest 14 Tagen nach Empfängnis) erfolgte, ist bei schädigenden Einwirkungen entweder ein Abort oder ein Neugeborenes ohne erhöhtes Fehlbildungsrisiko zu erwarten. Die anfangs pluripotenten Zellen können in dieser Zeit noch geschädigte Zellen ersetzen, so dass die weitere Entwicklung ungestört verläuft, sofern der toxische Schaden nicht so groß ist, dass die Frucht mit der nächsten Regelblutung abgeht. Die Weiterentwicklung einer in diesem frühen Stadium eventuell geschädigten Frucht wäre nicht zu befürchten. Die Strahlendosis, die bei einem CT Kopf an der der Gebärmutter ankommt, können Sie jedoch vernachlässigen. Eine embryonale Schädigung ist durch das CT ausgeschlossen.

von Dr. Wolfgang Paulus am 17.05.2020



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